Fit für die Hitze

Hitzewelle im Anmarsch: Tipps die bei heißem Wetter wirklich helfen

31.07.2024

Der menschliche Körper ist nicht für Hitzeperioden gemacht. Eine Anpassung an extreme Temperaturen ist zwar prinzipiell möglich, kann aber dauern. So können Sie sich jetzt auf Hitzewelle und Tropennächte vorbereiten.

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Es gibt eine Temperatur, die von den meisten Erwachsenen in Mitteleuropa weder als zu heiß noch als zu kalt empfunden wird. Man nennt sie "Neutraltemperatur". Wie Prof. Hanns-Christian Gunga, Weltraummediziner und Medizinprofessor an der Charité, im Buch "Tödliche Hitze" expliziert, liegt sie für einen leicht bekleideten Menschen in Ruhe bei mäßiger Luftfeuchtigkeit (50 Prozent) und Windstille bei circa 27 Grad Celsius. Und der menschliche Körper funktioniert optimal, wenn die Körpertemperatur um 37 Grad Celsius liegt. Erhöht sich die Temperatur um nur 0,5 Grad Celsius, kann die kognitive und körperliche Leistungsfähigkeit bereits abnehmen und ab 39 Grad Celsius droht der Hitzekollaps oder sogar ein lebensbedrohlicher Hitzschlag. Unser Körper ist somit nicht für "heiße Tage" mit Lufttemperaturen über 30 Grad gemacht.

Gut gerüstet für die heißen Tage

Die vergangenen Wochen waren bereits sehr heiß, und besonders im August sind Temperaturspitzen zu erwarten. Zwar könne man sich laut dem Mediziner prinzipiell an Hitze anpassen, ähnlich wie Tropen- und Wüstenbewohner, doch dies könne Wochen, Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen. Allerdings kann man sich auf die nächste Hitzewelle mithilfe von bestimmten Tipps vorbereiten.

Diese Tipps helfen bei hohen Temperaturen

1. Viel trinken, aber nicht zu kalt

Mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sind der Ausgangspunkt. Bei körperlicher Anstrengung in der Hitze sollte es entsprechend mehr sein. Wasser und Tee sind am besten geeignet. Doch Achtung vor eisgekühlten Getränken: Sie sind bei Hitze kontraproduktiv. Einerseits trinkt man Eisgekühltes viel langsamer, (man) nimmt also weniger Flüssigkeit auf. Andererseits regt Kaltes im Körper die Wärmebildung an. Ideal: lauwarmer Pfefferminztee.

2. Lockere helle Kleidung tragen

Tragen Sie helle, weite, luftige Kleidung aus Baumwolle oder anderen natürlichen Materialien wie Leinen, Seide, Lyocell oder Viskose. Diese Stoffe sind atmungsaktiv, das heißt, sie lassen Luft und Wasserdampf durch und sorgen so für ein angenehmes Tragegefühl. Helle Kleidung reflektiert die Sonne besser als dunkle Farben, die Wärme speichern. Enge Kleidung kann Reibung und damit zusätzliche Wärme verursachen.

3. Kühle Räume aufsuchen

Grundsätzlich gilt an heißen Tagen, so viel Zeit wie möglich im Kühlen zu verbringen, sei es im Schatten oder im Haus. Halten Sie sich, wenn möglich, in klimatisierten Räumen auf. Alternativ könnten Sie Ventilatoren verwenden und eine Schüssel mit Eiswürfeln davor stellen. Dadurch fühlt sich die Luft kühler an. Achtung: Wenn die Klimaanlage zu kalt eingestellt ist, kann dies zu Beschwerden wie Erkältungen, Halsschmerzen oder Husten führen.

4. Kalte Umschläge an Beinen, Nacken und Handgelenken

Um sich zwischendurch abzukühlen, kann man kühle Umschläge machen. Das Auflegen von kalten, feuchten Tüchern oder Eisbeuteln auf Stirn, Nacken, Handgelenke oder andere Pulspunkte kann schnell Abkühlung verschaffen.

5. Hilfe aus der Natur: Pfefferminzöl und Aloe Vera

Pfefferminzöl auf Stirn, Nacken oder Schläfen aufgetragen können ein kühlendes Gefühl erzeugen. Auch Aloe-Vera-Gel hat eine kühlende und beruhigende Wirkung auf die Haut.

6. Von südlichen Ländern Abschauen: Halten Sie Siesta

Körperliche Aktivitäten sollten Sie auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen, um die Belastung durch Hitze zu minimieren. In den heißen Mittagsstunden zwischen 12 und 15 Uhr am besten im Schatten oder drinnen aufhalten und ausruhen.

7. Fenster: am Tag verdunkeln Lüften nachts

Halten Sie Vorhänge und Jalousien geschlossen, um direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern und die Innentemperatur niedrig zu halten. Lüften Sie nachts oder in den frühen Morgenstunden. Ausnahme: Bei sehr hohen Außentemperaturen müssen Räume, in denen sich Gaskombithermen und Gasdurchlauferhitzer befinden, ständig großzügig gelüftet werden. Denn: Bei heißem Wetter kann es zu einem Abgasrückstau kommen und dadurch zu einem Austritt von Kohlenmonoxid.

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