Neue Studie

Ihr Morgen-Kaffee könnte nur ein Placebo sein

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Die heiße Tasse Kaffee gehört für viele zum wichtigsten Step der Morgenroutine. Der Koffein-Kick ist der ultimativer Wachmacher. Doch das darin enthaltene Koffein allein scheint gar nicht unbedingt der Auslöser zu sein. 

Mit einem Kaffee starten die meisten von uns in den Tag. Doch portugiesische Wissenschaftler haben jetzt festgestellt, dass der Morgen-Kaffee ähnlich wie ein Placebo wirkt. Der Wacheffekt habe demnach weniger mit dem Koffein selbst zu tun als mit der erlernten Erwartung.

Kaffee als Placebo-Effekt?

Eine durchschnittliche Tasse Kaffee enthält 80 bis 100 Milligramm Koffein. Der Wirkstoff stimuliert das zentrale Nervensystem, indem es sich an die Rezeptoren bindet, die das Wachsein fördern sowie andere stimulierende Neurotransmitter aktivieren, die die Gehirnaktivität steigern. 

Für die im Fachmagazin „Frontiers in Behavioral Neuroscience“ veröffentlichte Studie untersuchten Forscher:innen der Universität Jaume I in Portugal, Menschen, die mindestens eine Tasse Kaffee pro Tag trinken oder auf andere Weise Koffein einnehmen, etwa durch Energy-Drinks. Während der Studie analysierten die Wissenschaftler Aktivitäten von Gehirn-Scans der Probanden, die zuvor einen Kaffee oder aber nur Koffein in heißem Wasser trinken sollten.

Wie zu erwarten, zeigten die Ergebnisse, dass die unter anderem für Schläfrigkeit und erhöhte Selbstreflexion zuständigen Gehirn-Netzwerke sowohl nach dem Kaffeekonsum als auch nach der Einnahme von Koffein ihre Aktivität verringerten. Dies bestätigt, dass sowohl der Konsum von Koffein allein als auch eine Tasse Kaffee das Aufwachen erleichtert und den Körper mit Energie versorgt.

Allerdings führte der Kaffeekonsum zudem zu einer erhöhten Verbindungsaktivität im visuellen Netzwerk. „Mit einfachen Worten: Die Probanden waren nach dem Genuss von Kaffee einsatzbereiter und aufmerksamer gegenüber äußeren Reizen“, erklärt eine der Studienautorinen Dr. Maria Picó-Pérez.

Koffein in Cola & Co. reicht nicht aus

Bei den Probanden, die nur heißes Wasser mit Koffein tranken, war dies jedoch nicht ganz der Fall. Laut der Studie reicht Koffein allein, auch nicht das in Cola & Co., also nicht aus, um sich neben dem Wach-Kick auch wirklich bereit für neue Aufgaben zu fühlen. Die Ergebnisse zeigen stattdessen, dass es notwendig sei, die Tasse Kaffee zu erleben, inklusive des Geschmackes und Geruchs, um diese Effekte zu erzielen. Zudem, mache die psychologische Erwartung, die mit dem Konsum dieses Getränks verbunden ist, den bedeutendsten Unterschied.

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