Gesundheit
Heilen mit Ernährung
10.10.2022Wie man Nährstoffe über die Nahrung abdeckt und gesund bleibt.
Erkennen und kurieren. Hinter vielen Krankheiten steckt häufig ein simpler Mangel, so Bestsellerautor Dr. Strunz in einem neuen Buch. Durch eine ausgewogene Nahrung kann man viele Nährstoffe abdecken. Bluttest Nährstoffmängel können Störungen auslösen, die sich als Krankheiten manifestieren. Durch ausgewogene Ernährung oder auch Supplementierung kann man Heilung erfahren.
Der menschliche Körper besteht unter anderem aus Sauerstoff, Proteinen, Fettsäuren und Mineralstoffen wie Eisen und Magnesium. Viele dieser Stoffe haben das Leben auf diesem Planeten überhaupt erst möglich gemacht und man kann seine Gesundheit mit ihnen regenerieren. Daher ist es für den Mediziner und Bestsellerautoren Dr. Ulrich Strunz logisch, dass hinter vielen Krankheitsbildern ein einfacher Versorgungsmangel steckt. In seinem neuen Buch "Heilung erfahren", verrät er, wie man die Gesundheit zurückerlangen kann.
Mängel hinter Krankheiten
Viel zu niedrige Vitamin-B12-und -B9-Werte können etwa Hintergrund für eine bipolare Störung sein, expliziert der Autor. Psychische Krankheiten führt man zwar normalerweise auf traumatische Erlebnisse oder Vererbung zurück, Dr. Strunz zufolge können aber auch einfach Nährstoffe im Hirn fehlen. Hinter Angststörungen (und Muskelkrämpfen) stehe zum Beispiel oft eine mangelhafte Versorgung mit Eiweiß, Probiotika oder auch Aminosäuren wie Phenylalanin, woraus sich der Körper Dopamin oder Serotonin baut. Ein Mangel an L-Tryptophan -benötigt der Körper für die Bildung des Glückshormons Serotonin -äußere sich durch Depressionen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen. "Die Redewendung "eine Schraube locker haben" ist vor diesem Hintergrund daher nicht so falsch", so der Mediziner. Mit den richtigen Nährstoffen lassen sich laut Dr. Strunz die lockeren Schrauben festziehen.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen heiße es oft, es liege am Alter, am Stress oder einer familiären Vorbelastung. Der Arzt weiß aber: "Fehlt dem Körper Magnesium, können Herzrhythmusstörungen auftreten." Der Grund: Dieser Mineralstoff ist mitverantwortlich für die "Refraktärzeit" nach einem Impuls -die Zeit, in der eine Zelle nicht auf neue Impulse reagiert, d. h. eine Pause. Bei Magnesiummangel funktioniere die Pause nicht mehr, dadurch werden die Muskelzellen ständig, schnell sowie unregelmäßig erregt. Daraus resultieren Herzrhythmusstörungen. Stimmen die Magnesium-Werte im Blut, sei es somit egal, welches Geburtsdatum im Pass steht.
Viele Augenkrankheiten wie etwa Netzhauterkrankungen, Erkrankungen der Augenoberfläche Katarakt (Grauer Star), Astenopie (Unwohlsein, ausgelöst durch Überanstrengung der Augen) oder Uveitis (Augenentzündung, von der auch die Gefäßhaut betroffen ist) lassen sich vermeiden und behandeln, wenn man mit "Astaxanthin" versorgt ist. Dieses natürliche Carotinoid (Pflanzenfarbstoff) gibt vielen Meeresfrüchten diese typische rosa Farbe. Aufgrund der Molekülstruktur gilt Astaxanthin übrigens als das stärkste Antioxidans der Welt.
Auch Schwerhörigkeit sei laut dem Autor kein Schicksal. Bei Hörverlust mangelt es häufig an Mikronährstoffen wie den Vitaminen A, B, C, D und E, Zink, Magnesium, Selen, Eisen und Jod. Das Risiko für Schwerhörigkeit bei Menschen über 50 Jahren könne man laut Forschenden der Universität Sydney durch Omega-3 um 42 Prozent mindern. Es genügt, wenn man zwei Portionen Fisch pro Woche zu sich nimmt. Ein Bluttest gibt Aufschluss über einen etwaigen Mangel, der auch über eine Supplementierung behoben werden kann.
Gut versorgt über Lebensmittel
Über die tägliche Nahrung kann man viele verschiedene Nährstoffe aufnehmen. "Wir brauchen mindestens 25 verschiedene Sorten Gemüse, Salat, Nüsse und Kräuter pro Woche, um uns mit dem zu versorgen, was unser Körper benötigt", schreibt Dr. Riedl im Buch "Mein Weg zur gesunden Ernährung". Doch es gilt: Je frischer das Lebensmittel, desto mehr Nährstoffe sind darin enthalten. Zwar kommen in Gemüse viele wichtige Mikronährstoffe vor, durch eine zu lange oder falsche Lagerung können aber wertvolle Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe wie ätherische Öle und Flavonoide verlorengehen. Unterversorgt sei man häufig auch, wenn man selten selbst kocht. Denn Selbstgekochtes enthält mehr Nährund weniger Zusatzstoffe. "Nur wenn wir selbst kochen, liegt es in unserer Hand, wie schonend wir das Essen zubereiten und wie frisch die Zutaten sind, die wir nutzen." Industriell hergestellte Lebensmittel, die zu lang hoch erhitzt und mit gesundheitsgefährdenden Zusatzstoffen wie Emulgatoren und Konservierungsstoffen angereichert sind, können auch Mängel und in der Folge Krankheiten verursachen. Schuld an der erwähnten Magnesium-Unterversorgung, die Herzrhythmusstörungen auslösen kann, sei beispielsweise Dr. Riedl zufolge fast immer die westliche Ernährung mit stark verarbeiteten Fertigprodukten, Fastfood und Softdrinks.
Gesunde Zubereitungsarten
Um die wertvollen Nährstoffe beim Kochen zu erhalten, sollte man die Zutaten in der Küche auch "richtig behandeln". Die schonendsten Zubereitungsarten sind laut Dr. Riedl Dampfgaren und Dünsten. Um Wertvolles nicht zu zerstören, sollte man Lebensmittel am besten gar nicht mit Wasser in Kontakt bringen oder nur mit wenig Flüssigkeit. Dadurch bleibt etwa Gemüse deutlich knackiger, Fleisch und Fisch werden saftiger. Nährstoffe werden auch bei der Zubereitung im Ofen gut erhalten -bei höchstens 200 Grad (Umluft: 180 Grad), damit nicht große Mengen des krebserregenden Nebenprodukts Acrylamid entstehen.
Wo sie enthalten sind und wogegen sie helfen
Nährstoff-Auswahl
L-Tryptophan
Was es ist: Ausgangsstoff für das Glückshormon Serotonin
Quellen: z. B. Eier, Kakao, Schokolade, Bananen
Mangel führt zu: Depressionen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen
Astaxanthin
Was es ist: Ein Pflanzenfarbstoff, ein natürliches Carotinoid, gilt als das stärkste Antioxidans der Welt
Quellen: z. B. Mikroalgen, Wildlachs, Meeresfrüchte wie etwa Krabben, Hummer
Mangel führt zu: Augenerkrankungen (z. B. Katarakt) - ist ein natürlicher, wirksamer Augenretter
Citrullin
Was es ist: Eine nicht essenzielle Aminosäure, eine Vorstufe der Aminosäure Arginin
Quellen: z. B. Nüsse, Leber, Lachs, Kürbis, Wassermelone
Mangel führt zu: Stressbedingte Verspannungen, Erschöpfung
Vitamin B12
Was es ist: an verschiedenen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt, wichtig für Zellteilung und Zellwachstum, Blutbildung
Quellen: hauptsächlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten. Bei einer veganen Ernährung kann es zu einem Mangel kommen
Mangel führt zu: Anämie, Nervenentzündungen, Psychosen
Magnesium
Was es ist: lebenswichtiger Mineralstoff, beteiligt an Energiestoffwechsel, der Muskel- und Nervenfunktion
Quellen: z. B. Hühnereier, Bananen, Nüsse
Mangel führt zu: Herzrhythmusstörungen, Nackenverspannungen, die Migräne oder Tinnitus begünstigen, Durchblutungsstörungen
Phenylalanin
Was es ist: essenzielle Aminosäure, woraus sich der Körper Glückshormone baut
Quellen: Eier, Fisch, Kichererbsen, Sojaprodukte, Mandeln
Mangel führt zu: Angststörungen, Niedergeschlagenheit, Pigmentstörungen