#notjustsad
Internet-Trend: Twittern über Depressionen
12.11.2014
Mit dem Hashtag "NotJustSad" wollen nun immer mehr Erkrankte ein Zeichen setzen und offen über ihre Depressionen sprechen.
Wie sich eine Depression anfühlt, ist für gesunde Menschen nur schwer nachvollziehbar. Für viele ist die Erkrankung ein Synonym für Traurigkeit, doch Depressionen sind viel mehr als das. Welche Ausmaße die Erkrankung annehmen kann, darüber möchten Menschen auf sozialen Netzwerken nicht mehr schweigen und sich so gegenseitig Mut machen zu ihrer Krankheit zu stehen. Der Hashtag #NotJustSad (zu deutsch: Nicht nur traurig) bündelt nun die Erfahrungen und Erlebnisse depressiver Menschen, die das Bewusstsein für die Erkrankung damit wecken möchten.
Schluss mit Vorurteilen & Ignoranz
Damit die Krankheit besser verstanden werden kann posten Betroffene auf verschiedenen Plattformen wie Facebook und Twitter Sätze die deutlich machen, wie es ihnen geht und mit denen versucht wird Vorurteile aus dem Weg zu räumen: "Depressionen sind eine Krankheit und kein selbstgewählter Lifestyle, in dem man sich die Welt gerne schlecht redet und einfach faul ist."
Wer eine psychische Störung hat wird häufig schräg beäugt und auch ausgegrenzt, denn Freunde möchten mit immer schlecht gelaunten Menschen nichts zu tun haben.Therapien und Medikamente sind für viele Menschen der einzige Ausweg - doch diese müssen nicht immer anschlagen. Dazu kommen häufig lange Wartezeiten auf ein erstes Gespräch bei einem Psychotherapeuten. Das neue Social Media-Projekt ist zwar kein Ersatz für eine Therapie, aber vielleicht eine Art Selbsthilfegruppe und ein interessanter Einblick in das Innenleben von Betroffenen, mit dem zum umdenken angeregt werden soll.