Nach dem Sommer beginnt das große Niesen und Schneuzen - Wir schleppen uns hustend durch die Straßen, sitzen niesend in der U-Bahn und frösteln im Büro. Schnell schieben wir alles auf die Grippe - aber Moment mal! Oft sind wir einfach "nur" verkühlt. Wo liegt der Unterschied und wann sollten wir uns rechtzeitig gegen die Grippe impfen lassen?
Das ist der Unterschied von Erkältung und Grippe:
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Akut
Im Gegensatz zur Erkältung tritt die Grippe plötzlich und heftig auf. Alarmzeichen: starker Schüttelfrost.
Fieber
Bei einem banalen grippalen Infekt steigt die Körpertemperatur oft nur minimal an. Influenza geht mit hohem Fieber über 39 Grad einher.
Schmerz
Intensive Kopf- und Gliederschmerzen treten bei Grippe meist schon im Anfangsstadium auf. Herkömmliche Schmerzmittel können die Symptome lindern.
Husten
Das Grippe-Virus breitet sich mit Rasanz in den Bronchien aus und führt zu starkem, trockenem Husten. Wenn möglich, den Hustenreiz nicht unterdrücken.
Matt
Bei Grippe wird jede Bewegung zur Qual. Nun heißt es "ab ins Bett", denn der Kreislauf beginnt zu streiken.
Entzündung
Hals- und Ohrenschmerzen können sowohl bei Influenza als auch im Zuge einer Erkältung auftreten. Ob Antibiotika angezeigt sind, entscheidet der Arzt.
Dauer
Während eine Erkältung oft innerhalb von Tagen überwunden ist, kann es Wochen dauern, sich von der Grippe zu erholen: Schonzeit!
Erkältung
Eine Erkältung, bzw. grippaler Infekt, wird durch verschiedene Krankheitserreger (Rhinoviren, Coronaviren, Adenoviren) ausgelöst. Erwachsene sind etwa 3 mal jährlich betroffen, Kleinkinder bis zu 13 mal jährlich. Bei einer Erkältung schieben wir den Auslöser oft auf "verkühlt, weil es so kalt war“. Das reicht aber nicht aus. Wer meint, sich durch Zugluft oder Nässe verkühlt zu haben, hat schlichtweg sein Immunsystem dadurch geschwächt und den Erregern freie Bahn gegeben.
Grippe
Die Grippe ist eine hochfieberhafte Viruserkrankung, die von Mensch zu Mensch übertragen wird - da hilft auch das beste Immunsystem wenig. Sie wird durch verschiedene Typen der Influenzaviren ausgelöst. Da sich die Virenoberfläche ständig ändert, muss die Influenza-Impfung jährlich neu angepasst werden.
Das sind die Impfempfehlungen des Gesundheitsdienstes der Stadt Wien:
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Personen mit Herz- und Kreislauferkrankungen
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Personen mit Krankheiten der Atemwege
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Personen mit chronischen Nierenerkrankungen
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Diabetikerinnen und Diabetiker
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Personen mit Immundefekten
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Personen mit chronischen neurologischen Erkrankungen und körperlicher Bewegungseinschränkung
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Personen, die einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, zum Beispiel Gesundheitsberufe, Kindergarten- und Lehrpersonal und Berufstätige in Arbeitsbereichen mit vielen Personenkontakten
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Betreuungspersonen und Angehörige von gefährdeten Personen (zum Beispiel kranke Kinder, Bewohnerinnen und Bewohner von Altersheimen)
Übrigens:
Ab 1.10.2012 gibt es in den österreichischen Apotheken eine Preisaktion für Influenza-Impfstoffe. Bis 31. Dezember, also drei Monate lang, werden alle Influenza-Impfstoffe für Erwachsene um 4 Euro günstiger und der Influenza-Impfstoff für Kinder um 2 Euro günstigerabgegeben.
Ab 1.10.2012 gibt es die Grippe-Impfaktion in den Impfstellen der MA15 - Mehr Infos
Erkältungsknigge
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Tipp 1 - Richtige Reaktion
Wer niest, ist kurzzeitig blind. Es ist unmöglich dabei die Augen offenzuhalten. Der Niesreflex ist nur einer von vielen Körperfunktionen, die ohne unser Zutun selbstständig ablaufen. Aber wie reagieren wird wenn jemand um uns herum niest und hüstelt und wie sollten wir uns verhalten?
Tipp 2 - Das können Sie sagen
Bei vielen ist "Gesundheit!" "Zum Wohl!" und "Höf Gott" zum Reflex geworden. Das steiermarkerische "Wahr ist’s" wird in Wien keiner verstehen. "Schönheit" sollten Sie maximal Freunden als Genesung wünschen und die bösen Blicke, die sie Ihnen zuwerfen werden, auf sich nehmen. Nach den Regeln der Etikette soll sich gar der Niesende entschuldigen, weil er das Gespräch unterbrochen hat.
Tipp 3 - Das müssen Sie im Restaurant beachten
In Japan gilt Niesen in der Öffentlichkeit als mangelnde Körperbeherrschung, etwa so wie wenn in Österreich jemand die Nase hochzieht. Im Restaurant sollten Sie letzteres unterlassen. Wenn es in der Nase kitzelt, sollten Sie sich wegdrehen und in die Armbeuge niesen.
Wenn Sie sich die Hand vorhalten, sollten Sie daran denken sich danach die Hände zu desinfizieren - Ihre Hände sind Top-Krankheitsüberträger.
Tipp 4 - Das müssen Sie in der U-Bahn beachten
Sie haben sich gerade neben jemanden gesetzt, der plötzlich hustet und niest. Sich wegzusetzen ist unhöflich. Wenn Sie selbst hüsteln oder niesen müssen, halten Sie sich ein Taschentuch vor das Gesicht, denn mit Ihren Händen greifen Sie auf Türknopf und Anhaltestangen und verteilen so Ihre Krankheitserreger überall. Vergessen Sie das Ammenmärchen vom Luftanhalten - Das bringt gar nichts.
Tipp 5 - Das müssen Sie im Job beachten
Da die Hände als Top-Virenüberträger gelten, wandern Krankheitserreger beim Händeschütteln schnell zum Nächsten. Klären Sie bei einem Geschäfts-Meeting Ihren Gesprächspartner über Ihren Gesundheitszustand auf!Bei einer Hustenattacke im Büro, sollten Sie vor die Türe gehen, um Störungen der anderen zu vermeiden.Achten Sie auf die richtige Hygiene, um Ihre Kollegen nicht anzustecken: Händewaschen, Taschentücher sofort entsorgen und das wichtigste: Halten Sie Abstand.
Das sollten Sie niemals tun
Egal ob in Restaurant, U-Bahn oder im Job, sie sollten niemals:- Nach dem Naseputzen ins Taschentuch schauen
- Wenn Sie in die Hände niesen, nie in die rechte Hand
Tipp 5 - Andere Länder, andere Sitten
Die Gefahr, Viren durch Händeschütteln zu übertragen, existiert in vielen anderen Ländern nicht, denn dort läuft die Begrüßung per Küsschen (Frankreich) oder per Verbeugung ab (Japan, China, Thailand). In der Öffentlichkeit zu niesen, ist in Südkorea ein Tabu, in China zumindest nicht gerne gesehen. Auch das Naseputzen ist in vielen asiatischen Ländern verpönt, zumindest in der Öffentlichkeit. Dort ist jedoch das Hochziehen des Nasensekrets salonfähig.
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