Derzeit verbringen viele Menschen die Tage erkältet im Bett. Auf der Suche nach Hilfe wird häufig das Internet durchforstet, doch dabei stoßen Betroffene oft auf irreführende Mythen und Halbwahrheiten. Wir klären die gängigsten Missverständnisse rund um das Thema Erkältung auf.
Hat Sie eine Erkältung erwischt? Damit sind Sie nicht allein. Eine neue Erkältungswelle hat Österreich erfasst, und viele greifen zu bewährten Hausmitteln oder Medikamenten, um die Beschwerden zu lindern. Doch gerade bei Schnupfen, Husten und Co. kursieren zahlreiche Irrtümer und Mythen. Hier erfahren Sie, was stimmt – und was nicht.
Mythos 1: Kälte macht krank
Es klingt logisch: Wer bei frostigen Temperaturen ohne Schal oder Mütze unterwegs ist, fängt sich schnell eine Erkältung ein. Doch das stimmt so nicht! Eine Erkältung wird durch Viren verursacht, nicht durch Kälte. Allerdings kann Kälte indirekt dazu beitragen, dass wir krank werden. In kalter Luft verengen sich die Blutgefäße der Schleimhäute, wodurch die Immunabwehr im Nasen-Rachen-Raum geschwächt wird. In Kombination mit trockener Heizungsluft und engem Kontakt zu anderen Menschen (vor allem in der Erkältungssaison) steigt das Risiko, sich anzustecken.
Mythos 2: Eine Erkältung lässt sich in der Sauna ausschwitzen
Die Vorstellung, eine Erkältung durch Schwitzen loszuwerden, ist weit verbreitet. Aber Vorsicht: Eine Sauna kann während einer Erkältung mehr schaden als nutzen. Der Körper ist ohnehin schon geschwächt, und die Hitze sowie die Belastung des Kreislaufs können die Symptome verschlimmern. Sauna-Gänge sind jedoch eine gute vorbeugende Maßnahme, da sie die Durchblutung fördern und das Immunsystem stärken – aber nur, solange Sie gesund sind.
Mythos 3: Vitamin C hilft gegen Schnupfen
Vitamin C gilt als Wundermittel gegen Erkältungen, doch die Forschung zeigt: Es schützt weder vor einer Erkältung noch verkürzt es die Krankheitsdauer signifikant. Dennoch kann eine ausreichende Vitamin-C-Zufuhr dem Immunsystem helfen, sich generell gegen Infekte zu wappnen. Also lieber vorbeugend auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse setzen, anstatt auf hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel zu vertrauen.
Mythos 4: Die Grippeimpfung schützt vor Erkältung
Die Grippe und eine Erkältung sind zwei völlig verschiedene Erkrankungen. Während die Grippe durch Influenzaviren verursacht wird, sind für Erkältungen mehr als 200 verschiedene Viren verantwortlich. Eine Grippeimpfung schützt also ausschließlich vor Influenza und hat keinen Effekt auf Erkältungsviren. Dennoch lohnt sich die Impfung, um schwere Grippeverläufe zu verhindern – gerade in der kalten Jahreszeit.
Mythos 5: Erkältete Menschen müssen im Bett bleiben
Wer krank ist, sollte sich schonen – das steht außer Frage. Aber Bettruhe ist nicht immer die beste Lösung. Leichte Bewegung, wie ein Spaziergang an der frischen Luft, kann den Kreislauf anregen und das Immunsystem unterstützen. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören: Bei Fieber oder starker Erschöpfung sollten Sie lieber im Bett bleiben. Bei milden Symptomen tut hingegen moderate Aktivität gut.
Mythos 6: Antibiotika helfen bei Erkältungen
Ein hartnäckiger Irrglaube! Erkältungen werden durch Viren verursacht, Antibiotika wirken jedoch nur gegen Bakterien. Die Einnahme von Antibiotika bei Erkältungen ist nicht nur wirkungslos, sondern kann sogar schädlich sein, da sie die natürliche Darmflora durcheinanderbringen und zu Resistenzen führen können. Bei einer bakteriellen Superinfektion, also einer zusätzlichen bakteriellen Infektion, könnte ein Antibiotikum sinnvoll sein – aber das entscheidet der Arzt.