Absicherung in Österreich
So soll Spitzenmedizin gesichert werden
07.12.2017Vertreter von Medizin und forschender Pharmaindustrie äußern Besorgnis
Vertreter von Medizin und forschender Pharmaindustrie haben am Donnerstag ein 7-Punkte-Programm zur Absicherung der Spitzenmedizin in Österreich präsentiert. Konkret gefordert werden unter anderem die Anerkennung des Wertes klinischer Forschung, die Einrichtung einer Koordinationsstelle für klinische Studien auf Bundesebene und der Zugang zu innovativen Arzneimitteln für alle Patienten.
Patientenmitbestimmung und Therapiefreiheit
Außerdem möchten die Initiatoren des Programms die Sicherstellung der ärztlichen Therapiefreiheit und der Patientenmitbestimmung sowie die Zweckwidmung von eingesparten Mitteln für klinische Forschung und Innovationen. Weiters wird eine faktenbasierte und unabhängige Betrachtung der Gesundheits- bzw. Arzneimittelkosten und die Wertschätzung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet medizinischer Erkenntnisgenerierung gefordert, teilten die Verantwortlichen am Donnerstag in einer Aussendung mit.
"Wir haben exzellente Forscher und hochbegabte Ärzte in Österreich, doch die Rahmenbedingungen verschlechtern sich zunehmend. Wir laufen Gefahr, unseren Rang als Standort für Spitzenmedizin zu verlieren, wenn nicht rasch gegengesteuert wird - und das trifft in letzter Konsequenz die Patienten", warnte Christoph Zielinski, Leiter des Comprehensive Cancer Center (MedUni Wien - AKH) und des Vienna Cancer Center am Donnerstag.
Großes Potential für Spitzenmedizin
"Die Gründe dafür sind vielfältig", pflichtete ihm Ingo Raimon, Präsident des Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie (FOPI) in Österreich, bei: "Wir sehen ein hohes Potenzial für Spitzenmedizin und pharmazeutische Innovation für den Standort Österreich, jetzt ist die Chance da, dieses in einem Schulterschluss aller Akteure auch zu realisieren."
Das ausgearbeitete Papier mit dem 7-Punkte-Programm soll nun der künftigen Regierung übermittelt werden. "Im Wahlkampf wurde den Österreicherinnen und Österreichern in puncto Gesundheit viel versprochen. Wir fordern, dass diese Versprechen jetzt Eingang ins Regierungsprogramm finden. Und wir werden uns demnächst genau ansehen, wie die Umsetzung erfolgt", sagte Zielinski.