Stressfrei!
Nachzipf: Die besten Lerntipps
18.09.2015
So geht das Mentaltraining für weniger Stress in der Schule.
Mit dem Schulstart ging er wieder los, der viel zitierte Ernst des Lebens. „Schon diese Formulierung bringt die ganze Problematik gut zum Ausdruck“, betont Marcus Täuber, seines Zeichens promovierter Neurobiologe und diplomierter Mentaltrainer. „Denn tatsächlich sind die Leistungsanforderungen sehr hoch, was den Stresspegel steigen lässt. Und um diesen Leistungsanforderungen zu entsprechen, wird viel Geld investiert“, verweist Täuber auf eine Erhebung der Arbeiterkammer, wonach rund 219.000 Schüler und Schülerinnen in Österreich Nachhilfe in Anspruch nehmen, was einen Gesamtbedarf von 35 Prozent entspricht. „Auch wenn es sinnvoll ist, sich punktuell fachliche Unterstützung zu holen, zeigen diese Zahlen, dass es hier tiefer liegende Probleme gibt. Neben unzureichender Motivation und falschen Lerntechniken ist dies vor allem mangelhaftes Stressmanagement“, weiß Täuber.
Mentaltraining für Kinder. Aus diesem Grund entwickelte der Hirnforscher mit seinem neu gegründeten Institut IfMES ein spezielles, wissenschaftlich fundiertes Mentaltraining, das den Schulstress für alle Beteiligten reduziert und somit die Leistungsfähigkeit, den Spaß am Lernen, deutlich erhöht.
Druck ist falsche Strategie. „Ein gut gemeintes ,Komm, streng dich mehr an‘ ist wenig hilfreich“, ist der Experte überzeugt. Weder Druck und Erpressung (z. B. Hausarrest, Taschengeldkürzung, Computer- oder Handyverbot) noch Belohnung und Anreize (Geschenke) helfen, das eigentliche Ziel zu erreichen. „Motivation kommt von innen heraus, lässt sich aber durch gezielte Mentaltechniken wie Klopftechniken (siehe Bildserie rechts) steigern. Auch sollte ein Kind niemals das Gefühl haben, bei guten Noten „mehr wert“ zu sein oder „mehr geliebt“ zu werden.
Das Kind muss spüren, dass die Liebe und Wertschätzung niemals von äußeren Dingen abhängt. Denn schließlich wollen wir selbstbewusste und selbstbestimmte Menschen heranziehen.
Wut und Enttäuschung zulassen! Die Triple-A-Technik kann helfen. Sie besteht aus drei A: Akzeptieren, Analysieren, Abhaken. Nach einer schlechten Leistung enttäuscht, traurig, wütend zu sein, ist okay. Gefühle sollten nicht unterdrückt werden, sie brauchen Raum und Ausdruck. Dann geht es in die Analyse. Warum ist das passiert, was kann ich anders machen. Und dann abhaken. Dann geht’s mit neuem Elan weiter.