Fit mit Food
Immunsystem mit gesunder Ernährung stärken
08.04.2020Rund um die Uhr kämpft der Körper gegen Erreger: Mit der richtigen Ernährung kann man ihn dabei unterstützen.
Das Immunsystem ist kein einzelner Mechanismus, sondern umfasst verschiedene Organe und Vorgänge im Körper. Dieses komplexe Zusammenspiel sorgt dafür, dass Schädliches erkannt und bekämpft wird. Das Immunsystem schläft nicht und ist rund um die Uhr im Einsatz um uns vor Viren und Bakterien zu schützen. Auch andere unsichtbare Gegner wie Luftverschmutzung, Strahlung und Chemie setzen und zu und rufen unser Immunsystem auf den Plan. Ist es geschwächt, haben äußerliche Faktoren leichteres Spiel, deshalb sollten wir es gerade in Zeiten wie diesen unterstützen. Zu den wichtigsten Immun-Boostern zählen Mikronährstoffe, Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren. Falsche Ernährung beziehungsweise Nährstoffmängel verringern die Immunfunktionen, hemmen die Bildung neuer Abwehrzellen und schwächen so das Immunsystem.
Einkaufsliste für das Immunsystem
Besonders reich an den erwähnten Mikronährstoffen sind frische pflanzliche Nahrungsmittel sowie fetter Fisch. Auf Ihrer Einkaufsliste sollten auch folgende Lebensmittel stehen: Brokkoli, Grünkohl, Hülsenfrüchte, Karotten, Lachs, Nüsse, Paprika, Pflanzlche Öle, Sanddorn und Vollkorn.
Nicht nur WAS wir essen, sondern WANN wir essen, zählt
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass fasten – also der bewusste zeitweise Verzicht auf Nahrung und Ungesundes – unzählige positive Auswirkungen auf den Körper hat. Fastenkuren lassen nicht nur die Kilos purzeln, sondern steigern auch das körperliche Wohlbefinden, mindern Allergien, stärken das Immunsystem und helfen, Batterien wieder aufzuladen. Intermittierendes Fasten bzw. die Nahrungskarenz hat sich in den vergangenen Jahren als vielversprechende Fastenmethode hervorgetan. Längere Essenspausen lösen einen Selbstreinigungsprozess im Körper aus (Autophagie), welcher optimale Zellfunktion gewährleistet und vor Krankheiten schützt.
Wie Intervallfasten funktioniert? Ganz einfach: Man isst zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Abständen. Wie lang die Esspausen ausfallen und wie oft ein Fastentag eingeplant wird, kann letztlich jeder selbst entscheiden bzw. mit seinem Arzt besprechen. Generell gilt: Ein Gesundheits-Check sowie Rücksprache mit dem Mediziner sind vor jeder Ernährungsumstellung ratsam.
Von intermittierendem Fasten spricht man, wenn man eine Essenspause von mindestens 12 Stunden einlegt. Bereits dieses kurze Intervall hat einen positiven Effekt. 16 Stunden täglich fasten (die 16:8-Methode) gilt als sinnvoller Richtwert, um von der Autophagie zu profitieren. Fortgeschrittene können auf die 18:6-Methode (18-stündige Nahrungskarenz) oder 20:4-Methode (20 Stunden fasten, vier Stunden pro Tag essen) setzen. Neben Ernährung ist regelmäßige Bewegung eine wichtige Vorsorge-Säule. Eine Mischung aus Ausdauer- und Krafttraining ist ideal, am besten an der frischen Luft. Daneben ist gesunder Schlaf und eine ausgewogene Work-Life-Balance ein Fundament für einen abwehrstarken Organismus.
Dr. Alexander Papp, FA für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie mit Ordination in Salzburg, hat sich auf die ganzheitliche Behandlung spezialisiert. Mit innerlichen als auch äußerlichen, medizinisch-ästhetischen Behandlungen werden Entzündungsprozessen entgegengewirkt.
GESUND24: Weshalb beschäftigt sich ein plastischer Chirurg mit dem Immunsystem?
GESUND24: Wie kann man das Immunsystem mit Ernährung stärken? Fasten, oder auch die massive Kalorienrestriktion führt aber auch zu einer Reduktion von inflammatorischen Prozessen, einer geringeren Produktion von sogenannten freien Radikalen und zu einer Reduktion der Wachstumshormone IGF1. GESUND24: Das klingt als ob wir uns Gesundfasten sollten? Papp: Fasten hat aber einen großen Nachteil! Ersten es ist mit Verzicht verbunden und zweitens man sollte es nicht länger machen als über max. 7 Tage und dann auch nur von einem Arzt begleitet. Ich biete in meiner Praxis das sogenannte „Scheinfasten“ als Kur an. Das ist ein zeitlich begrenztes Programm, meist auf 4 Wochen. Hierbei wird der Stoffwechsel auf den sogenannten Fettstoffwechsel umgestellt. Wir bringen den Körper in die Ketose, reduzieren dabei auch massiv die Kalorienzufuhr, versorgen den Körper aber mit ausreichend Protein. Dadurch kann man den Körper über eine Zeit von 4 Wochen entgiften und entschlacken. Man nimmt dabei fast ausschließlich Fettreserven ab. Das Bindegewebe erholt sich und auch das Immunsystem wird dabei gestärkt. Das System ist seit über 20 Jahren medizinisch erprobt und in über 30 klinischen Studien getestet. GESUND24: Und wie kann man das jetzt während der Quarantäne umsetzen? Papp: Die Umsetzung ist einfach. Das Anamnesegespräch erfolgt derzeit über Telemedizin. Die gesundheitlichen Parameter werden erfasst und der Kur-Plan von Medizinern an der Universität in Padova erstellt. Anschließend erhält man alle Produkte nach Hause und kann dementsprechend gleich loslegen.
Dr. Alexander Papp ist Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie mit Ordination in Salzburg; www.drpapp.at |