Happy-Heart-Syndrom
Studie: Glück kann Herzen brechen
03.03.2016
Ein positiver Schock kann zum Tod führen.
Glück kann einer neuen Studie zufolge Herzen brechen: Glückliche Ereignisse wie die Geburt eines Kindes oder ein großer Sieg könnten einen gefährlichen Zustand auslösen - das "Gebrochene-Herzen-Syndrom". Die auch als Takotsubo-Syndrom bekannte Konstitution umfasse eine plötzliche Schwächung von Herzmuskeln, wodurch die linke Herzkammer übermäßig aufgebläht werde, berichteten Ärzte und Forscher.
Nicht nur negative Emotionen können Herzinfarkt auslösen
Neben akuten Brustschmerzen und Atemnot könne dies bis hin zum Herzinfarkt und zum Tod führen, schrieben die Ärzte weiter. Schon länger war bekannt, dass ein plötzlicher emotionaler Schock - in der Regel etwas Erschütterndes wie der Tod eines geliebten Menschen - zu Herzinfarkten führen kann.
Über 1.750 Fälle bekannt
Es fehlten aber Statistiken dazu und niemand hatte bisher untersucht, ob auch ein besonders glückliches Ereignis solch einen Zustand zur Folge haben kann. Zwei Schweizer Forscher von der Uniklinik Zürich stellten im Jahr 2011 ein Register auf die Beine, um solche Fälle festzuhalten. Fünf Jahre später hatten 25 Kliniken in neun Ländern statistische Daten über 1.750 Takotsubo-Fälle gesammelt.
Vor allem Frauen vom emotionalen Schock betroffen
Der Untersuchung der Forscher zufolge waren emotionale Schocks in 485 Fällen für das Syndrom verantwortlich - vier Prozent davon nach einem glücklichen Ereignis, wovon aber keiner tödlich verlief. Aus bisher unbekannten Gründen war der Großteil der Patienten - bei glücklichen und unglücklichen Ereignissen - Frauen.
Das Herz als Sitz der Seele?
Der Auftakt zum 18. Kardiologie Kongress Innsbruck vom 3. Bis 5. März mit mehr als 1000 Besuchern stand ganz unter dem Eindruck der neuesten Erkenntnisse aus der Psychokardiologie zum Thema „Das Herz als Sitz der Seele“. Dort wurde erstmals das "Happy Heart Syndrom" vorgestellt. PD DDr. Christian Templin vom Herzzentrum Zürich und seine KollegInnen konnten erstmals nachweisen, dass auch starke positive Emotionen einen sogenannten "emotionalen Herzinfarkt" oder Takotsubo-Syndrom auslösen können. Bisher war man davon ausgegangen, dass nur negative Emotionen dafür verantwortlich sind und hatte das Phänomen, das Großteils bei Frauen auftritt, "Broken Heart Syndrom" genannt.