Erst 1960 nahmen sich Wissenschaftler der Sexualität als Forschungsthema an und somit der Entstehung des Orgasmus. Die Amerikaner William Masters und Virginia Johnson untersuchten das Sexleben unter Laborbedingungen und stellten dabei das Vier-Phasen-Modell auf. Dieses ist heute noch gültig.
Die vier Phasen des Orgasmus
Die sexuelle Erregung kann in vier Phasen unterteilt werden. Hier lassen sich Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten bei Mann und Frau erkennen.
In den ersten beiden Phasen wird vor allem Testosteron und Östrogen ausgeschüttet. Das Testosteron hat bei Mann und Frau eine erregende Wirkung. Durch die Hormonproduktion wird bei der Frau der Beckenboden stärker durchblutet, die Gebärmutter aufgerichtet und die Scheide befeuchtet. Beim Mann führt die starke Durchblutung zur Erektion: Der Penis wird länger und dicker und richtet sich auf.
Glücksrausch
Beim Höhepunkt wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Kurz vor dem Orgasmus sind daher Menschen nur beschränkt in der Lage vernünftig zu denken oder kontrolliert zu handeln. Ebenso treten Stress, Ängste, Schmerzen und Aggressionen in den Hintergrund. Aus diesem Grund hat das Liebesspiel auch eine schmerzlindernde Wirkung. Dopamin und Oxytocin lösen ein Gefühl von Freude und Zuversicht aus.
In der Rückbildungsphase wird Prolaktin ausgeschüttet. Dieses hat eine beruhigende, entspannende Wirkung. Bei Männern ist diese besonders stark, weshalb diese oft nach dem Liebesspiel einschlafen.
Wie lässt sich das Lustempfinden steigern?
Ein ausbleibender Orgasmus kann viele Ursachen haben. Körperlich können Durchblutungsstörungen oder auch Medikamente einen negativen Einfluss haben, auch die Hormone spielen natürlich eine Rolle. Häufiger sind allerdings psychologische Aspekte der Grund. Beziehungsprobleme und Stress sind häufige Auslöser. Um das Lustempfinden der Frau zu steigern, benötigt diese zunächst nicht-sexuelle Anregungen, wie Intimität, um für sexuelle Reize empfänglich zu sein.