In EU

Jeder Zweite stirbt an Krebs

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Entweder chronische Krankheiten oder Krebs - Jährlich zwei Millionen Tote.

Jeder zweite Todesfall in der EU geht auf Krebs oder eine chronische Krankheit zurück. In den 27 Mitgliedsstaaten sterben jährlich mehr als zwei Millionen Menschen an diesen Erkrankungen, wie ein internationalen Forscherteam festgestellt hat. Die Wissenschafter hatten die Totenscheine von 4,08 Millionen Menschen ausgewertet, die im Jahr 2007 in der EU gestorben waren. 2,02 Millionen Todesfälle gingen demnach auf nicht-akute Todesursachen wie Krebs und chronische Krankheiten zurück.

Mit gut einem Viertel der Fälle führten Tumorerkrankungen dabei die Liste der Todesursachen an, gefolgt von chronischen Herzerkrankungen, an denen rund jeder 20. EU-Bürger starb, wie die Forscher im Fachmagazin "BMJ Supportive and Palliative Care" berichten. Weitere häufige Todesursachen seien Lungenkrankheiten, Diabetes, Leberversagen sowie neurologischen Erkrankungen.

In Ländern wie Bulgarien, Ungarn und Dänemark war der Anteil der Todesfälle durch Krebs und chronische Krankheiten am höchsten, in Irland, der Slowakei und auf Zypern am geringsten. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass in solchen Ländern die Menschen im Durchschnitt relativ alt werden. Warum Krebs und chronische Krankheiten in einigen ehemaligen Ostblockstaaten für so viele Todesfälle sorgen, sei dagegen noch unklar.

"Da die Bevölkerung in vielen Staaten der westlichen Welt immer älter wird, werden auch immer mehr Todesfälle auf Krebs und chronische Krankheiten zurückgehen", erklären Jeroen Hasselaar von der Radboud Universität in den Niederlanden und seine Kollegen. Denn je älter ein Mensch werde, desto mehr nehme die Wahrscheinlichkeit zu, an einem solchen Leiden zu erkranken.

Nach Ansicht der Forscher weist das Ergebnis der Studie darauf hin, wie wichtig heute und in Zukunft die Versorgung von Menschen im Endstadium schwerer Krankheiten ist. Denn diese Patienten litten meist unter schwerwiegenden Symptomen, darunter starken Schmerzen und Erschöpfung.

Bereits heute seien Tausende in Europa betroffen, in Zukunft werde sich diese Zahl noch erhöhen. Diese Patienten adäquat medizinisch zu versorgen und ihr Leiden zu lindern sei eine große Herausforderung und erfordere kurz- und langfristige Versorgungsstrategien.

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