Fettreiche Ernährung
Pizza, Burger & Co. machen anfälliger für Infektionen
16.08.2023Forscher wiesen negative Effekte schon nach wenigen Tagen nach.
Eine sehr fettreiche und ballaststoffarme Ernährung kann einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zufolge bereits in relativ kurzer Zeit vorübergehend anfälliger für Krankheiten machen. Wie das UKE berichtete, nahm bei den Teilnehmenden nach einer fünftägigen Ernährungsumstellung die Funktion eines wichtigen Zelltyps des sogenannten adaptiven Immunsystems ab. Die Studie wurde demnach im Fachblatt "Nature Immunology" veröffentlicht.
Auswirkungen der Essensentscheidungen auf die Gesundheit
"Unsere Daten machen deutlich, wie schnell und tiefgreifend sich unsere täglichen Essensentscheidungen auf unsere Gesundheit auswirken können", erklärte der Studienerstautor Francesco Siracusa. Der ebenfalls am UKE beschäftigte Forschungsgruppenleiter Nicola Gagliani fügte an: "In unserer Studie konnten wir zeigen, wie synchronisiert unser Ernährungsverhalten und unsere Immunreaktionen sind und wie selbst eine kurzfristige Umstellung auf Schlemmereien zu einer raschen Beeinträchtigung des Immunsystems führt."
Fettreiche Ernährung schwächt das Immunsystem
Für die Studie erhielten Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Angaben der Klinik zunächst für fünf Tage eine ballaststoffreiche Diät, bevor sie sich für weitere fünf Tage bewusst fettreich sowie ballaststoffarm ernährten. In der Folge eines Ballaststoffmangels bei gleichzeitiger sehr energiereicher Kost sank das Vorkommen bestimmter kurzkettiger Fettsäuren im Körper, die als mikrobielle Stoffwechselprodukte entstehen. Dadurch wird dann die Funktion von CD4+T-Immunabwehrzellen gedrosselt, was anfälliger für Infektionen macht.
Ausreichend Ballaststoffe haben positiven Effekt
Die Rückkehr zu einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen glich den negativen Effekt nach Angaben der Forscherinnen und Forscher jedoch wieder aus, die Schwächung des Immunsystems war also nur vorübergehend für die Dauer der ungesunden Ernährungsweise. "Das Fenster der Immunschwäche öffnet sich für einen bestimmten Zeitraum", erklärte UKE-Experte Gagliani.