Erkältungssaison

So haben Viren keine Chance

17.02.2020

Wir selbst und unsere Gewohnheiten entscheiden, wie stark unsere Abwehrkraft ist. Mit diesen einfachen Strategien bleiben Sie erkältungsfrei!

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Ob in der U-Bahn, im Büro oder in der Warteschlange im Supermarkt – in den Wintermonaten wird an jeder Ecke gehustet, geniest und man hat kaum eine Chance, sich vor Keimen zu schützen. Für unser Immunsystem bedeutet das Dauereinsatz. Denn über 200 unterschiedliche Erkältungsviren treiben in der kalten Jahreszeit ihr Unwesen. Sie fühlen sich bei niedrigen Temperaturen wohl und wollen durch die Abwehrschranken des menschlichen Organismus schlüpfen und sich vermehren. Zusätzlich sorgen der ständige Wechsel von warm zu kalt und die trockene Heizungsluft dafür, dass unser Immunsystem anfällig wird. Jedoch können wir selbst respektive unsere Gewohnheiten dazu beitragen, die Abwehr möglichst stark und Erreger fernzuhalten. Lesen Sie die besten Tipps zur Krankheitsprävention.

So arbeitet das Immunsystem

Unser Immunsystem leistet Schwerstarbeit bei der Abwehr von Bakterien, Viren und anderen Fremdstoffen und bewahrt unseren Körper so vor Infekten. Der Angriff des Immunsystems auf Keime erfolgt dabei nach zwei Strategien: Die Zellen der angeborenen (unspezifischen) Abwehr bilden die Front. Sie schlagen sofort zu, wenn Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien eindringen. Die erworbene (spezifische) Abwehr reagiert etwas verzögert. Sie arbeitet mit speziellen, auf den jeweiligen Erreger zugeschnittenen Abwehrstoffen, den Antikörpern.

Chronischer Stress, Schlafmangel, zu wenig Bewegung und nährstoffarme Ernährung können unsere Abwehr hemmen. Der Schlüssel zu einem leistungsstarken Immunsystem besteht daher aus einem ausgewogenen Lebensstil.

Gesunder Lebensstil als Schlüssel
Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O für einen gestärkten Organismus. Um gesund und fit zu bleiben, benötigt unser Körper Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Eine möglichst breite Auswahl an natürlichen Lebensmitteln stimuliert das Immunsystem, unterstützt den Darm (knapp 80 % aller Abwehrreaktionen laufen hier ab) und liefert dem Körper sogar antibakteriell wirksame Inhaltsstoffe. Wählen Sie aus allen Gemüsearten bevorzugt Brokkoli, Grünkohl, Karotten, Tomaten, Chicorée, Kohl, Knoblauch, Pilze und Spinat. Gerade rote, gelbe, orangefarbene und tiefgrüne Gemüse, die neben zahlreichen anderen Vitalstoffen auch reichlich Beta-Carotin (die Vorstufe von Vitamin A) enthalten, stärken das Immunsystem. Sie regen die Produktion der weißen Blutkörperchen (unsere Körperpolizei) an und helfen so bei der Abwehr von Infektionen. Genauso wie die Ernährung, ist auch der Flüssigkeitshaushalt essenziell für eine starke Abwehr. Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich, am besten in Form von Wasser und ungesüßten Tees. Das hält nicht nur die Schleimhäute feucht, sondern hilft auch, den fieberbedingten Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit täglich sollten es sein.

Auch wenn das kalte und feuchte Wetter nicht unbedingt vor die Tür lockt: Motivieren Sie sich auch im Winter Bewegung zu machen. Denn ein angeregtes Herz-Kreislauf-System bringt auch die Immunzellen in Schwung. Dabei muss es nicht der 10-km-Lauf sein – ein flotter Spaziergang reicht vollkommen aus. Sportliche Höchstleistungen in der Kälte sind ohnehin nicht empfehlenswert und haben eher einen negativen Einfluss auf die Abwehrkräfte. Auch zu wenig Schlaf schwächt unsere Abwehr enorm.

Wenn Viren doch zuschlagen

Hat uns eine Erkältung erwischt, fühlen wir uns im wahrsten Sinn „gerädert“. Unser Körper macht sprichwörtlich schlapp und ein großes Müdigkeitsgefühl überkommt uns. Das ist auch gut so, denn in einer Schlafphase kann sich der Körper besser erholen als im Wachzustand. Viel Schlaf ist daher tatsächlich die beste Medizin – auch zur Prävention. Eine aktuelle Studie, die kürzlich im Fachblatt „Journal of Experimental Medicine“ veröffentlicht wurde, besagt, dass Schlaf die Arbeit bestimmter Abwehrzellen, der sogenannten T-Zellen, unterstützt. Akuter Schlafmangel hemme hingegen die wichtige Arbeit dieser T-Zellen.

Schonen und Stress vermeiden

Ein weiterer Faktor, der leider oft unterschätzt wird, ist chronische Anspannung. Bei akutem Stress ist unser Immunsystem angeregt, hält der Stress hingegen dauerhaft an, kann unsere Abwehr der Belastung nicht ewig standhalten. Die Folge: Die Zahl der Immunzellen im Blut sinkt und die natürlichen Killerzellen, die uns vor Eindringlingen schützen sollen, sind weniger aktiv. Grundsätzlich gilt: Schonen Sie Ihren Körper und hören Sie auf ihn. Sowohl im Falle einer Erkrankung, als auch vorbeugend. Nehmen Sie Warnzeichen ernst und schalten Sie wenn nötig einen Gang zurück. Achten Sie dann auch noch auf einen gesunden Lifestyle und befolgen Sie Hygiene-Regeln (s. unten), können Ihnen Viren und Co. auch in der kalten Jahreszeit kaum etwas anhaben!

Mit diesen Hausmitteln lassen sich die Symptome lindern

Reizhusten

Zwiebel-Hustensaft:

1. Schneiden Sie eine weiße Zwiebel in Würfel. 2. Geben Sie die Zwiebel in eine Schüssel und beträufeln Sie sie großzügig mit Honig. 3. Schüssel abdecken und Gemisch ziehen lassen. Nach ca. einer Stunde ist der Zwiebel-Hustensaft fertig und kann zu je einem Teelöffel pro Stunde eingenommen werden.

Verstopfte Nase

Inhalieren:

Inhalieren macht die Nase frei und wirkt abschwellend. Dazu dreimal täglich einen Teelöffel Meersalz, Kamillenblüten oder andere wohltuende Zusätze mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und die Dämpfe unter einem Handtuch etwa zehn Minuten lang tief einatmen.

Halsschmerzen

Salbei wirkt antibakteriell:

Mehrmals täglich mit frisch gebrühtem abgekühlten Salbeitee gurgeln. Das Kraut wirkt antibakteriell und überdies entzündungslindernd. Zusätzlich werden die in Mitleidenschaft gezogenen Schleimhäute befeuchtet.

Halswickel

Linderung:

Wohltuende Wickel mit Heilerde oder Topfen wirken gegen die Entzündung und schmerzlindernd. Anleitung: 3 EL Heilerde mit Wasser zu einem Brei rühren, auf einem Baumwolltuch verteilen und um den Hals wickeln, bis die Erde getrocknet ist.

Ausreichend Flüssigkeit

Schleimhäute feucht halten:

Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich, am besten in Form von Wasser und ungesüßten Tees. Das hält nicht nur die Schleimhäute feucht, sondern hilft auch, den fieberbedingten Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit täglich sollten es sein.


Prävention im Alltag

Hände waschen:
Unsere Hände kommen im Alltag mit einer Vielzahl von Mikroorganismen in Kontakt. Waschen Sie sich daher häufig und gründlich die Hände (mind. 20 Sek. lang).

Reinigen & desinfizieren:
Viel und von vielen berührte Dinge sind Keim-Hotspots. Reinigen und desinfizieren Sie wenn möglich z. B. Türgriffe, Armaturen und Lichtschalter, aber auch Ihr Smartphone und Ihre PC-Tastatur häufig.

Kontakt reduzieren:
Verzichten Sie auf innige Begrüßungen, meiden Sie engen Kontakt zu Erkrankten und ebenfalls sehr wirkungsvoll: Fassen Sie sich wenig ins eigene Gesicht – so gelangen Keime, die an Ihren Fingern haften, nicht an die Schleimhäute.

Regelmässig lüften:
Bei der Arbeit oder zu Hause gilt: In geschlossenen Räumen kann die Anzahl der Viren in der Luft stark ansteigen. Regelmäßiges Lüften wirkt dem entgegen. Lüften Sie mindestens drei- bis viermal am Tag für jeweils zehn Minuten.

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