Sind Männer Memmen?
Warum es noch keine „Pille“ für den Mann gibt
03.11.2016
Der Test eines hormonellen Verhütungsmittels wurde aufgrund von Nebenwirkungen eingestellt
Als Frau muss man viele Hürden auf sich nehmen, die Männern erspart bleiben. Jeden Monat vollzieht der weibliche Körper Höchstleistungen und bereitet sich auf eine mögliche Befruchtung vor. Um diese zu verhindern, wird oft zu Verhütungsmethoden wie der Pille gegriffen, die aber nicht nebenwirkungsfrei sind. Aus diesem Grund sehnen sich viele Frauen nach anderen Optionen. Schließlich ist Verhütung auch Männersache. Für die Frauen gibt es bereits die Qual der Wahl, ob sie lieber mit Pille, Spirale, Drei-Monatsspritze oder vielleicht doch lieber mit der Temperaturmethode verhüten wollen. Für den Mann gibt es jedoch nur Präservative als Möglichkeit. Bereits seit längerem wird nun an einer Verhütungsmethode für den Mann geforscht, bisher allerdings wenig erfolgreich. Nun aber wurde ein neues Verhütungsmittel getestet, welches jedoch wieder verworfen wurde, da es zu unerwünschten Begleiterscheinungen führte. Nebenwirkungen sind aber auch schon lange bei der Pille bekannt. Ist der Stopp daher wirklich gerechtfertigt?
Verhütung als Risiko?
Die Pille in Spritzenform für den Mann wurde vor kurzem getestet. Sie gewährte mit 96% einen ähnlichen Verhütungsschutz wie die Anti-Baby-Pille der Frau. Jedoch konnten bei der Testphase einige Nebenwirkungen festgestellt werden. Dazu zählten zum Beispiel die Veränderung des Hautbilds, Depressionen und ein verringertes Lustgefühl. - Kommen Ihnen die Nebenwirkungen bekannt vor? Mit diesen Problemen und auch weiteren wie etwa einer erhöhten Thrombosegefahr, Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko haben auch viele Frauen bei der Einnahme der Pille zu kämpfen. Viele reagierten daher enttäuscht über die Testergebnisse der neuen Verhütungsmethode für den Mann und warfen den Männern vor, zu wehleidig zu sein. Aber wie stark waren die Nebenwirkungen wirklich?
Von den 320 Männern die an der Studie teilnahmen, litt ein Viertel unter Schmerzen nach der Spritze, die Hälfte der Teilnehmer litt an Akne, 20 Prozent musste Stimmungsschwankungen ertragen, 38 Prozent erlebten einen erhöhten Sexualtrieb und 15 Prozent litten unter Muskelschmerzen. Seltener wurden Nebenwirkungen wie Hodenschmerzen, Schweißausbrüche und Verwirrung festgestellt. Auch ein Selbstmord wurde verzeichnet, der jedoch nicht auf die Spritze zurückgeführt werden konnte. Die Nebenwirkungen waren also keine Seltenheit. Auch wenn Frauen unter der Einnahme der Pille zum Teil sehr stark leiden, scheint diese Lösung jedenfalls nicht der richtige Weg zu sein. Tatsächlich wären sogar 75% Prozent der Männer dazu bereit gewesen, weiterhin die Verhütungsspritze zu nehmen, um den Partnerinnen diese Bürde abzunehmen. Leider scheint die Zeit jedoch noch nicht reif genug dafür. Die Verhütungsmethoden der Frau sind wesentlich besser erprobt. Den Männern ist in diesem Fall also kein Vorwurf zu machen.
Verhütungsmittel im Check
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