Handy-Sucht

Leiden Sie an ''Nomophobie''?

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Kriegt man Angstzustände, wenn z. B. der Akku vom Handy leer oder man in einem Funkloch ist, könnte man von „Nomophobie“ betroffen sein. 

Haben Sie Angstzustände, wenn Ihr Smartphone ausgeschaltet oder Ihr Akku leer ist? Geraten Sie in Panik, wenn Sie gerade in ­einem Funkloch sind oder Ihr Datenvolumen aufgebraucht ist? Dann könnten Sie von einer Nomophobie – „no mobile phone phobia“ – betroffen sein, das heißt, die Angst, vom Handy getrennt zu sein.

Laut Studie: Nomophobie weit verbreitet

Eine an der PFH Private Hochschule Göttingen durchgeführte Studie konnte nun nachweisen, dass Nomophobie tatsächlich weit verbreitet ist. Von 800 Personen, die im Rahmen der Studie untersucht worden sind, zeigte die Hälfte der Befragten eine mittelschwere und vier Prozent eine schwere Form der Nomophobie.

Die Psychologie-Professorin Dr. Yvonne Görlich meint: „Smartphone-Abhängigkeit zählt zu den Suchterkrankungen, während Nomophobie eine Angststörung ist“. Die Betroffenen erleben in erster Linie einen Kontrollverlust über ihre Smartphone-Nutzung, der sich auf andere Bereiche ihres Lebens auswirkt. „In früheren Studien wurden signifikante Zusammenhänge zwischen Nomophobie und Einsamkeit, Depression, Ablenkung und verminderter Impulskontrolle festgestellt“, so Görlich. Ein weiteres Phänomen, das eng mit der Nomophobie zusammenhängt, ist die Angst, etwas zu verpassen, die sogenannte Fear of Missing Out (FoMO). 

Frauen stärker betroffen

Die Studie der PFH ergab, dass Männer im Durchschnitt einen Nomophobie-Wert von 54 erreichten und Frauen von 63. Ohne ihr Smartphone fühlen sich Betroffene unwohl, sind nervös, ängstlich oder gereizt. Dabei zeigten Frauen bei den Faktoren „Nicht kommunizieren können“ und „Komfortverzicht“, signifikant höhere Werte als Männer. „Wir können davon ausgehen, dass Frauen aufgrund eines stärkeren Bedürfnisses nach sozialen Beziehungen das Smartphone stärker zur Kommunikation nutzen und somit höhere Nomophobie-Scores erzielen“, erläutert Görlich.

Nomophobie vermeiden

Um diese Angststörung zu vermeiden, gibt Psychologie-Professorin Yvonne Görlich folgende Tipps:

  • Smartphone-Zeit auf unter zwei Stunden am Tag reduzieren
  • Pushnachrichten abschalten
  • Schwarz-Weiß-Modus aktivieren, damit die Handy-Nutzung unattraktiv wird
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