Hatschi!
Männergrippe - gibt es sie wirklich?
09.06.2016
Wenn Männer krank sind, dann leiden mehr als Frauen. Forscher haben herausgefunden, warum.
Jeder kennt den Ausdruck „Männergrippe“. Wenn Männer krank sind dann leiden sie schrecklich und eine Grippe scheint fast wie ein Weg in den sicheren Tod zu sein. Dann benötigt es auch die ganze Aufmerksamkeit der Frau, um den Mann wieder gesund zu pflegen. Hühnersuppe, ganz viel Tee und Streicheleinheiten für den leidenden Mann dürfen hier nicht zu kurz kommen, bevor sich die Grippe in etwas noch Schlimmeres verwandelt. Während Frauen trotz Grippe oft ihrem Alltag nachgehen, ist das bei Männern fast ein Ding der Unmöglichkeit. Doch warum ist das so? Leiden Männer wirklich mehr als Frauen, wenn sie krank sind? Sind die Symptome bei ihnen stärker ausgeprägt?
Forscher entdecken biochemischen Grund
Jetzt stellt sich heraus, dass Männer gar nicht übertreiben, wenn sie so vor sich hinleiden. Forscher der John Hopkins University im US Bundesstaat Baltimore haben jetzt den Grund für das unterschiedliche Verhalten von Männern und Frauen während einer Grippe untersucht. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass das weibliche Sexualhormon Östrogen bei Frauen die Symptome einer Grippe abmildert bzw. sie davor schützt. Das ist der Beweise dafür, dass Frauen die Symptome einer Grippe wirklich anders wahrnehmen als Männer. Die Ergebnisse könnten in weiterer Folge dazu verwendet werden um Östrogen-Therapien gegen Grippe zu entwickeln. Neben der Wirkung gegen Grippesymptome gibt es auch Hinweise darauf, dass Östrogen antivirale Effekte gegen HIV, Ebola und Hepatits-Viren besitzt. In Zukunft könnte dieses Ergebnis den Grundstein für neue Methoden zur Bekämpfung dieser Krankheiten legen.