Mit einfachen Mitteln
Rasch wieder genesen
10.01.2022Mit Vitaminen & Anwendungen die Erkältungsdauer verkürzen.
Konnte man den „banalen Schnupfen“ anhand eines PCR-Tests von Influenza und Covid-19 differenzieren, lässt sich die Erkältungsdauer mit einfachen Mitteln verkürzen.
Eine Erkältung ist äußerst unangenehm, hat jedoch in der Regel keine ernsthaften oder gar lebensbedrohlichen Folgen für uns. Humane Rhinoviren sind Haupterreger der banalen Grippe, die hauptsächlich in der kalten Jahreszeit auftritt. Es empfiehlt sich jedoch, die Erkältung von Covid-19 und Influenza (s. auch Lexikon ab S. 13) zu differenzieren. Symptome wie Hals-, Kopf- sowie Gliederschmerzen, trockener Husten, Schwäche und Fieber (Anm.: tritt bei der banalen Grippe seltener auf) eignen sich nicht zur Differenzialdiagnose und eine laufende/verstopfte Nase und Niesen könne auch bei einer Infektion mit der Omikron-Variante auftreten. Sicherheit liefern hingegen PCR-Tests.
Symptome lindern. Mit Supplementen und (pflanzlichen) Anwendungen kann man das Symptomrisiko bei normalen Erkältungen meist reduzieren und die Krankheitsdauer um einige Tage verkürzen. Lesen Sie hier die besten Tipps von Gesundheitsexpert:innen zur Linderung der banalen Grippe.
Zink
Laut einer Untersuchung von Prof. Jennifer Hunter (Western Sydney University in Penrith, Australien), die im British Medical Journal“ (BMJ) publiziert wurde, spielt Zink bei der Immunabwehr und bei der Reduzierung von Entzündungen eine Schlüsselrolle. Atemwegsinfekte können durch die Zinkzufuhr verhindert und Symptome um etwa zwei Tage verkürzt werden. Lutschtabletten sollen dabei effektiv sein, doch es scheinen weitere Studien bezüglich der Dosierung nötig zu sein. Einige Expert:innen empfehlen aber die Supplementierung von 30 mg Zink pro Tag. Aber Vorsicht: Bei Überdosierung kann Zink Probleme verursachen. Er soll nicht langfristig eingenommen und auch nicht Kindern verabreicht werden. Fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Apotheker.
Warmer Ingwerwickel
Laut Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer wirkt ein Ingwerwickel bei Erkältungen und Husten abschwellend und wärmend. 100 ml lauwarmes Wasser wird mit circa 3 bis 4 TL Ingwermehl zu einem homogenen Brei verrühren. Den Brei mit Ingwermehl auf dem Innentuch des Wickels verteilen (um die Brust wickeln und 10 bis 15 Minuten ruhen. Zwei- bis dreimal täglich anwenden.Vorsicht: Nicht bei Fieber anwenden (aus dem Buch: Selbst heilen mit Kräutern, Becker Joest Volk Verlag). Gut zu wissen: Ein Wickel besteht aus drei verschiedenen Lagen: einem Innentuch aus Leinen oder Baumwolle (in der Größe eines Halstuches), einem Zwischentuch aus Baumwolle oder Molton und einem Außentuch für warme Wickel aus Wolle oder einer Wolldecke oder einem Wollschal.
Knoblauch-Ingwer-Sirup
Ein klassisches Antigrippemittel ist ein Knoblauch-Ingwer-Sirup mit Zitrone, so Dr. med Franziska Rubin. Man zerdrückt eine Knoblauchzehe, reibt ein Stück Ingwer (ungefähr daumengroß) und presst eine Zitrone aus. Mit 1 TL Honig wird dann alles vermischt und mit 150 ml warmem Wasser (etwa 40 °C) aufgegossen. Schlückchenweise trinkt man täglich bis zu drei Tassen davon bis zur Besserung (aus dem Buch 10 Kräuter gegen 100 Krankheiten, Becker Joest Volk Verlag). Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung empfiehlt Dr. Rubin eine Knoblauchzehe sehr fein zu hacken, mit 1 TL Honig zu vermischen und den Mix sofort zu essen.
Vitamin C
Bekanntermaßen gehen Infektionen mit einem starken Verbrauch an Vitamin C einher. Der Naturwissenschaftler Sven-David Müller empfiehlt täglich 1 bis 2 TL Hagebutten-Konzentrat, um die Abwehrkräfte optimal zu versorgen. Und wenn die Viren doch einmal zugeschlagen haben, bringen Sie Ihr Immunsystem mit jeweils 1 EL morgens, mittags und abends wieder auf Trab (aus dem Buch „Die 50 besten Virenkiller“, Trias Verlag).
Ausreichend Schlaf
Zur Stärkung der Abwehrkräfte sind genügend Schlaf und Entspannung besonders während der Erkältungszeit sehr wichtig. Bei Stress hingegen schütte der Körper laut Müller das körpereigene Hormon Kortisol aus, das immunsuppressiv wirke. Vorbeugend brauche man sechs bis acht Stunden Schlaf. Ist man erkältet, gehöre man aber noch länger ins Bett.
Nasendusche
Die europäische Leitlinie zur Behandlung der Rhinosinusitis (Anm.: Schnupfen) empfiehlt eine Spülung mit einer Salzlösung. Um die Nase freizumachen und die Durchblutung anzuregen, kann man z. B. eine Nasendusche verwenden. 1 g Salz wird in 100 ml lauwarmem Wasser aufgelöst, in die Nasendusche gefüllt, verschlossen und geschüttelt. Den Kopf zur Seite neigen, den Einfüllstutzen an einer Nasenöffnung ansetzen und den Durchfluss starten (modellabhängig, beispielsweise durch Betätigen eines Ventils). Den Mund dabei weit öffnen, so wird verhindert, dass Salzwasser in den Rachen läuft (Rezept aus dem Buch „Die besten Hausmittel“ von Dr. Franziska Rubin, Becker Joest Volk Verlag).
PCR-Test schafft Klarheit
Erkältungssymptome wie Etwa Niesen, eine Verstopfte/laufende Nase, Kopf- und Halsschmerzen können auch bei einer Infektion mit der Omikron-Variante auftreten!
Differenzialdiagnose: Erkältung, Influenza oder doch Covid-19?
Symptome
Differenzieren. Anhand der Symptome allein ist es laut RKI (Robert Koch Institut) nicht möglich, zwischen Influenza, Covid-19 und einer Erkältung zu unterscheiden. Mitten in einer Grippewelle, wenn große Teile der Bevölkerung gleichzeitig erkranken, sei aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient an echter Grippe erkrankt ist, auch bei milder Symptomatik hoch. Während Grippewellen können Ärzt:innen jedoch aufgrund klinischer Merkmale und Symptome relativ zuverlässig die Erkrankung diagnostizieren, ohne dass zusätzliche Labortests durchgeführt werden müssen.
PCR-Tests
Nachweis. Influenza und Coronaviren können anhand der PCR-Methode zuverlässig nachgewiesen und charakterisiert werden. Eine schnelle Diagnostik durch einen Influenza-Schnelltest (Antigentest) kann bei Patienten mit einer Vorerkrankung hilfreich sein, damit sie rasch ein Grippemedikament einnehmen können.
Banale Erkältungen
Grippale Infekte. Banale Erkältungen haben mit der „echten Grippe“ – Influenza – jedoch nichts zu tun. Eine Influenza-Erkrankung wird durch Influenzaviren ausgelöst. Sie kann durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber oder deutlichem Krankheitsgefühl, verbunden mit Muskel- und/oder Kopfschmerzen und Reizhusten, einhergehen. Die „echte Grippe“ kann vor allem bei älteren Menschen, chronisch Kranken und Schwangeren zu Komplikationen wie beispielsweise einer Lungenentzündung führen und dann sogar tödlich verlaufen. Gegen Influenza und Covid-19 kann man sich impfen lassen, aber nicht gegen Erkältungsviren. Die Grippewelle in Österreich beginnt für gewöhnlich frühestens Ende Dezember, meistens jedoch erst im Jänner. Nähere Infos zur Corona- und Influenzaimpfung finden Sie unter: www.oesterreichimpft.