Dentalphobie

Keine Angst vorm Zahnarzt

03.02.2020

Herzklopfen, kalter Schweiß, Übelkeit oder gar Schlafstörungen: Manche Menschen ­fürchten sich so sehr vorm Zahnarzt, dass sie erst gar nicht ­hingehen. Das hilft!

Zur Vollversion des Artikels
© Getty
Zur Vollversion des Artikels

Panik und Angstschweiß beim Gedanken an den nächsten Zahnarztbesuch sind für viele Menschen ein Grund, auf gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln zu verzichten. Studien zufolge haben mehr als zwei Drittel aller Menschen Angst vor einem Termin beim Zahnarzt. Etwa jeder Fünfte gilt als stark ängstlich und damit als Angstpatient – bis zu fünf Prozent der Österreicher leiden sogar an einer ausgeprägten Zahnbehandlungsphobie und meiden Zahnarztbesuche gänzlich – doch das muss nicht sein, weiß Zahnärztin Dr. med. dent. Barbara Nierscher. Sie hat ein „Rezept“ gegen diese Angst entwickelt und setzt fein abgestimmte Methoden wie Vollnarkose, Dämmerschlaf oder Lachgas in ihrer Wiener Ordination ein.

Woher kommt die Zahnarzt-Angst?

Dentalphobie kann viele verschiedene Gründe haben – diese sind nicht immer rational. In einigen Fällen beruht die Zahnarztangst auf schmerzhaften Behandlungserfahrungen, die traumatisch im Gedächtnis haften geblieben sind. Manchmal wird Zahnarztangst aber auch innerhalb der Familie weitergegeben: Haben beispielsweise die Eltern große Angst vorm Zahnarzt und scheuen deshalb die Prophylaxe, vermitteln sie diese Abneigung oft auch ihren Kindern, manchmal noch, bevor diese selbst beim Zahnarzt waren. Oft ist es auch schlichtweg das Gefühl von Hilflosigkeit und die Angst, dem scheinbar unvermeidbaren Schmerz ausgeliefert zu sein. Fakt ist: Je länger der Zahnarztbesuch gescheut wird, desto größer in der Folge auch die Angst vor kritischen Äußerungen über den Gebisszustand – ein Teufelskreis, der Betroffene oft zum Verzweifeln bringt. Dabei kann die Angst vor der zahnärztlichen Behandlung nicht nur zu sozialen Konsequenzen führen, sondern auch körperliche Folgen haben. Beispielsweise die Streuung von Bakterien aus Eiterherden an Zähnen in die Blutbahn und deren Ansiedelung z. B. an den Herzklappen oder in Gelenken mit Folge-Entzündungen.

Am besten ab zum Spezialisten

Der erste empfehlenswerte Schritt für Angst-Patienten ist es, sich einen auf ­Dentalphobie spezialisierten Zahnarzt zu suchen. Einer dieser Spezialisten ist Dr. med. dent. Barbara Nierscher. Eine ihrer Methoden: Lachgas-Anästhesie. Lachgas – klingt nicht nur lustig, sondern ist es auch. Vor allem für den Patienten, denn dieser wird dadurch entspannt und Schmerzen werden reduziert. „Dabei handelt es sich um ein absolut sicheres Verfahren, durch eine genau abgestimmte Lachgas-Sauerstoff-Mischung. Bereits 15 bis 30 Minuten nach der Behandlung kann die Praxis wieder verlassen werden. Ganz ohne Begleitperson oder lästige Nebenwirkungen“, erklärt Dr. Nierscher. Eine Alternative zum Lachgas ist der Dämmerschlaf. „Bei der Behandlung mit Dämmerschlaf ist der Patient vollkommen ,weggetreten‘. Geeignet ist diese Methode für Eingriffe mit mittlerem Behandlungsaufwand, die maximal eine Stunde dauern“, so die Spezialistin.

Vollnarkose: Angst- und schmerzfrei
Ist die Angst so groß, dass selbst Lachgas oder Dämmerschlaf nicht helfen, ist es möglich, die Behandlung in Vollnarkose durchzuführen. „Wir behandeln ungefähr 400 Patienten im Jahr in Narkose und ca. 1.000 Patienten mit Lachgas. Gerade bei kleinen Patienten zwischen drei und zehn Jahren ist eine Behandlung von mehreren Zähnen ohne Vollnarkose nicht denkbar“, erklärt Dr. Nierscher die Vorteile. Unter höchsten Sicherheitsstandards arbeitet sie stets mit zwei Experten, bestehend aus einem Anästhesisten sowie einer Anästhesiefachkraft zusammen, die den Patienten rund um die Uhr betreuen. Dies alles direkt vor Ort in ihrer Praxis. Allerdings: Nach einer Behandlung unter Vollnarkose darf für 24 Stunden nicht aktiv am Verkehrsgeschehen teilgenommen werden. Hier ist eine Begleitperson auf alle Fälle von Vorteil.   



Erstgespräch am besten zu zweit
Unterstützend für Angst-Patienten wirkt zudem ein ausführliches Aufklärungsgespräch über den Ablauf der Behandlung. Dr. Nierscher empfiehlt Angst-Patienten beim Erstgespräch eine Begleitperson mitzunehmen. „Für den Patienten selbst ist es eine große Stresssituation und es wird schwerfallen, sich alles zu merken, was der Zahnarzt im Gespräch mitteilt. Ihre Begleitperson hat keinen Erwartungsdruck und nimmt so viel mehr von den vermittelten Informationen auf“, so Dr. Nierscher. „Weiters kann es auch helfen, vor dem Behandlungstermin vom Zahnarzt verschriebene Medikamente einzunehmen. Es ist natürlich besser, vorher ein Medikament einzunehmen, als gar keine Behandlung zu machen. Denn dadurch wird der Sanierungsbedarf immer größer. Statt kleine Eingriffe durchzuführen, müssen dann große Probleme behandelt werden.“

Grundsätzlich gilt:

Verlangen Sie nicht urplötzlich von sich selbst, dass all Ihre Ängste, alle Zweifel, all Ihre Scham und Ihre langjährige Verzweiflung von heute auf morgen verflogen sind. Aber mit dem spezialisierten Zahnarzt an Ihrer Seite und einer speziell auf Sie angepassten Behandlungsmethode stehen die Chancen gut, dass auch Sie als Mensch mit starker Dentalphobie bald wieder von Herzen lachen können!

Behandlungsmethoden im Fakten-Check:
LACHGAS:
Lachgas-Anästhesie ist eine leichte, schmerzfreie Sedierungs-Methode, die vielen Menschen,
Erwachsenen und v. a. Kindern den Gang zum Zahnarzt erleichtert. Ein absolut sicheres Verfahren, durch eine genau abgestimmte Lachgas-Sauerstoff-Mischung. Bereits 15 bis 30 Minuten nach der Behandlung kann die Praxis wieder verlassen werden. Ganz ohne Begleitperson oder Nebenwirkungen.

DÄMMERSCHLAF:

Dämmerschlaf, die Lösung für Angstpatienten, bei denen die Behandlung auf ein Minimum
beschränkt ist. Eine Injektion eines entspannenden Beruhigungsmittels bewirkt beim Patienten einen Dämmerschlaf, der leicht und unkompliziert kontrollierbar ist. Eine zusätzliche Beatmung ist in diesem Fall nicht erforderlich, da der Patient in der Lage ist, selbstständig zu atmen. Aus diesem schlafartigen Zustand kann der Patient jederzeit geweckt werden, auch wenn er von der Operation nichts mitbekommt.

VOLLNARKOSE:
Vorgespräch: Ein ausführliches Beratungsgespräch vor dem geplanten Eingriff sowie ein Infoblatt, das der Patient mit nach Hause nehmen kann, garantieren dem Patienten, sich rundum sicher zu fühlen. Gut informiert kann man sich auf den Eingriff vorbereiten. Ist der Gesundheitszustand des Patienten abgeklärt und der Eingriff freigegeben, darf bis sechs Stunden vor dem Eingriff nichts gegessen sowie bis zwei Stunden vor dem Eingriff keine Flüssigkeit mehr zu sich genommen werden.
Behandlung: Durch die ambulante Vollnarkose (Anm.: bei Dr. Barbara Nierscher in der Praxis) sind nicht nur eine angstfreie und schmerzfreie Behandlung, sondern auch gleich mehrere Eingriffe auf einmal in kurzer Zeit möglich. Dr. Nierscher arbeitet stets mit zwei Experten, bestehend aus einem Anästhesisten sowie einer Anästhesiefachkraft, zusammen, die den Patienten rund um die Uhr betreuen.
 
Zur Vollversion des Artikels