Studie
An Post-Baby-Depression leiden auch Männer
13.10.2015
Nicht nur Frauen kann die sogenannte "Postnatale Depression" treffen, wie Wissenschaftler nun heraus fanden.
Die Postnatale Depression (kurz PND) kommt heutzutage häufig vor - früher war man der Annahme, dass etwa zehn Prozent der Frauen nach der Geburt des Babys daran leiden. Heute geht man davon aus, dass sogar jede vierte Mutter mit depressiven Verstimmungen nach der Schwangerschaft zu kämpfen hat.
Wenn das eigene Baby fremd wirkt
Was bei der PND passiert ist nicht mit dem "Baby Blues" zu verwechseln - hier fühlen sich Frauen aufgrund des Hormon-Cocktails im Körper einige Tage nach der Geburt des Kindes sehr nah am Wasser gebaut, gereizt, weinerlich und angespannt. Diese Stimmungsschwankungen verschwinden in der Regel nach einigen Tagen von selbst. Bei einer PND sind die Symptome viel schwerwiegender - die Frauen können sich über ihre Mutterschaft überhaupt nicht freuen, fühlen außerdem keine Verbindung zum eigenen Kind und sind unglücklich. Sich um das Baby zu sorgen erfüllt sie nicht - das Leben scheint nicht lebenswert zu sein. Hinzu kommt das Gefühl der Erschöpfung und Leere.
Angst vor Verantwortung
Während man bisher dachte, dass dieses Problem nur Frauen treffen kann, kamen Forscher um Dr. Deborah Da Costa von der Mc Gill Universität in Montreal nun zu dem Ergebnis, dass auch Männer davon betroffen sein können. Über 600 angehende Väter wurden zu dem Thema befragt: Laut der Studie entwickelten 13,3 % der Männer, die zum ersten Mal Väter werden, im letzten Schwangerschaftsdrittel depressive Symptome. Besonders die Angst vor der neuen Verantwortung führte zu Schlafproblemen und Depressionen.
Dr. Da Costa warnte davor, dass sich diese Symptome nach der Geburt des Kindes sogar verschlechtern könnten - umso wichtiger sei es, depressive Verstimmungen bei Männern rechtzeitig zu erkennen und professionell behandeln zu lassen. Bei Frauen, wie auch bei Männern waren depressive Verstimmungen nämlich häufig schon vor der Schwangerschaft zu beobachten.