Ekel-Wasser

Infektionsfalle Freibad: Diese Krankheiten können Sie sich beim Baden einfangen

19.06.2024

Bei den heißen Temperaturen sind Freibäder das Ausflugsziel Nummer 1. Doch das kühle Nass ist mit Vorsicht zu genießen, denn im Wasser lauern viele Bakterien, Viren und Co., die sogar dem Chlor trotzen. 

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Ein Freibadbesuch gehört für die meisten im Sommer einfach dazu. Doch die wohltuende Abkühlung kann böse enden, wenn man im Anschluss krank anstatt erfrischt nach Hause kommt. An vollen Tagen ist das Becken schließlich nichts anderes als eine riesige Badewanne für tausende Menschen, die alle ihre Keime, Krankheitserreger oder sogar Pilze mitbringen. Zwar sollten Chemikalien wie Chlor oder Ozon die Keimbelastung möglichst geringhalten, das Infektionsrisiko ist dennoch relativ groß.

Keimfalle Freibad

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Im Freibad finden Hautpartikel, Haare, Schweiß und sogar Fäkalien genauso einfach ihren Weg ins Wasser wie Bakterien, Viren, Pilzsporen und Parasiten. Je wärmer und seichter das Wasser ist, desto mehr Keime lassen sich darin finden, denn dabei handelt es sich um den idealen Nährboden für Schwimmbad-Infektionen. Ein einziger Schluck davon oder Wasser in den Augen, den Ohren, der Nase und den Genitalöffnungen, kann bereits eine Infektion auslösen.

Diese gefährlichen Krankheiten lauern im Poolwasser 

Fußpilz

Eine der häufigsten Freibad-Krankheiten ist Fußpilz. Feuchte, sonnige Fliesen bieten den perfekten Nährboden für den Pilz. Auch die aufgeweichte Haut bietet ideale Ansiedlungsbedingungen. Trocknen Sie Ihre Füße deshalb immer gut ab und tragen Sie Badeschuhe auch beim Duschen. Sonst droht schnell eine Pilzinfektion, diese zeigt sich, indem die Haut zwischen den Zehen zu jucken beginnt und rot und rissig wird.

Bindehautentzündung

Auch eine Bindehautentzündung ist ein Klassiker unter den Schwimmbad-Infektionen. Die Augen werden rot, brennen und manchmal entzünden sie sich auch richtig. Das Chlor im Wasser greift den schützenden Tränenfilm der Augen an, was dazu führt, dass Keime und Schmutz leichter ins Auge eindringen. Dauern die Beschwerden länger als 24 Stunden an, kann es zu einer Bindehautentzündung führen und Sie sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen.

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Ohrenentzündung (Schwimmbad-Otitis)

Im Gegensatz zur klassischen Mittelohrentzündung ist bei einer Schwimmbad-Otitis nur der äußere Gehörgang betroffen. Dabei beginnen die Ohren zu jucken, schmerzen und der Gehörgang ist sichtbar gerötet. Die Ursache hierfür, sind Keime wie Pseudomonas aeruginosa, die auch Hautentzündungen auslösen können. Um einer Ohrenentzündung vorzubeugen, sollten Sie nach dem Schwimmen Ihre Ohren mit Leitungswasser ausspülen und danach mit einer Fettcreme einreiben.

Whirlpool-Dermatitis

Den Namen hat die Hautinfektion der konzentrierten Keimdichte in dem kleinen Wasserbecken zu verdanken, denn in Whirlpools ist das Risiko einer Infektion deutlich höher. Auslöser ist hier wieder das Bakterium Pseudomonas aeruginosa. Rund ein bis vier Tage nach dem Freibadbesuch macht sich ein Ausschlag bemerkbar, der oft in Verbindung mit Fieber und angeschwollenen Lymphknoten auftritt. Duschen Sie sich deshalb nach dem Baden gründlich ab und reiben Sie Ihren Körper mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion ein.

Scheideninfektion

Auch eine Scheideninfektion können Sie von einem Schwimmbadbesuch davontragen. Ausgelöst wird diese durch Keime wie Coli-Bakterien im Wasser. Gerade bei langen Aufenthalten im Becken kann die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten und nicht mehr den gewohnten Schutz gegen Bakterien und Pilze bieten. Dann kann die Scheide zu jucken und zu brennen beginnen und Ausfluss kann austreten. Um eine Infektion zu vermeiden, sollten Sie so oft wie möglich nasse Badesachen wechseln und durch Husten verbliebendes Wasser aus der Scheide entfernen.

Blasenentzündung

Ebenfalls durch Coli-Bakterien kann eine Blasenentzündung ausgelöst werden. Besonders Frauen sind davon betroffen, da die weibliche Harnröhre kürzer ist und daher schneller Bakterien in die Blase gelangen können. Die typischen Anzeichen sind brennen und Schmerzen beim Wasserlassen, sowie häufiger Harndrang. Wechseln Sie deshalb immer schnell den nassen Bikini und gehen Sie nach jedem Schwimmgang auf die Toilette, denn der Urin kann eindringende Bakterien herausschwemmen.

Weitere Tipps, um das Freibad unbeschwert zu genießen

  • Duschen Sie sich vor und nach dem Schwimmen immer gründlich ab
  • Schlucken Sie auf keinen Fall Wasser im Schwimmbad
  • Gehen Sie nicht mit einer ansteckenden Krankheit ins Freibad, wie Fußpilz, Durchfall, Augenentzündung

Dann steht einem unbeschwerten Freibadbesuch nichts mehr im Weg!

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