Studie
Bakterium verhindert Übertragung von Zika-Virus
05.05.2016
Brasilianische Studie macht Hoffnung
Durch die Infektion von Mücken mit einem Bakterium kann einer Studie zufolge die Übertragung des gefährlichen Zika-Virus verhindert werden. Mit dem Bakterium Wolbachia infizierte Mücken trugen weniger Zika-Viren in sich, so dass die Übertragung der Krankheit auf den Menschen erschwert wurde, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten brasilianische Studie hervorgeht.
Infizierte Stechmücken sollen andere Arten verdrängen
Die Forscher setzen nun darauf, Mücken mit dem Bakterium anzustecken und diese auszusetzen. Sie sollen sich dann mit wilden Moskitos paaren und das Bakterium weiterverbreiten. Die Hoffnung sei, dass die infizierten Stechmücken andere Arten verdrängten, erläuterte Studienautor Luciano Moreira von der Oswaldo Cruz Foundation in Rio de Janeiro.
Zika steht im Verdacht, bei Föten zu schweren Schädelmissbildungen zu führen. Der Erreger wird über Mückenstiche und in seltenen Fällen durch Geschlechtsverkehr übertragen. Das Virus ist in mehr als 30 Ländern aufgetreten. Am schwersten ist Brasilien betroffen.
Wirksamkeit des Bakteriums muss noch genauer überprüft werden
Bisher hatten Forscher befürchtet, dass durch die Infektion der Mücken mit dem Bakterium Wolbachia andere Krankheiten leichter übertragen würden. Die neuen Studienergebnisse hätten diese Bedenken entkräftet, sagte Jason Rasgon, Insektenforscher an der Penn State University.
Moreira warnte, dass die Strategie, Mücken mit dem Bakterium zu infizieren, nicht hundertprozentig wirksam sei. Sie solle in Verbindung mit anderen Maßnahmen zur Moskitoabwehr genutzt werden.