Nach Herzinfarkten oder Bypassoperationen fanden Mediziner keinen Nutzen.
Etwa ein Fünftel aller eingesetzten Herzschrittmacher sind einer US-Studie zufolge für die behandelten Patienten eher schädlich als hilfreich. Wer ein solches Gerät bekomme, obwohl er es aus medizinischer Sicht nicht brauche, sei einem stark erhöhten Todesrisiko ausgesetzt, berichtete eine Forschungsgruppe von Medizinern aus der Stadt Durham im US-Staat North Carolina am Dienstag (Ortszeit) in der Fachzeitschrift "JAMA".
Kein nachweisbarer Nutzen
Die Ärzte hatten für die Studie mehr als 100.000 Patienten mit Herzschrittmachern untersucht. Während die Geräte bei fortgeschrittener Herzmuskelschwäche Leben verlängern könnten, hätten sie nach Herzinfarkten, Bypassoperationen oder Herzversagen keinen nachweisbaren Nutzen, berichteten die Mediziner.
Komplikationen
Das Risiko von Komplikationen sei zwar stets etwa gleich hoch, könne aber in allen Fällen außer bei den Herzmuskelstörungen komplett ausgeschlossen werden, indem erst gar keine Schrittmacher eingesetzt würden. Die Studie habe ergeben, dass der Einsatz von Herzschrittmachern in gut 25.000 von fast 112.000 falsch gewesen sei, weil die Diagnosen auf Herzinfarkte oder Herzversagen lauteten.