Studie klärt auf

Macht Junkfood so süchtig wie Heroin?

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Wer Schwierigkeiten damit hat, bei süßem oder fettreichem Essen die Bremse zu ziehen, könnte an einer Junkfood-Sucht leiden. Grund dafür sind verschiedene Veränderungen welche ungesunde Lebensmitteln in unserem Gehirn verursachen.

Dass hoch verarbeitetes und fettiges Essen nicht förderlich für die Gesundheit ist, ist bereits seit langem bekannt. Eine neue Studie des Wissenschaftlerteam der kanadischen Universität Calgary hat an Ratten untersucht, ob Junkfood tatsächlich süchtig machen kann – und kommt zu sehr interessanten Erkenntnissen.

Süßes und Fett hebeln Sättigungspunkt bei Ratten aus

Ein Wissenschaftlerteam der kanadischen Universität Calgary hat an Ratten eine Studie vollzogen, welche Auswirkungen uneingeschränkter Zugang zu fett- und zuckerreichen Lebensmitteln auf das Gehirn hat. Die Ratten konnten, zusätzlich zu ihrem gewöhnlichen Nahrungsangebot, uneingeschränkt auf Schokolade und andere Süßigkeiten zugreifen. Das Erkenntnis: sie taten es auch im Übermaß.

So lief die Studie ab

Für die Studie wurden die Ratten in verschiedene Gruppen eingeteilt. Diese führten jeweils ein Training durch, für welches sie mit Essen belohnt wurden. Außerdem wurden den jeweiligen Gruppen der Zugang zu Junkfood entweder verweigert, für eine Stunde am Tag erlaubt oder dauerhaft, also 24 Stunden lang, gestattet. Das Experiment zog sich über mehrere Wochen. 

Die Forschenden beobachteten während der Studienzeit wie die Versuchsratten aus der Gruppe mit dauerhaftem Junkfood-Zugang stark an Gewicht zunahmen. Zusätzlich schien auch ihr normales Futter durch den zusätzlichen Junkfood-Verzehr „attraktiver“ zu werden. Und das sogar über ihren Sättigungspunkt hinaus: Sie aßen einfach immer weiter. Parallel zeigten sich Veränderungen in solchen Arealen ihrer Gehirne, wo das Hungergefühl reguliert wird.

Bei der Ratten-Gruppe, deren Impulskontrolle nicht durch ungesunde Ernährung und Übergewicht beeinträchtigt war, wurden die Hirnströme ebenfalls gemessen. Sie empfanden ihr vorgesetztes Futter als weniger interessant, sobald sie sich satt gefressen hatten.

Macht Junkfood so süchtig wie Heroin?
© Getty
× Macht Junkfood so süchtig wie Heroin?

Junkfood macht süchtig

Ältere Studien bewiesen, dass Lebensmittel mit einem hohen Fettanteil oder viel Zucker an den Dopamin Rezeptoren andocken und die Ausschüttung von Dopamin beeinträchtigen – ähnlich wie bei synthetischen Drogen wie Kokain oder Heroin. Zudem beeinflussen hoch verarbeitete Lebensmittel wie Chips, Pizza, oder Burger die Kalorienzufuhr. Der Energiehaushalt wird dabei durcheinander gebracht, wodurch auch der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht kommt. Das hat zur Folge, dass sich mehr Fett ansetzt als durch den Verzehr weniger verarbeiteter, fett- und zuckerärmerer Lebensmittel.

Natürlich ist Junkfood dabei nicht so schädlich wie synthetische Drogen. Allerdings haben hoch verarbeitete Lebensmittel durch viele leere Kalorien und Suchtpotenzial trotzdem einen negativen Einfluss auf den Körper und das Gehirn. Daher sollte man genau darauf achten, wie häufig man bei Fast-Food-Ketten essen geht und den Junkfood-Konsum so gut wie es geht vermindern.

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