Fit für Karriere
So kriegen Sie mehr Power im Job
21.07.2014
To-do-Liste: Wie Sie sich mit Sport und Vitaminen fit für die Beförderung machen.
Eigentlich könnte ich gleich im Büro schlafen.“ Dieser Satz fällt schnell einmal, besonders aber dann, wenn der Arbeitstag lang und stressig ist. Halb im Scherz, halb ernst gemeint. Und dennoch steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit darin. Denn Fakt ist: Nirgendwo verbringen wir mehr Lebenszeit als am Schreibtisch. Die Bürokollegen sehen wir öfter als unsere Freunde, mit dem Chef sprechen wir mehr als mit dem Partner. Und obwohl bei vielen der Arbeitsalltag das Leben dominiert, ist ihre Jobsituation oft alles andere als ideal.
Jobfrust statt Joblust
Knapp 80 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich laut aktuellen Studien überfordert, ein Drittel unterbezahlt. Zwei Drittel verrichten nur noch Dienst nach Vorschrift. Und jeder Fünfte hat innerlich überhaupt gekündigt, hat also keinerlei emotionale Beziehung mehr zu seinem Unternehmen. Fatal für die Firma, aber auch für den Einzelnen. Denn immer mehr schlittern vom Bürosessel direkt ins Burn-out.
„Viele funktionieren nur noch, anstatt zu leben. Sie haben den Dialog zu sich verloren, sagen Ja, wenn sie Nein meinen und umgekehrt“, beschreibt Psychologin und Autorin Mirriam Prieß (Finde zu dir selbst zurück) das Ohnmachtsgefühl. Auch Karrierecoach Andy Fumolo kennt das Leid Job-Gefrusteter: „Leider sind in vielen Unternehmen die Nörgler in der Überzahl. Aber wer sich in seinem Job nicht wohlfühlt, muss etwas ändern. Nur jammern bringt nichts.“
Die gute Nachricht: Oft reichen schon ein paar Kniffe, um das Berufsleben neu in Fahrt zu bringen und das Karrieretreppchen nach oben zu klettern.
Kurbeln Sie Ihre Karriere an
Oberste Prämisse dabei: Man muss gerne tun, was man täglich macht. Wer frustriert acht Stunden und mehr in seinem Büro sitzt, wird auf Dauer auch mit einem dicken Bankkonto nicht glücklich werden. Noch weniger, wenn man dabei ständig auf die Kollegin am Nebentisch schielt, die sich gerade den Job gesichert hat, den man selbst haben wollte. Ohne dass davon jemand wusste. „Befördert wird nur, wer andere auch wissen lässt, dass er befördert werden will“, rät Fumolo allen Aufstiegswilligen. Sein Tipp: Initiative zeigen, Erfolge kommunizieren und sich auf die eigenen Aufgaben fokussieren. Raunzereien über und mit Kollegen verstärken Unzufriedenheiten. Konflikte werden durch offenes Ansprechen, nicht durch beleidigtes Schweigen gelöst, so der Coach. Und hektisches Multitasking führt zu Frust und Stress statt zum Ziel.
Freilich, all das ist keine Beförderungsgarantie. Wenn nach monatelangen Versprechungen immer noch nichts passiert, ist es Zeit, sich anderweitig umzuschauen. Auch wenn der Sprung in unbekannte Gewässer für viele mit Ängsten verbunden ist. Fumolo macht Mut: „Mit dem Job ist es wie mit einer Beziehung: Die Trennung tut weh. Aber manchmal ist es das Beste.“
Mehr Power durch Energy-Food
Egal ob im bisherigen Job oder im neuen, wichtig ist auf jeden Fall, dass man genug Kraft und Ausdauer mit in den Berufsalltag bringt. Und die sind kein Schicksal, sondern können antrainiert – und sogar gegessen – werden. Vergessen Sie in der Mittagspause den Pizza-Lieferservice, die fettigen Schnitzel aus der Kantine und den Burger-Laden um die Ecke. Setzen Sie lieber auf gesundes Power-Food. Nur wer sich bewusst ernährt und wertvolle Vitamine statt Junkfood zu sich nimmt, kann vor dem Chef glänzen. „Regelmäßige Mahlzeiten verhindern Heißhungerattacken. Halten Sie stets Obst und Nüsse griffbereit. Gegen Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Kopfschmerzen hilft viel trinken“, rät Ernährungsexpertin Mariella Lahodny.
Das Autorenduo Peter Mayr und Andreas Wiesner (Energy Cuisine, s. oben) empfiehlt zudem Biolebensmittel, asiatische Currys, Fisch und Kräutertees als Energie- und Karrierebooster: „Leider haben viele inzwischen verlernt, das Essen zu zelebrieren. Nehmen Sie sich wieder bewusst Zeit dafür.“
Sport & Stretching gegen Stress
Ebenso wichtig: Bewegung machen! Wer den ganzen Tag lang sitzt, riskiert nicht nur zusätzliche Fettpölsterchen, Cellulite und – bei schlechter Haltung – dauerhafte Rückenschmerzen. Sitzen macht auch schlapp und müde. Stehen Sie deshalb zumindest einmal in der Stunde auf, gehen Sie zum Kollegen ins Nebenbüro, anstatt ihm eine E-Mail zu schicken und strecken Sie ab und zu Arme und Beine ordentlich durch. Ein Sitzball hilft gegen Rückenschmerzen, einfache Stretchingübungen gegen schmerzhafte Verspannungen. Regelmäßig eine Stunde laufen oder ein Fitnessstudio-Besuch nach der Arbeit reduzieren Stress und Ärger.
Mehr Gelassenheit
Was in akuten Stresssituationen sonst noch hilft: Einmal kräftig durchatmen! Selten geht es bei unseren Jobentscheidungen um Leben und Tod, nobody is perfect und sowohl die Kollegen als auch der Chef sind am Ende des Tages schließlich ebenfalls nur Menschen. Und wenn es Ihnen einmal doch zu viel wird, nehmen Sie einen zusätzlichen Nachmittag frei. Auch wenn es Workaholics oft vergessen: Es gibt auch noch ein Leben außerhalb der vier Bürowände.