Rätsel gelöst!
Darum kommen manche Menschen immer zu spät
30.11.2016
Unpünkliche haben jetzt eine neue Ausrede - Die Ursache könnte in der Kindheit liegen..
Zeitmanagement ist einer der Schlüsselpunkte für ein erfolgreiches Berufs- aber auch Privatleben. Wer sich an Termine und Deadlines hält gilt als verlässliche, gut organisierte Persönlichkeit. Für manche scheint das Vorausplanen jedoch ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Verabredungen, Termine und Deadlines werden von ihnen nur in seltenen Fällen eingehalten. Wer viel Wert auf Pünktlichkeit legt, sollte sich von diesen Chaos-Menschen jedoch nicht angegriffen fühlen. Eine neue Studie hat gezeigt, dass die Ursache für dieses Problem in der Kindheit liegen könnte.
Fehlende Routine in der Kindheit führt zu fehlendem Zeitgefühl
Wer Probleme hat, Aufgaben rechtzeitig zu erledigen und Zeitmanagement zu seinen Schwächen zählt, könnte möglicher Weise seinen Eltern dafür die Schuld geben. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass ein unberechenbarer Tagesablauf in der Kindheit negative Langzeitfolgen haben könnte. Eine Studie, die im Journal of Applied Developmental Psychology publiziert wurde, kam zu dem Ergebnis, dass das Einhalten von täglichen Routinen in der Kindheit verhindern könnte, dass junge Erwachsene später Aufmerksamkeits- und Zeitmanagementprobleme bekommen. Für die Studie wurden 292 Schüler von Psychologen über ihre Kindheit befragt. So mussten sie etwa Fragen über tägliche Routinen wie Mahlzeiten, außerschulische Aktivitäten, Schlafgewohnheiten und verbrachte Zeit mit Familie und Freunden beantworten. Bei den Studienergebnissen wurde gezeigt, dass Schüler, die in ihrer Kindheit mehr Konsistenz im Alltag erfahren hatten, weniger Probleme mit Zeitmanagement und Aufmerksamkeit hatten. Außerdem hatten diese Befragten eine bessere Selbstkontrolle, weniger Depressionen oder Angstzustände.
Die Studie zeigt, welchen enormen Effekt Stabilität und ein gewohnter Tagesablauf auf Kinder im späteren Leben haben kann. Aufgrund der Studienergebnisse empfehlen die Psychologen auf Routinen und regelmäßige Abläufe im Familienleben zu achten. Diese können Kindern ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle über das eigene Umfeld geben. Kinder, die wissen, was sie täglich erwartet, könnten somit im späteren Leben profitieren. Dies sei besonders essentiell bei Kindern, die bereits gravierende Änderungen in der Familie, wie etwa einen Todesfall oder eine Scheidung, miterleben mussten. Hier können tägliche Routinen wie das Abendessen oder auch ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus ein schützendes Element sein. Diese Kinder können sich dadurch besser orientieren, lernen Grenzen kennen und können ihre Erwartungen an die bevorstehenden Ereignisse anpassen. Auch wenn die Erinnerungen der Studienteilnehmer über ihre Kindheit von der Realität abweichen mögen, so sind sich die Psychologen sicher, dass Stabilität eine bedeutende Rolle für die Entwicklung des Kindes spielt.