Sommer 2020
Die besten Anti-Hitze-Tipps
20.07.2020So bereiten Sie sich auf die nächste Hitzewelle vor.
Kaum sind sie da, schon beschweren wir uns über sie: die Sommertemperaturen. Gerade noch euphorisch empfangen, rauben sie uns wenig später bereits den Schlaf. Denn während wir „warm“ mögen, ist uns „heiß“ nicht ganz so lieb. Wir fühlen uns matt, angestrengt und nicht zuletzt verschwitzt. Doch so muss es nicht sein!
Warum uns der Sommer erschöpft
Die Gründe dafür, warum uns der Sommer erfreut, aber auch erschöpft, sind zahlreich. Zum einen bringt der Jahreszeitenwechsel veränderte Lichtverhältnisse mit sich, die dem Körper eine Umstellung abverlangen. Eine Schlüsselfunktion hat hier das Hormon Melatonin: Es wird im lichtarmen Winter vermehrt ausgeschüttet, ab dem Frühling jedoch gedrosselt. Das hat zur Folge, dass wir schlechter ein- und durchschlafen können als im Winter. Verstärkt wird dieser Effekt durch womöglich hohe Temperaturen, die unsere nächtliche Ruhe ebenfalls negativ beeinflussen können. Zusätzlich treten ab dem Frühjahr gehäuft Klimaschwankungen auf, die an unserem Kreislauf nicht spurlos vorübergehen. Es kommt vor, dass auf eine 30-Grad-Woche plötzlich ein Temperatursturz folgt – und umgekehrt. Wir reagieren mit Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Migräne.
Alle Schalter auf „Kühlen!“
Dazu kommt, dass der Blutdruck im Sommer tendenziell niedriger ist und kreislaufbedingte Symptome verstärken kann. Im Winter nämlich erhöht der Körper den Blutdruck, denn dies sorgt dafür, dass Wärme besser im Körper gespeichert wird. In den warmen Monaten jedoch muss die gegenteilige Wirkung erzielt werden: Der Körper muss sich kühlen. Wichtiger Teil dieser Kühlungsprozesse ist die Weitung der Blutgefäße. Dadurch wird gewährleistet, dass das Blut vermehrt an die Oberfläche transportiert wird, wo es besser abkühlen kann. Der Effekt: Der Blutdruck sinkt, mitunter deutlich. Während der Abfall des Gefäßdrucks unvorteilhafte Auswirkungen auf unser Energielevel haben kann, ist er dennoch lebenswichtig. Denn nur wenn der Organismus es schafft, die optimale Temperatur im Körperinneren beizubehalten, können alle Organe ordnungsgemäß funktionieren. Abweichungen führen zu lebensbedrohlichen Überhitzungen – oder zu Unterkühlungen. Ein komplexes Zusammenspiel aus regulierenden Abläufen wirkt dieser Gefahr entgegen: Den Anstoß geben wärmeempfindliche Nervenzellen, die sich an verschiedenen Körperstellen befinden und die Temperaturinformation an das Gehirn weitergeben. An warmen Sommertagen wird so die „Körper-Kühlung“ in Gang gesetzt. Ein wichtiger Vorgang hierbei ist das Schwitzen, das besonders effektiv wirkt: Während sich der Schweiß kühlend auf die Haut legt, arbeitet der Körper bereits daran, ebendiesen zu verdunsten. Die dafür benötigte Wärmeenergie wird dem Körper entzogen. Wir werden somit doppelt gekühlt.
Zu viel des Kalten
Wer dieser Kühlung allzu intensiv nachzuhelfen versucht, tut sich jedoch womöglich keinen Gefallen. Ein häufiger Übeltäter ist hierbei die Klimaanlage: Werden die Geräte zu kalt eingestellt, so muss der Körper den Temperaturabfall ausgleichen und erst recht Wärme generieren. Die anzustrebende Temperatur sollte stets eine normale Raumtemperatur sein, also etwa zwischen 20 und 25 Grad. Zu kalt gestellte Geräte sind nicht nur ein Risiko für das Immunsystem, sondern tragen auch dazu bei, dass uns die Sommerhitze – etwa beim Rausgehen nach dem Aufenthalt in gekühlten Räumen – erst recht mitnimmt. Auch Getränke wollen im Sommer richtig temperiert sein: Zu kalte Flüssigkeiten müssen vom Körper aufgewärmt werden und verhindern so oftmals eine effiziente Abkühlung. Besser ist es, Getränke mit Zimmertemperatur zu trinken oder sogar leicht erwärmt. Und auch wenn es noch so verlockend ist: Drehen Sie die Armatur beim Duschen nicht zu kalt. Der erhitzte Körper verträgt den Kälte-Schock nur bedingt und fühlt sich im Anschluss in der Pflicht, Sie wieder aufzuwärmen. Daher gilt für sämtliche selbst ergriffene Kühlungsmaßnahmen: Mäßig kühl oder lauwarm ist besser als kalt.
Kreislauf gezielt entlasten
In diesem Sinne können einige gezielte Tipps für den Alltag von großer Bedeutung sein. Schonen Sie Ihren Kreislauf etwa, indem Sie sich richtig und „sommerfreundlich“ ernähren. Schwere Kost sollte möglichst vermieden und stattdessen zu vitalstoffreichen und hydrierenden Lebensmitteln gegriffen werden. Dies verhilft nicht nur zu mehr Energie, sondern unterstützt auch dabei, den Körper gegen die hohen Temperaturen zu wappnen. Die beste Wahl sind reichlich Gemüse und Obst. Fett, Zucker und Alkohol sollten möglichst reduziert werden. Achten Sie auch auf die Wahl Ihrer Getränke und deren Temperatur: Allzu kalte Flüssigkeiten wirken zwar kurzfristig erfrischend, sie müssen aber in weiterer Folge vom Körper aufgewärmt werden. Von leichter, gesunder Kost profitiert übrigens auch Ihr Schlaf: Nehmen wir abends schwere Mahlzeiten und/oder fett- und zuckerreiche Snacks zu uns, so kommt unsere Verdauung schlechter zur Ruhe. Alkohol und koffeinhaltige Getränke (in der zweiten Tageshälfte) können die Schlafqualität ebenfalls beeinträchtigen.
1. Dresscode Enge Kleidung und synthetische Stoffe bringen uns leicht ins Schwitzen. Setzen Sie auf natürliche, leichte Stoffe wie Baumwolle und Leinen, die atmungsaktiv sind. Zudem sorgen weite Schnitte für bessere Belüftung und weniger Schweiß.
3. Natürliche Helfer Kräuter wie Salbei, Basilikum, Holunder, Zitronenmelisse, Pfefferminze oder Schafgarbe können den Körper von innen sowie auch außen kühlen. Tipp: Salbeitee kühlt nicht nur, sondern reguliert die Transpiration auf natürlichem Wege und wirkt antibakteriell. Holunderblütensaft unterstützt den Blutkreislauf. 4. Sofort-Tipp: Die Fingerspitzen in eiskaltes Wasser tauchen und anschließend Schläfen und Pulsstellen an Hals und Handgelenk massieren. Oder: Kurz kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen.
6. Auf Aromen setzen Aromaöle sind wahre Allrounder. Sie fördern Schlaf, heben die Stimmung und sorgen für ein Rundum-Wohlgefühl. Ein weiterer Bonus ist die leicht kühlende Funktion, die z. B. Minze hat. Anwendung: Zwei Tropfen pures Öl in den Handflächen verreiben und eine Minute die Hände in den Nacken legen – entspannen. |