Pilotprojekt
Gesundheits-Telefonhotline startet Anfang 2017
24.08.2016TEWEB: telefon- und webbasiertes Erstkontakt- und Beratungsservice geht in den Probebetrieb
Die Gesundheitsreform startet Anfang 2017 mit einem weiteren Pilotprojekt: In Wien, Niederösterreich und Vorarlberg geht das "telefon- und webbasierte Erstkontakt- und Beratungsservice" (TEWEB) in den Probebetrieb. Dieser soll bis Ende 2018 Jahr laufen und nach einer Evaluierung dann in ganz Österreich in den Regelbetrieb gehen.
Medizinische Beratung rund um die Uhr
Unter einer vorerst noch nicht bekannten vierstelligen Telefonnummer sollen Anrufer rund um die Uhr von Fachpersonal medizinische Auskunft bekommen. Diese sollen von Tipps zur Selbstversorgung in einfachen Fällen bis zur Beratung, welchen Arzt man aufsuchen kann, reichen. In Notfällen würde auch die Rettung organisiert werden.
Das am Telefon sitzende medizinische Fachpersonal wird die anstehende Fragen mit Hilfe eines österreichweit einheitlichen Schemas beantwortet. Unterstützung leistet ein medizinisch-wissenschaftliches Expertensystem in Form einer EDV-Software. Den Zuschlag als Bestbieter dafür erhielt der amerikanische Softwareerzeuger Priority Dispatch, dessen System schon in anderen Ländern, wie etwa England oder Australien, ins Gesundheitswesen integriert wurde.
Angesiedelt werden die Servicestellen in Vorarlberg bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle in Feldkirch und in Niederösterreich beim Rettungsnotruf. In Wien ist noch nicht bekannt, wer die Servicestelle betreiben wird.
Die Kosten für die Errichtung und den laufenden Betrieb in der Probephase in den drei Bundesländern werden vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger mit drei Millionen Euro beziffert, wobei 2,5 Mio. Euro durch die Sozialversicherung erbracht und die restlichen 0,5 Mio. Euro zwischen den Partnern Bund, Pilotländer und Sozialversicherung gedrittelt werden.
Bestmögliche Versorgung der Patienten
"Durch TEWEB soll das wesentliche Ziel der Gesundheitsreform, nämlich die Versorgung von Patienten am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und in der bestmöglichen Qualität, umgesetzt werden", erläutert Manfred Brunner, Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK), zuletzt in den "Vorarlberger Nachrichten". "Das Angebot der medizinischen Telekonsultation kann also auch die Versorgungsstrukturen entlasten", ist der VGKK-Obmann überzeugt. Der geplante neue Service gebe "kompetente Auskunft über Dringlichkeit und die optimale Versorgungsstufe. Darauf aufbauend können Verhaltungsempfehlungen gegeben, Versorgungsangebote vermittelt oder aufsuchende Angebote in effizienter Weise in die Wege geleitet werden."