Grüner Tee, Algen und Soja gegen Demenz

Eine gesunde Ernährung aus Sojabohnen, Gemüse, Algen und Milchprodukten sowie der Konsum von grünem Tee kann Demenzerkrankungen vorbeugen. Das zeigen zwei Studien aus Japan, die am Dienstag beim Weltkongress für Neurologie in Wien (bis 26. September) präsentiert wurden.

Zusammenhang
„Bisher gab es keine Studien, die den Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und dem Risiko für Demenzerkrankungen in der asiatischen Bevölkerung untersuchten“, erklärte Mio Ozawa (Kyushu University, Fukuoka, Japan). Die Forscherin und ihr Team nahmen die Ernährungsgewohnheiten der japanischen Durchschnittsbevölkerung genauer unter die Lupe und beobachteten das Ernährungsverhalten von 1.006 Japanern im Alter von 60 bis 79 Jahren über einen Zeitraum von 15 Jahren.

Die Untersuchung
Gemäß ihrem Ernährungsverhalten wurden die Teilnehmer in sieben Gruppen unterteilt. Im Laufe der Studie entwickelten insgesamt 271 Probanden eine Demenzerkrankung, 144 davon litten an Morbus Alzheimer, 88 an einer vaskulären Demenz (durch Gefäßveränderungen). Die geringste Rate an Demenzerkrankungen wies dabei jene Gruppe auf, die die höchste Aufnahme von Sojabohnen und Sojabohnenprodukten, Gemüse, Algen, Milch und Milchprodukten hatte, sowie nur eine geringe Menge von Reis konsumierte.

Grüner Tee
Günstig könnte auch der Konsum von Grünem Tee, der Substanzen wie Catechine und Theanin enthält, auf das Auftreten von Denkleistungsstörungen wirken. Eine Forschergruppe Kazuki Ide (University of Shizuoka/Japan) untersuchte zwölf Bewohner eines Pflegeheimes (Durchschnittsalter 88 Jahre), die an einer solchen kognitiven Dysfunktion litten. Die Probanden konsumierten zwei Gramm Grünteepulver täglich. Vor und nach der „Teekur“ wurde die Denkleistung der Teilnehmer mit dem international verwendeten Test zur Demenzerkennung (Mini Mental State MMSE) erhoben.

„Die MMSE-Ergebnisse verbesserten sich nach der Intervention signifikant“, berichtete Ide. Die Gabe von Grünem Tee könne möglicherweise die kognitive Funktion verbessern: zur Absicherung dieser Ergebnisse seien allerdings noch weitere Langzeitstudien notwendig, betonte der japanische Wissenschafter.