Wenn Liebe zur Obsession wird

So können sich Stalking-Opfer schützen

22.09.2016

Das können Sie tun, wenn Sie von Stalking betroffen sind

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Bis 1990 gab es weltweit keine gesetzliche Einschränkung für Stalker. Damals wurde in Kalifornien das erste Gesetz gegen Stalking eingeführt, viele andere Staaten folgten diesem Vorbild. In Österreich ist erst am 1.Juli 2006 das sogenannte Anti-Stalkinggesetz in Kraft getreten, welches Opfer besseren Schutz bieten soll.

Der Begriff Stalking umfasst die beharrliche Verfolgung und unerwünschte, wiederholte Kontaktaufnahme von Personen. Das Wort Stalking stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "sich heranpirschen, auflauern". Auf dieses Problem wurde man in Kalifornien schon weitaus früher aufmerksam, da dort vor allem die Prominenz stark davon betroffen war. Aber Stalking kann nicht nur berühmten Personen zustoßen. Meist gibt es einen Beziehungs-Ursprung, der zum Stalking führt. Seltener werden Opfer zufällig von ihren Tätern ausgewählt. Auch Männer können in der Opferrolle sein, bei etwa 80 Prozent der Fälle sind sie allerdings in der Täterrolle. Stalker sind meist selbst sozial isoliert und unterschätzen die Auswirkungen ihres Tuns. Aus diesem Grund ist es wichtig, als Opfer die richtigen Signale zu setzen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Psychoterror

Stalking besteht nicht nur aus versuchten Kontaktaufnahmen, sondern kann sich bis hin zu Drohungen oder körperlicher Gewalt entwickeln. Die Betroffenen erleiden dabei Angst, Sorge und Panik, sowie Symptome, die mit einer posttraumatischen Belastungsstörung vergleichbar sind. Stalking-Opfer können dabei so verstört reagieren, dass sie bereits zusammenzucken, wenn das Telefon läutet oder jemand an die Tür klopft.

Menschen die verfolgt, bedroht oder sogar angegriffen werden, reagieren üblicher Weise mit Isolation. Sie suchen einen vermeintlich sicheren Ort und schotten sich von der Umwelt ab. Dadurch gewinnt der Stalker jedoch noch mehr Macht über das eigene Leben. Durch Stalking können auch Zwangsstörungen entstehen, etwa wenn man mehrmals in der Nacht aufsteht, um zu kontrollieren, ob die Türen verschlossen sind. Eine frühzeitige Abschreckung durch die Polizei oder bereits die Drohung, die Polizei einzuschalten, kann in manchen Fällen hilfreich sein. Zögern Sie daher nicht, Hilfe zu suchen.

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