Marta Zaraska, kanadisch-polnische Wissenschaftsjournalistin, beleuchtet in ihrem Buch "Was uns jung hält", welche überraschenden Faktoren unser Leben verlängern und welche uns schneller altern lassen.
Heutzutage wird "Longevity" (übersetzt Langlebigkeit) oft von Gesundheits-Hypes und Wundermitteln dominiert. Dabei geht eine spannende Erkenntnis beinahe unter: Wie lange wir leben hängt nicht nur von Ernährung und Bewegung ab. Freundlichkeit, enge Beziehungen und klare Lebensziele können genauso entscheidend sein – oder sogar wichtiger.
Für ihren Bestseller hat Zaraska, bekannt für ihre Kolumnen in der "Washington Post" und "Los Angeles Times", zahlreiche Studien analysiert, um zu zeigen, wie sich soziale und psychologische Aspekte auf die Gesundheit auswirken. Ein Auszug aus ihrem Buch gibt spannende Einblicke in die Geheimnisse eines langen Lebens.
7 Faktoren für ein längeres Leben
1. Glückliche Ehe
Verheiratete Menschen haben ein geringeres Risiko für Herzkrankheiten, Krebs und Alzheimer. Eine glückliche Ehe kann sogar das Überleben nach schweren Herzoperationen um Jahre verlängern. Umgekehrt fördern unglückliche Beziehungen Entzündungen, Diabetes und andere Gesundheitsprobleme.
2. Großes soziales Umfeld
Menschen mit starken sozialen Verbindungen erleiden seltener Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Diabetes. Studien zeigen: Wer gut vernetzt ist, lebt länger und gesünder.
3. Extravertiertheit
Extravertierte Menschen profitieren von mehr Bewegung und sozialen Kontakten, was ihr Sterberisiko um bis zu 24 % senkt – ähnlich wie eine mediterrane Ernährung.
4. Freiwilligenarbeit
Ehrenamtliches Engagement reduziert das Sterberisiko um bis zu 44 %. Neben einem besseren Blutzucker- und Entzündungsprofil verbringen Freiwillige auch deutlich weniger Zeit im Krankenhaus.
5. Klare Lebensziele
Ein „Ikigai“ – der japanische Begriff für Lebenssinn – kann die Lebenserwartung drastisch steigern. Wer ein Ziel im Leben hat, hat ein geringeres Risiko, frühzeitig zu sterben.
6. Freundlichkeit
Freundliche Handlungen können Entzündungen im Körper reduzieren, was nachweislich vor Krankheiten wie Arthritis, Krebs und Herzerkrankungen schützt.
7. Gewissenhaftigkeit
Ordnung und Fleiß zahlen sich aus: Gewissenhafte Menschen haben ein deutlich niedrigeres Sterberisiko und beugen Herzkrankheiten vor.
4 Faktoren, die das Leben verkürzen
1. Einsamkeit
Chronische Einsamkeit kann das Sterberisiko um bis zu 83 % erhöhen. Sie stört den Schlaf und begünstigt Krankheiten wie Diabetes oder Herzprobleme.
2. Mangelnder Optimismus
Optimisten leben bis zu zehn Jahre länger. Studien zeigen, dass positive Lebensfreude ein ähnlich großer Gesundheitsfaktor ist wie gesunde Ernährung.
3. Neurotisches Verhalten
Neurotiker sterben bis zu 33 % häufiger frühzeitig, unabhängig von anderen Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkohol.
4. Übermäßige Einnahme von Vitaminen
Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin E oder Betacarotin können das Leben verkürzen, indem sie das Risiko für Krebs und andere Krankheiten erhöhen.
Fazit
Viele Faktoren für ein längeres Leben sind keine medizinischen Wundermittel, sondern hängen mit sozialem Engagement, einer positiven Einstellung und einem geordneten Lebensstil zusammen, und lassen sich daher auch leicht in den Alltag integrieren.