Akut-Hilfe

So handeln Sie bei Erkältungen

06.10.2017

Allgemeinmedizinerin Dr. Doris Gapp. Sie verrät, wie Sie Erkältungssymptome erkennen und rasch richtig handeln

Zur Vollversion des Artikels
© Getty
Zur Vollversion des Artikels

Vorsorge ist besser als Nachsorge! Das wissen wir. Doch oft ist es ein kurzer, unachtsamer Moment und schon ist es passiert: Die Nase läuft, der Hals schmerzt, wir husten, und als wäre das nicht schon genug, gesellt sich dann auch noch Fieber dazu und fesselt uns endgültig ans Bett. So weit muss es aber gar nicht erst kommen, vorausgesetzt, wir können erste Erkältungssymptome richtig deuten und wissen, was zu tun ist. Wir haben bei der Wiener Allgemeinärztin Dr. Doris Gapp nachgefragt und verraten auf den kommenden Seiten, wie Sie erste Warnzeichen Ihres Körpers erkennen und richtig handeln. Plus: wie Sie am besten vorbeugen!

Grippe oder grippaler Infekt?

Doch zuerst muss zwischen echter Grippe und grippalem Infekt, der uns weitaus häufiger betrifft, unterschieden werden. Grippaler Infekt mag sich zwar dramatischer anhören als Erkältung, ist es aber nicht. Denn aus medizinischer Sicht handelt es sich dabei um das Gleiche: eine Viruserkrankung – ein Infekt – mit grippeähnlichen Symptomen. „Rund 200 verschiedene Virusarten – meist Rhinoviren – können Auslöser eines grippalen Infekts sein. Übertragen wird dieser meist mittels Tröpfchen- oder Schmierinfektion“, weiß die Expertin. Klassisch für einen grippalen Infekt ist der schleichende Beginn. „Es zeigen sich von Anfang an Heiserkeit, Anzeichen eines feuchten Infekts, sprich Husten, Niesen und Sekretbildung, selten aber hohes Fieber.“ Dies steht im Gegensatz zur echten Grippe, die durch einen akuten Infekt der Atemwege mit typischerweise plötzlich einsetzendem, hohem Fieber, schwerem Krankheitsgefühl, begleitet von einem reduzierten Allgemeinzustand gekennzeichnet ist.

Man kann nur gegen Grippe impfen

Da die auslösende Virenzahl der echten Grippe deutlich geringer ist als die des grippalen Infekts, ist ausschließlich eine Impfung gegen Influenza möglich. Verwendet werden hierzu ausschließlich Totimpfstoffe, die anstelle von lebenden Erregern Eiweiße, wie sie normalerweise an der Oberflächenstruktur der Influenzaviren sitzen, enthalten. Sie können keine Grippe auslösen, führen aber zur gewünschten Abwehrreaktion im Körper, die in weiterer Folge durch die Bildung von Antikörpern der Immunisierung dient.

Rasches Handeln ist gefragt!
Die ist bei der echten Grippe sinnvoll, da der Verlauf langwierig ist und die Auswirkungen zur gesundheitlichen Gefahr werden können. Beim grippalen Infekt hingegen bessern sich die Symptome bereits nach einigen Tagen und sind meist nach einer Woche ganz verschwunden. Wer bereits bei den ersten Symptomen richtig handelt, kann den Verlauf sogar verkürzen oder die Symptome mindern. Gapp: „Schonung hat dann oberste Priorität! Wer zusätzlich auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achtet und auf altbewährte Hausmittelchen wie die Dampfinhalation setzt, wird schnell wieder auf den Beinen sein!“

Zur Vollversion des Artikels