Krebsfrüherkennung

Der neue Haut-Check zur Vorsorge

21.10.2016

Die neue Untersuchungsmethode MoleMax erleichtert durch ein digitales Screening der Muttermale die Hautkrebsfrüherkennung

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Schwarzer Hautkrebs – das maligne Melanom – ist der bösartigste Tumor im menschlichen Körper. Unter 100.000 Österreicher werden pro Jahr 12 bis 15 Neuerkrankungen diagnostiziert. Tendenz steigend. Meist entwickelt sich ein Melanom aus bereits vorhanden Muttermalen, in seltenen Fällen entsteht es spontan an einer neuen Stelle. Eine regelmäßige Vorsorge beim Hautarzt hilft, verdächtige Veränderungen frühzeitig zu erkennen. In der Regel wird eine Hautuntersuchung beim Spezialisten – je nach Hauttyp – ein- bis zweimal jährlich (am besten vor und nach dem Sommer) empfohlen. Bei der regulären Untersuchung werden Muttermale mittels Mikroskop in zehnfacher Vergrößerung genau begutachtet. Ist ein Muttermal auffällig, wird es schriftlich vom Arzt dokumentiert. Eine neue, digitale Untersuchungsmethode durch das Auflichtmikroskop MoleMax ermöglicht nun jedoch nicht nur die Untersuchung der Muttermale, sondern auch zusätzlich eine Verlaufskontrolle. Das bedeutet: Die Hautkontrolle ist nicht mehr nur eine Momentaufnahme durch den Arzt. Das MoleMax-System erstellt ein HD-Bild des Muttermals (in 30-facher Auflösung) und speichert es ab. So können Auffälligkeiten von Kontrolle zu Kontrolle im zeitlichen Verlauf beobachtet werden.

Die Vorteile

Das Hautzentrum Wien bietet diese fortschrittliche Methode bereits an. „MoleMax ermöglicht es nicht nur, Muttermale hochauflösend zu betrachten und ihre Entwicklung genau zu beobachten, das System errechnet außerdem anhand der gespeicherten Bilder und Daten das Melanomrisiko“, erklärt Dr. Sabine Schwarz, Leiterin des Hautzentrums Wien. Muss ein Muttermal schließlich entfernt werden, wird zudem auch das Histologieergebnis (Ergebnis der Gewebeprobe) gespeichert. Daher eignet sich der MoleMax besonders zur Untersuchung von Patienten mit sehr vielen Muttermalen, mit einzelnen sehr auffälligen Muttermalen und Risikopatienten. Dazu gehören Menschen des Hauttyps I (keltisch, sehr blasse Haut, helle Augen) und des Hauttyps II (germanisch, helle Haut, helle Augen) sowie Patienten mit einer genetischen Disposition.

Die Untersuchung

Die Hautärztin scannt mit dem Mole-Max-Scanner punktuell jedes Muttermal und speichert es so digital im System ab. Diese Erstellung einer digitalen Landkarte des Körpers dauert in etwa zehn Minuten und ist absolut schmerzfrei. Danach erfolgt die Kontrolle am Bildschirm. Der aktuelle Scan wird mit Archivaufnahmen verglichen. Ist ein Muttermal auffällig, ist es z. B. zu schnell gewachsen, hat es sich dreidimensional verändert, sind die Begrenzungen unscharf, ist die Farbe uneinheitlich, zeigt es milchig-trübe Aspekte oder sind weißlich-gräuliche Elemente dabei (die Alarmzeichen finden Sie im Folder der Österreichischen Krebshilfe www.krebshilfe.net), wird es im Hautzentrum Wien gleich nach dem Check-up operativ entfernt. „Je früher man es herausnimmt, desto besser“, so Dr. Schwarz. „Zudem wird der Patient durch die sofortige Entfernung seelisch weniger belastet.“ Das Entfernen dauert zehn Minuten. Dabei wird auf ein ästhetisches Endergebnis geachtet. „Der Patient“, versichert Dr. Schwarz, „verspürt bei der Muttermalentfernung keine Schmerzen und das Ergebnis der Gewebeprobe wird bei der Nahtentfernung – etwa 12 Tage später – mit dem Patienten besprochen. Im Falle eines Arztwechsels z. B. durch einen Umzug wird die digitale Landkarte des Körpers auf einen USB-Stick gespeichert und begleitet den Patienten so zum nächsten Spezialisten – ein Leben lang.

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