Sterberisiko

Wissenschaftlich bewiesen: Wer in diesem Stockwerk wohnt, lebt länger

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Ob Sie in einem mehrstöckigen Haus oben oder unten wohnen, hat laut einer Studie Einfluss auf die Gesundheit.  

Schweizer Forschende haben eine überraschende Entdeckung gemacht. Laut einer Untersuchung sterben Menschen, die in einem bestimmten Stockwerk wohnen früher als andere. Die Studie der Universität Bern wurde im Fachblatt European Journal of Epidemiology veröffentlicht und analysierte die Anzahl und Art von Todesfällen, die den verschiedenen Stockwerken von Häusern zugeordnet wurden.

Wer im oberen Stockwerk wohnt, lebt länger

Für die Studie analysierten die Wissenschaftler:innen Daten von 1,5 Millionen Schweizern in Gebäuden mit mindestens vier Stockwerken. Dabei zeigten die Ergebnisse deutliche Unterschiede im Sterberisiko: Menschen im untersten Stockwerk eines Hochhauses sterben demnach mit 22-prozentiger Wahrscheinlichkeit früher als die Bewohner:innen des achten Stocks oder höher.

Soziale Unterschiede für höhere Lebensdauer verantwortlich

Laut Studie haben Menschen, die im Parterre wohnen, ein höheres Risiko an Herzkreislauf- und Lungenerkrankungen zu sterben. Diese Krankheiten sind häufig mit einem bestimmten Lebensstil wie Rauchen, Bewegungsmangel und unausgewogener Ernährung verbunden.

Wissenschaftlich bewiesen: Wer in diesem Stockwerk wohnt, lebt länger
© Getty Images
× Wissenschaftlich bewiesen: Wer in diesem Stockwerk wohnt, lebt länger

Leiter der Studie, Matthias Egger, vermutet deshalb, dass das unterschiedlich hohe Sterberisiko zumindest teilweise durch soziale Unterschiede zwischen den Bewohnern der verschiedenen Stockwerke erklärt werden könnte. Da Wohnungen in höheren Stockwerken meist teurer sind, als Parterrewohnungen, deutet dies auf höhere Einkommen in oberen Etagen hin, was oft mit höherer Bildung und auch besserer medizinischer Versorgung einhergeht. Die bessere Qualität der Luft in den oberen Stockwerken könne ebenfalls eine Rolle spielen.

Zusätzliche Bewegung durch Treppensteigen

Besonders überraschend war, dass sich die unterschiedlichen Sterberisiken bereits beim Vergleich zwischen den Bewohnern des ersten und des vierten Stocks von Wohnhäusern zeigten. Verantwortlich dafür, könnte auch die zusätzliche Bewegung durch Treppensteigen sein. „Wer regelmäßig die Treppen zu seiner Wohnung erklimmt, macht etwas für seine Gesundheit“, erklärt Egger.

Menschen mit Vorerkrankungen wohnen eher im Erdgeschoß

Eine andere Erklärung für das höhere Sterberisiko im untersten Stockwerk betrifft die Wohnortwahl von Vorerkrankten. Menschen mit gesundheitlichen Problemen ziehen es häufig vor, im Erdgeschoß zu wohnen, sofern es im Haus keinen geeigneten Aufzug gibt. Da Vorerkrankungen zu einer höheren Sterblichkeit führen, würde diese Theorie die Statistik erheblich beeinflussen.

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