Ein ständiger Helfer in der Not
Der Rollator als freundlicher „Feind“
20.07.2015
Rollatoren, jeder kennt sie, viele nutzen sie, aber was hat es eigentlich mit Ihnen auf sich?
Üblicherweise sind Rollatoren tägliche Wegbegleiter von älteren Menschen, die nicht mehr ganz so sicher auf den Beinen sind und diese zur Unterstützung des Alltags oftmals von ihrem Arzt verschrieben bekommen. Meistens nach einem längeren Aufenthalt im Krankenhaus, bei Verletzungen oder Schäden an den Beinen oder in der Rücken- und Lendengegend.
In erster Linie sollen sie dem Patienten wieder etwas Sicherheit geben, damit er den Tag problemlos, ohne der Angst sein Gleichgewicht zu verlieren, bewältigen kann.
Das klingt ja alles gut und schön. Älteren Menschen wird das Leben erleichtert. Sie haben Sicherheit, wo kann hier dann also der Fehler sein?
RICHTIG!
Meist werden die Rollatoren so sehr in das Leben der Menschen integriert, dass sie sich an diesen Gegenstand klammern als gäbe es ohne Ihn kein Morgen mehr. Als würden sie mit ihm auch wieder Ihre Sicherheit verlieren. Viel zu schnell beginnt das Gehirn nämlich die Sicherheit mit dem Gerät zu verbinden und zwingt somit seinen Nutzer buchstäblich den Wunsch des allgegenwärtigen „ unter die Arme Greifens“ auf. Wie sollte denn auch ein Leben wieder ohne diese Hilfe funktionieren, wenn der Arzt sie doch extra verschrieben hat?
Wenn es einmal so weit ist, hat sich das Problem auch schon gebildet, denn es geht sehr wohl auch anders. Vorübergehend ist so ein Rollator natürlich eine willkommene und vor allem auch entlastende Unterstützung im Alltag, aber doch bitte nicht immer. Als Trage-Entlastung bei Einkäufen sind Rollatoren sicherlich eine große Hilfe, da sich ältere Menschen oftmals mit dem zu tragenden Gewicht und dann gleichzeitig auch mit dem Halten ihres eigenen Gleichgewichts auseinandersetzen müssen, aber sie sollten die Verwendung des Rollators wirklich nur auf die wesentlichen Dinge beschränken. Viel zu schnell schleicht sich hier dann auch die Bequemlichkeit ein.
Zu Hause kann man doch auch ohne diese Gerätschaft auskommen, denn eigentlich sollte der Patient den Rollator nur solange verwenden, solange er auch mit Beschwerden zu kämpfen hat, danach wäre auch aus ärztlicher Sicht anzuraten, dass er wieder lernt auf eigenen Beinen zu stehen.
Vorsicht!
Neben der „Abhängigkeit“ die ein Rollator bei einem Patienten auslösen kann, kann er aber auch noch andere Nebenwirkungen mit sich bringen. Vor allem dann, wenn er nicht richtig benutzt wird. Für viele Nutzer kann er nicht nur hilfreich sein, nein, er kann durchaus auch zusätzlichen Schaden verursachen.
Auf den Umgang kommt es an!
Oftmals sieht man Menschen mir Rollatoren, die nach vorne gebeugt langsam hinter dem Gerät herlaufen und somit ihren Schwerpunkt viel zu weit nach Hinten verlagern. Auch Zehenspitzengeher mischen sich unter die Patienten. All diese Fehlhaltungen lassen sich auf eine kleine Einstellung zurückführen: Die Höhe der Armstütze, denn wenn diese zu niedrig eingestellt ist wird der Patient gezwungen gebeugt zu gehen und das wiederrum erhört das Risiko auf einen Sturz. Dem kann allerdings durch eine gute Einschulung Abhilfe geschaffen werden, denn schließlich soll der Rollator ja einen stabilisierenden Effekt auf den Körper haben und ihm nicht schaden.