Ungesunde Bräune
So gefährlich sind Solarien
02.06.2014
Künstliche Bräune aus dem Solarium gefährdet die Haut enorm - hier die wichtigsten Fakten.
Der Sommer naht, die Winter-Blässe muss weg! Mit den kurzen Röcken und Shirts möchten viele Frauen der sexy Bräune auf die Sprünge helfen und legen sich noch vor dem Sommerbeginn ein paar Mal auf die Sonnenbank. Binnen weniger Minuten hat man statt heller, bleicher Käse-Hautfarbe einen schönen Caramel-Hautton. Doch die künstliche Bräune birgt ihre Gefahren, die viele ignorieren.
Dermatologen warnen seit Jahren: Solarien fördern die Hautalterung, das Entstehen von Falten, machen die Haut fahl und erhöhen in erster Linie das Krebsrisiko. Wer sich noch vor dem 30. Lebensjahr regelmäßig der UV-Strahlung aussetzt, erhöht sein Hautkrebsrisiko um ganze 75 Prozent. Zudem sind Solarien heutzutage um nichts „sicherer“ oder gesünder, als anfangs in den 80er-Jahren. Bei einem Test der AK Oberösterreich wurde festgestellt, dass von 20 getesteten Sonnenstudios in der Umgebung Linz, Wels und Steyr alle ihre Kunden Bestrahlungswerten aussetzten, die über der gesundheitlich vertretbaren Dosis waren. Nur jedes Dritte Studio bot Sonnenbrillen an.
Schockierende Vorstellung
85 Prozent aller Solarien strahlen außerdem stärker als die Mittagssonne am Äquator – die stärkste Sonnenstärke, die man auf der Erde abbekommen kann. Ebenso ernüchternd ist die Tatsache, dass vor allem UVA-Strahlen bei einem Solarium-Besuch für die schnelle und oberflächliche Bräune sorgen. Sie schädigen die Haut jedoch auch längerfristig und führen zu Schlaffheit, Falten und Pigmentstörungen. Noch gefährlicher für die Haut sind UVB-Strahlen, die eine langsame und anhaltende Bräune aufbauen. Diese Strahlung ist auch für Sonnenbrände und ihre Spätfolgen wie Hautkrebs zuständig.
Macht Vorbräunen Sinn?
Was die wenigsten wissen: Solarium-Besuche helfen weder beim Vorbräunen, noch bauen sie einen UV-Schutz vor der Sonne auf. Daher ist es wichtig, auch nach einem Solarium-Besuch Sonnenschutz mit entsprechendem Faktor zu benützen. Dr. Nadine Mothes-Luksch, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie bei Woman & Health in Wien erklärt: „Vorbräunen in Solarien wird nicht mehr empfohlen. Hier gibt es viele Studien, die den nachteiligen Effekt von künstlicher UV-Strahlung einerseits hinsichtlich Hautkrebsentstehung (besonders UV-B) und andererseits hinsichtlich Hautalterung (vor allem UV-A) zeigen. Sonnenschutzpräparate, die einen UV-A und UV-B Filter und einen LSF von mind. 30 haben, sollten aus eben diesen obigen Punkten angewendet werden.“