Ihr bester Herz-Guide

Wie Ihr wichtigstes Organ gesund bleibt

07.04.2017

Das Herz vollbringt wahre Höchstleistungen – ist daher aber sehr anfällig für Krankheiten. Wie Sie diese erfolgreich umgehen, lesen Sie im großen Herz-Guide.

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Warme Sonnenstrahlen erhellen das Gemüt, Blütenduft liegt in der Luft und Vögel zwitschern auf den Bäumen. Der Frühling hat so seine ganz besondere Kraft – er zieht uns nach draußen ins Freie und bewegt. Wir sprühen nur so vor Motivation und stecken voller Tatendrang. Hand aufs Herz – eigentlich der ideale Zeitpunkt, um die scheinbar übernatürliche Frühlingsenergie zugunsten der Gesundheit zu nutzen. Denn die kommt bei Herr und Frau Österreicher nach wie vor zu kurz. So kommt es, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die bei rechtzeitiger Erkennung gut abgewendet werden können, mit 40 Prozent aller Todesfälle immer noch die Spitze dieser Statistik hierzulande anführen. Das muss nicht sein! Wer auf sein Herz hört, kann beginnende Erkrankungen des Organs rechtzeitig erkennen und bereits durch einfache Änderungen des Lebensstils abwenden.

Hochleistungsorgan Herz

Wie eine Maschine pumpt der unter dem Brustbein liegende, faustgroße Hohlmuskel unermüdlich Blut durch unseren Körper, versorgt den Organismus mit Sauerstoff und Nährstoffen und hält uns so am Leben. Hochgerechnet auf ein ganzes Leben schlägt die Zentrale unseres Kreislaufsystems rund vier Milliarden Mal und leistet so Unfassbares. Die Schattenseite der Dauertätigkeit: Unser Herz ist anfällig für Krankheiten – rund 17,3 Millionen Menschen sterben jährlich weltweit daran, wobei Schätzungen einen Anstieg auf bis zu 23,6 Millionen im Jahre 2030 prognostizieren. Als Grund dafür sehen Experten den Wandel der Gesellschaft: Wir werden träger, essen ungesünder und stehen unter Dauerstress.

Prävention ist Herzenssache

Abgesehen von unbeeinflussbaren Faktoren wie dem Alter, einer geschlechtsspezifischen Häufung oder angeborenen Immun- sowie Stoffwechselerkrankungen handelt es sich beim Thema Herz um Risiken, die sich durch einen bewussten Lebensstil gut vermeiden ließen. Steuern wir nicht rechtzeitig gegen und ändern, was zu ändern ist, drohen Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht und Diabetes Typ 2 – Faktoren, die einander gegenseitig begünstigen und in weiterer Folge zu arteriosklerotischen Veränderungen führen und somit die Entstehung eines Herzleidens fördern oder das Herz direkt schädigen. Deshalb gilt: Vorsorge ist der Schlüssel zu einem langfristig gesunden Herz-Kreislauf-System.

Frauenherzen schlagen anders

Frauen sollten besonders auf ihr Herz hören. Denn oft sind die Symptome eines Herzleidens bei ihnen unspezifisch oder bleiben ganz aus. Auch wenn Männer prinzipiell häufiger am Herzen erkranken – Frauen haben durch das Hormon Östrogen einen besseren Gefäßschutz –, scheint es Frauen schlimmer zu treffen: Doppelt so viele Frauen sterben an Herzschwäche.

Drei Säulen der Herzgesundheit

Egal, ob Frau oder Mann – es gibt Dinge, auf die beide Geschlechter gleichermaßen achten sollten, um ihr Herz langfristig gesund zu halten. So leidet nicht nur das Portemonnaie unter Zigarettenkonsum, sondern auch das Herz-Kreislauf-System – Blutgefäße werden geschädigt, das Blut wird dickflüssiger, das Thromboserisiko steigt und der Herzmuskel wird überbelastet. Rauchen ist einer der Hauptgründe für Arterienverkalkung und daraus resultierende Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Für einen Rauchstopp ist es nie zu spät: bereits nach 12 Stunden Abstinenz sinkt der Kohlenmonoxidspiegel im Blut nachweislich und wer sich gar 15 Jahre als Ex-Raucher bezeichnen darf, hat wieder das Ausgangsrisiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, wie ein lebenslanger Nichtraucher. Wer den Glimmstängel also ein für alle Mal ausdämpft oder gar nicht erst mit dem Rauchen beginnt, hat ein deutlich geringeres Grundrisiko.

Alles entscheidend in Sachen Herzgesundheit sind zudem die drei Säulen richtige Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressvermeidung:

Du bist, was du isst! Wer seinem Herz etwas Gutes tun möchte, orientiert sich essenstechnisch an der mediterranen Küche – heißt: gesunde Öle, viel Fisch, mageres Fleisch, Nüsse, Gemüse, Obst und Gewürze. Folgende Ernährungsempfehlungen halten die Pumpe gesund:

  • Halten Sie gesättigte Fettsäuren unter 10 Prozent der gesamten Energieaufnahme – zu ungesättigten Fettsäuren greifen.
  • Verzichten Sie möglichst auf raffinierte Lebensmittel, um die Trans-Fette so gering wie möglich zu halten.
  • Weniger als 5 Gramm Salz pro Tag.
  • 30 bis 45 Gramm Ballaststoffe täglich – am besten durch Vollkornprodukte.
  • Mehr als 200 Gramm Obst pro Tag.
  • Ein- bis zweimal pro Woche Fisch.
  • 30 Gramm ungesalzene Nüsse am Tag.
  •  Maximal 10 Gramm (Frauen) bzw. 25 Gramm (Männer) Alkohol täglich.
  •  Keine mit Zucker gesüßten Getränke.

Bewegungsmangel macht krank! Ideal sind daher Ausdauersportarten wie Joggen, Walking, Rudern oder schnelles Gehen – sie verbessern die Durchblutung, die Sauerstoffversorgung und kräftigen das Herz. Ab dem 30. Lebensjahr bauen wir Muskulatur ab, regelmäßiges Krafttraining hilft uns, diese auch im Alter zu erhalten, und schützt die Gefäße vor starken Blutdruckanstiegen unter Belastung.

Ein entspanntes Leben! Dauerstress schädigt die Gefäße direkt. Versuchen  Sie, ihm deshalb so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Gute Stressventile bieten Sport, ­Meditation und autogenes Training.

Weiters wichtig: Gehen Sie regelmäßig zum Check-up – denn nur wer seine Risikofaktoren kennt, kann entsprechend agieren! Einem herzgesunden Leben steht somit nichts mehr im Wege.

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