Eine "drückende" Stirn lässt müde sowie ernst wirken und wird zudem als maskuliner Gesichtszug wahrgenommen. Das Problem betrifft auch sehr junge Frauen. Eine neue OP öffnet den Blick - ohne Narbe.
Der Hype um die Perfektionierung der Brauen ist weit mehr als nur ein Kosmetiktrend. Die Brauenpartie ist mittlerweile auch in den Fokus der Plastischen Chirurg: innen gerückt. Denn die Position der Brauen trägt maßgeblich dazu bei, wie attraktiv, freundlich, vital und weiblich wir das Gesicht einer Frau wahrnehmen. "Eine seitlich nach oben ziehende sowie runde Braue", erklärt Dr. Sabine Apfolterer, Fachärztin für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, "gilt bei Frauen als Idealform. Eine flache, nach unten gedrehte Braue hingegen lässt ernst, älter sowie müde wirken und wird tendenziell als maskulin wahrgenommen."
Eine gedrungene Brauen-Augenpartie entsteht, wenn die Stirn nach unten drückt. Die Augen wirken klein und die Oberlider aufgequollen. Manche verspüren auch ein Druckgefühl auf den Augen -v. a. abends. Der Kampf mit der Schwerkraft ist in diesem Fall ausnahmsweise nicht ausschließlich dem Alterungsprozess geschuldet. "Auch sehr junge Frauen", so die Chirurgin, "haben ob ihrer Anatomie mit diesem Effekt zu kämpfen. Viele kommen zu mir in die Praxis mit dem Wunsch nach einer Oberlidstraffung. Ein derartiger Eingriff würde allerdings nicht das gewünschte Ergebnis liefern. Denn um den Blick zu öffnen und die Brauen und damit auch die Oberlider in die gewünschte Position zu bringen, ist eine Hebung des Stirnbereichs indiziert."
Weiterentwicklung. "Für ein Stirnlifting", so Apfolterer, "brauchte es bis dato immer einen Schnitt entlang des Haaransatzes (Anm.: Koronarschnitt), der deutlich sichtbar bleibt. Eine neue Technik, genannt Gliding Brow Lift (Anm.: Gliding ist englisch für Gleiten), ermöglicht mittlerweile eine Hebung des oberen Gesichtsdrittels ohne Koronarschnitt. Das Lifting erfolgt mittels Fäden. Dadurch kann man diesen Eingriff auch bedenkenlos bei jungen Menschen durchführen. Das ,Hinaufgleiten' der Brauen ist minimalinvasiv, sicher und zeichnet sich durch natürliche Ergebnisse aus."
Abheben und raufgleiten
Der etwa eineinhalbstündige Eingriff erfolgt tagesambulant - das heißt, die Patientin darf nach dem Eingriff die Klinik beziehungsweise die Ordination verlassen. Die OP kann unter lokaler Betäubung stattfinden. Dr. Apfolterer rät Patientinnen jedoch zu einem Dämmerschlaf.
Ablauf. Dr. Apfolterer arbeitet während des gesamten Eingriffs ausschließlich im Unterhautfettgewebe - also direkt unter der Haut und somit in einem sehr sicheren Operationsgebiet. "Mit den tieferen Nervenstrukturen, die keinesfalls verletzt werden dürfen, kommt man erst gar nicht in Berührung", so die Medizinerin. "Zuallererst werden die Gewebsschichten mit Hilfe einer Flüssigkeit getrennt -das wird Hydrodissektion genannt. Die mittels Spritze eingebrachte Kochsalzlösung enthält u. a. blutstillendes Adrenalin, das einen möglichst unblutigen und damit schonenden Eingriff ermöglicht. Die Haut wird durch winzige Schnitte hindurch mittels speziellen Instrumenten vom darunter liegenden Gewebe gelöst, so dass sie mobil ist. So kann ich die Haut nach oben Richtung Haaransatz gleiten lassen. Dabei kann ich ganz präzise bestimmen, welche Form die Brauen bekommen. Auch starke Asymmetrien können korrigiert werden", so die Ärztin. Fixiert wird die Haut in der optimalen Position dann schließlich mit chirurgischen Fäden.
Der Faden-Trick
Die Nähte verbleiben lediglich drei Tage in der Stirn und werden von einem Verband geschützt. "Diese drei Tage", erklärt die Chirurgin, "reichen bereits aus, um der Stirn eine neue Struktur zu geben. Denn die Haut, die zwischen diesen Nähten liegt, schrumpft in kürzester Zeit und sorgt so für eine Fixierung der Haut an der gewünschte Position. Es muss keine Haut entfernt werden, dadurch entstehen auch keine sichtbaren Narben. Zudem wird ob der schonenden Technik die Ausfallzeit verkürzt. Da das Areal nach dem Eingriff jedoch noch besonders sensibel ist, ist in den ersten Wochen der Rekonvaleszenz Schonung angesagt. So kann die Haut noch "weiterarbeiten". Das Endergebnis ist nach etwa sechs Wochen sichtbar. Als Nebeneffekt zeigt sich eine Faltenreduktion. Optimiert werden kann das Ergebnis u. a. durch Laserbehandlungen zur Pigmentfleckenreduktion sowie -bei fortgeschrittenem Alterungsprozess - durch eine zusätzlichen Lidstraffung.
Wie lange hält das Ergebnis?
"Das Ergebnis“, so Dr. Apfolterer, "hält viele Jahre und kann bei Bedarf auch wiederholt werden. Ein in seltenen Fällen auftretendes Rezidiv (Anm.: wenn es kurz nach dem Eingriff zu einem Absacken kommt), wird durch ein erneutes Anheben korrigiert."
Direkt nach dem Eingriff:
Am OP-Tisch
Fixierung. Beim Gliding Brow Lift wird die Haut mittels Flüssigkeit vom Gewebe getrennt. Die Brauen werden in die gewünschte Position gebracht und dort vertikal mit Fäden fixiert. Eine spezielle Nahtsetzung (Anm.: Hemostatic Net nach Auersvald) sorgt dafür, dass die Haut zwischen den Fäden schrumpft und sich neu fixiert.
Der erste Blick in den Spiegel
Verband und Schwellungen. Die Nähte werden mit einem dicken Verband geschützt. Um die Augen sind deutliche Schwellungen und Blutergüsse sichtbar, die nach einigen Tagen abklingen. Die Nähte bleiben drei Tage in der Stirn.
Der Vorher/ Nachher-Vergleich
Vor dem Eingriff: Müder Ausdruck. Lider drücken auf die Augen. Brauen sind flach. Augen wirken gedrungen.
Nach dem Eingriff: 6 Wochen später. Brauen sind deutlich runder. Die Lider wirken verjüngt. Der Blick ist offen.
Infos auf einen Blick: Gliding Brow Lift: Ablauf, Ausfallszeit, Kosten & Co.
Über das neue Lifting:
Gliding Brow ist englisch für "gleitende Braue". Der Begriff beschreibt einen operativen Eingriff, bei dem die Stirnhaut vom restlichen Gewebe schonend getrennt wird, wodurch die Brauen Richtung Stirn gleiten können. In der gewünschten Position können sie durch Nähte verankert werden. Es entstehen keine sichtbaren Narben.
Sedierung:
Eineinhalbstündiger Eingriff. Das Gliding Brow Lift (GBL) erfolgt unter örtlicher Betäubung oder im Dämmerschlaf.
Ausfallzeit:
Circa zwei Wochen. Der Eingriff wird tagesklinisch durchgeführt. Die Nähte auf der Stirn verbleiben drei Tage in der Haut und werden von einem Verband geschützt. Unter den Augen bilden sich zumeist Schwellungen und Blutergüsse. Es kann zudem in den ersten postoperativen Tagen zu einem Druckgefühl, einem Taubheitsgefühl im Behandlungsareal und leichtem Kopfschmerz kommen. Arbeitsfähig ist man nach etwa zwei Wochen. Dann darf auch wieder leichter Sport gemacht werden (ohne Kraftanstrengung). Eine Vollbelastung ist nach sechs Wochen möglich.
Kontraindikationen:
Wer nicht geeignet ist: Starken Raucher:innen rät Dr. Apfolterer von derartigen Eingriffen ab. Ein Rauchstopp sollte sechs Wochen vor dem Eingriff erfolgen. Frühestens sechs Wochen nach der OP darf wieder mit dem Rauchen begonnen werden (Anm.: Nikotin hemmt die Wundheilung). Eine Kontraindikation sind auch starke Blutverdünner bzw. stark mit Kortison behandelte Haut.
Kosten Angeboten bei Dr. Apfolterer um circa 4.200 Euro.