Bestens geschützt am Strand
Häufigen Sommer-Beschwerden vorbeugen
06.07.2020Um die Jahresmitte zieht es uns nach draußen und ans Wasser. Worauf Sie im Urlaub zu Hause oder anderorts achten sollten, um häufigen Sommer-Wehwehchen nicht zum Opfer zu fallen, und wie Sie rasch und richtig reagieren, lesen Sie hier.
Im Sommer möchten wir vor allem eines: unbeschwert sein. Warme Temperaturen, luftige Kleidung, gemütliches Picknick mit Freunden oder die ein oder andere Urlaubsreise. Egal, ob Sie Ihre freien Tage an eine Destination im In- oder im Ausland führen: Kleine körperliche Beschwerden sind jetzt besonders lästig.
Der Darm auf Reisen
Einer, der die Urlaubsfreude blitzschnell trüben kann, ist unser Darm. Es gibt sie zwar, die glücklichen Menschen, deren Verdauungstrakt gänzlich unempfindlich ist. Die Realität jedoch ist, dass die meisten gelegentlich mit Verdauungsbeschwerden reagieren – und das leider oft im Urlaub. Kaum ein physiologischer Vorgang ist so stark von Gewohnheit abhängig wie die Verdauung. Oftmals reicht eine kleine Umstellung, um Aufruhr zu stiften. Umso höher ist dieses Risiko auf Reisen: Die Veränderungen beginnen schon vor Reiseantritt. Unser Organismus spürt den Vorbereitungsstress, die hektische Abarbeitung der letzten To-dos vor dem Urlaub, verändertes Schlafverhalten und fehlende Ruhezeiten. Es folgen eine mitunter lange Anreise in die Urlaubsdestination, ein veränderter Tagesrhythmus und schließlich auch ungewohnte klimatische Bedingungen sowie häufig Flüssigkeits- und Bewegungsmangel. All diese Veränderungen bekommt der Darm zu spüren.
Ungewohntes Terrain
Trifft das Gewohnheitsorgan dann noch auf unbekannte Keime und Bakterien, so ist es kein Wunder, dass die Verdauung aus der Balance gerät. Schon kleine Abweichungen der gewohnten Trinkwasserqualität etwa können den Darm stören und Beschwerden auslösen – und das nicht nur bei Auslandsreisen. Auch in Österreich, wo die Leitungswasserqualität generell als sehr gut gilt, kann die veränderte Zusammensetzung des Wassers bei entsprechender Empfindlichkeit zu Problemen führen. In anderen Ländern kann jedoch auch die Qualität des Trinkwassers mangelhaft sein, und so gesellen sich zur ungewohnten Zusammensetzung häufig noch unbekannte Keime oder bestimmte Zusätze, die uns nicht gut bekommen.
Das tut jetzt gut
Bereits vor Reiseantritt sollte die Darmgesundheit im Blick behalten werden. Setzen Sie auf leichte, ausgewogene und ballaststoffreiche Kost, die Ihre Verdauung glücklich stimmt. Die regelmäßige Einnahme von Probiotika kann ebenfalls eine effektive Maßnahme sein, um die Darmflora zu stärken. Zu vermeiden sind belastende Lebensmittel mit viel Zucker und Fett sowie Fertigprodukte mit vielen Zusatzstoffen. Eine vorwiegend basische Ernährung verhindert außerdem die Übersäuerung, die neben einer Dysbalance im Darm zahlreiche andere negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Auch Stress und unregelmäßiges Schlafverhalten stören die Verdauung und sollten unbedingt vermieden werden. Bei Reisen ins Ausland ist die Eselsbrücke „Koch es, brat es, schäl es oder vergiss es“ eine hilfreiche Devise. Wer sich daran hält, verzichtet auf riskante Lebensmittel wie etwa jene, die mit Leitungswasser in Berührung gekommen sind (z. B. rohes Gemüse, Obst mit Schale). Vorsicht auch bei Speiseeis und Eiswürfeln! Für den Ernstfall sollten immer passende Arzneimittel mitgebracht werden: solche gegen Durchfall, gegen Magenschmerzen und Übelkeit.
Anfälliger Intimbereich
Anfällig gegenüber Keimen ist auch die Blase. Durch eine bakterielle Infektion der Harnwege entsteht eine Entzündung, die sich in Form von Brennen und/oder Schmerzen beim Wasserlassen und häufigem Harndrang bemerkbar macht. Besonders begünstigt wird eine Infektion durch das Tragen nasser Badekleidung oder zu leichter Kleidung. Wichtige Vorsorgemaßnahmen sind daher temperaturgerechte Kleidung, rascher Wechsel der Badekleidung nach dem Wasser, ausreichend trinken, gute Intimhygiene und zeitnahes Wasserlassen nach dem Sex – dadurch werden eingedrungene Keime ausgespült. Zusätzlich helfen Cranberry-Produkte dabei, die Keime schneller auszuspülen. In die Reihe der „Spaßverderber“ im Urlaub gesellen sich vaginale Infektionen – ebenfalls häufig durch eingedrungene Keime hervorgerufen. Wer zu entsprechender Anfälligkeit neigt, kann zu prophylaktischen Mitteln greifen, die die Scheidenflora stabilisieren.
Fußpilz keine Chance geben
In warm feuchter Umgebung ist auch der Fußpilz selten weit. Erste Symptome können mit rezeptfrei erhältlichen Cremes in Angriff genommen werden. Das verhindert im Idealfall die Ausbreitung auf den Nagel. Tritt die Pilzinfektion erstmals oder stark auf, ist ärztlicher Rat unerlässlich. Wird Fußpilz nicht effektiv therapiert, ist die Gefahr groß, dass er bleibt. Um vorzubeugen, empfiehlt sich gute Hygiene, häufiges Wechseln des Schuhwerks (um gutes Auslüften zu ermöglichen) und, wenn möglich, offene Schuhe. Auch das Tragen von Badeschuhen ist sehr empfehlenswert, da es das Risiko einer Kontaktinfektion stark reduziert. Begünstigende Faktoren wie Druckstellen, schlechte Durchblutung der Füße oder Stoffwechselerkrankungen erhöhen das Risiko einer Fußpilz-Entstehung.
Insektenstiche rasch verarzten
Zu den häufigsten Sommer-Wehwehchen zählen auch Insektenstiche. Während ein Gelsenstich in der Regel unbemerkt geschieht und außer Juckreiz keine Probleme verursacht (kühlende Präparate aus der Apotheke helfen, auf keinen Fall kratzen!), gilt bei einem Bienenstich höhere Vorsicht. Der Stachel sollte nur mit einer Pinzette entfernt werden, die Einstichstelle sogleich desinfiziert und danach gut gekühlt werden (selbiges gilt nach einem Wespenstich). Achten Sie unbedingt auf mögliche Anzeichen einer allergischen Reaktion wie z. B. starke Schwellung oder Rötung rund um die Einstichstelle, Übelkeit, starker Juckreiz am ganzen Körper, Schwellungen im Gesicht- oder Halsbereich, Atemnot und Sprechschwierigkeiten.
Sonnenstich und Sonnenbrand
Ein Sonnenbrand ist keinesfalls harmlos: Die Wunden – sogar Brandblasen sind möglich – brennen sich tief in das Hautgedächtnis ein und verursachen neben den Akutbeschwerden ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Auch der Sonnenstich darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Er ist ein Hilferuf des Kreislaufs, der im Ernstfall akut werden kann und ärztliche Hilfe erfordert. Schützen Sie sich durch Meiden der direkten Sonne, mit hohem Lichtschutzfaktor und Kopfbedeckung. Unbedingt viel Wasser trinken, ausruhen und den Körper kühlen! Bei Fieber, Erbrechen und sehr starkem Sonnenbrand unbedingt dringend einen Arzt konsultieren!
Der beste Schutz gegen die Sonne ist es, sie gänzlich zu meiden. Ist dies nicht möglich, dann helfen diese Tipps:
1. Mittagssonne meiden: Zwischen 11:00 und 15:00 Uhr ist die UV-Strahlung besonders gefährlich. Bitte unbedingt im Schatten aufhalten!
2. Sonnencreme/-lotion mit ausreichendem LSF und inklusive UV-A- und UV-B-Filter sollte alle zwei Stunden neu aufgetragen werden. Öfter, wenn Sie dazwischen im Wasser sind. Dies gilt auch für wasserfeste Produkte! 3. Rechtzeitig auftragen Sonnenschutzprodukte entfalten ihren Schutz erst nach einigen Minuten Einwirkzeit. Deshalb: Unbedingt schon auftragen, bevor Sie in die Sonne gehen.
4. Angriffsfläche reduzieren Lassen Sie viele der gefährlichen Strahlen gar nicht erst an die Haut und tragen Sie möglichst lange und feste Kleidung.
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