Studie zeigt: Positive Wörter fallen schneller auf, wenn der Leser Kaffee getrunken hat.
Drei Tassen Kaffee, und schon sieht die Welt anders aus? Forscher der Universität Bochum haben herausgefunden, dass Koffein die Wahrnehmung von positiven Begriffen in Texten verbessert.
So gesund ist Kaffee wirklich!
Die Untersuchung
66 Probanden sollten am Computerbildschirm echte Wörter von sinnlosen Begriffen unterscheiden. Dies klappte bei positiven Begriffen wie Flirt, Humor und Reichtum unter Koffeineinfluss deutlich besser als bei negativen oder neutralen Wörtern. Lars Kuchinke und Vanessa Lux präsentieren ihre Studie in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "PLOS ONE".
Die 20 größten Kaffee-Mythen
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Mythe 1 - Kaffee weckt richtig auf
Stimmt. Koffein ist ein mildes Stimulans, das Wachheit, Konzentration und geistige sowie körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen kann. Koffein beschleunigt die Reizverarbeitung und die Informationsprozessierung. Koffein (mehr als 3 mg/kg Körpergewicht) verzögert das Einschlafen und die Schlafdauer.
Mythe 2 - Kaffee entzieht dem Körper Wasser
Stimmt nur bedingt. Koffein wirkt auch als mildes Diuretikum (Mittel zu Ausscheidung von Wasser), die Gefahr einer Dehydratation oder eines Mineralstoffverlusts ist aber in normalen Dosen nicht gegeben. In den üblichen Mengen getrunken, entspricht die Flüssigkeitsbilanz von Kaffee der dem von reinem Wasser.
Mythe 3 - Kaffee schadet dem Herz-Kreislaufsystem
Stimmt nicht. Es liegen keine Beweise vor, dass Kaffee das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen steigert. Kurzzeitig kann es bei manchen Menschen zu einem leichten Ansteigen des Blutdrucks kommen.
Mythe 4 - Kaffee erhöht den Cholesterinspiegel
Stimmt zum Teil. Der Genuss von gefiltertem Kaffee bleibt ohne Einfluss auf die Blutfettwerte. Nur bei ungefilterten Varianten (z.B. Espresso) gelangen Stoffe in den Körper, die den Cholesterinwert beeinflussen.
Mythe 5 - Kaffee macht süchtig
Stimmt nicht. Zwar gewöhnen sich die Nervenzellen Koffein und wird der Kaffeegenuss plötzlich komplett eingestellt, so können sich Kopfschmerzen einstellen. Doch klingen diese nach einigen Tagen wieder ab.
Mythe 6 - Kaffee ist schlecht für den Magen
Stimmt nicht. Das Risiko von Magengeschwüren wird durch Kaffee nicht gesteigert. Kaffee regt die Magensaftproduktion an. Bei empfindlichem Magen sollten Sie Ihren Kaffeekonsum auf zwei Tassen am Tag einschränken.
Mythe 7 - Kaffee ist schlecht für die Knochen
Die Effekte von Kaffee auf den Kalzium-Haushalt werden als nur leicht negativ bewertet, ein Einfluss auf die Knochengesundheit wird jedoch nicht beobachtet.
Mythe 8 - Kaffee erhöht das Krebsrisiko
Stimmt nicht. Das Krebsrisiko wird durch den Genuss von Kaffee nicht erhöht. Im Gegenteil: Einen bedeutenden Schutzeffekt scheint regelmäßiger Kaffeekonsum gegenüber dem Auftreten von Krebs der Gebärmutter zu besitzen (bis zu -62% bei steigendem Kaffeekonsum). Kaffee schützt auch vor Krebs des Rachenraums (bei mindestens vier Tassen täglich -40%).
Mythe 9 - Kaffee und Sport
das passt nicht. Stimmt nicht. Koffein steigert die physische Leistungsfähigkeit insgesamt. Mittels Untersuchungen an trainierten Langläufern ermittelte man die für eine Leistungssteigerung optimale Koffein-Dosis: diese liegt bei 3 bis 6 mg/kg Körpergewicht.
Mythe 10 - Kaffee ist schlecht für die Leber
Stimmt nicht. Vier oder mehr Tassen Kaffee täglich können das Risiko für eine Leberzirrhose um bis zu 80 Prozent senken.
Mythe 11 - Kaffee während der Schwangerschaft ist schädlich
Stimmt zum Teil. Zwar gibt keine eindeutigen Belege, dass moderater Kaffeekonsum (unter 300 mg Koffein täglich) eine Schwangerschaft oder die Gesundheit des Embryos negativ beeinflusst - ob dies auch für höhere Dosen gilt, ist umstritten.
Mythe 12 - Kaffee kann vor Alzheimer, Demenz und Parkinson schützen
Stimmt. Eine portugiesische Studie zeigte, dass der Genuss von Kaffee über einen Zeitraum von 20 Jahren signifikant das Risiko verringerte, an Alzheimer-Demenz zu erkranken. Kaffeetrinker haben im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern ein um 31 Prozent geringeres Risiko, an Parkinson zu erkranken.
Mythe 13 - Kaffeetrinker werden leichter zuckerkrank
Stimmt nicht. Welchen Einfluss Kaffee auf das Diabetes-Risiko hat, wird derzeit intensiv untersucht. Immer deutlicher wird dabei, dass Kaffee einen gewissen protektiven Einfluss auf die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes hat.
Mythe 14 - Kaffee macht ängstlich
Stimmt. Je höher die Zufuhr von Koffein (300 mg und mehr), desto ängstlicher waren die Versuchspersonen. Mit geringeren Koffein-Dosierungen wurde dieser Effekt nicht beobachtet.
Mythe 15 - Kaffee führt zu Wahrnehmungsstörungen
Stimmt nicht. Studien zeigen, dass bei Kaffeetrinkern die Häufigkeit von Wahrnehmungsstörungen halbiert ist. Über einen Zeitraum von 12 Monaten war die Rate von klinisch relevanten Depressionen bei Koffeinzufuhr um bis zu 88 % vermindert.
Mythe 16 - Kaffeebohnen halten im Kühlschank länger
Kaffeebohnen sind porös, nehmen schnell Essensgerüchte und Feuchtigkeit auf – der Kühlschrank ist also der letzte Ort, an den Kaffee gehört. Tipp: Bohnen frisch kaufen, in einem luftdichten Gefäß bei Raumtemperatur lagern und innerhalb einer Woche verbrauchen.
Mythe 17 - Kein Kaffee während Diät
Nein, im Gegenteil: Koffein steigert die Fettverbrennung, die Wärmeproduktion sowie den Blutdruck des Körpers und kurbelt dadurch den Stoffwechsel an. Tipp: eine Tasse starker Kaffee oder Espresso nach dem Essen!
Mythe 18 - Die Kaffeefilter-Marke ist egal
Nein. Billig-Filter machen laut Experten auch schlechten Kaffee. Achten Sie beim Einkauf auf chlor- und dioxinfrei gebleichte bzw. mit Sauerstoff gebleichte Kaffeefilter.
Mythe 19 - Kaffeekochen mit destilliertem Wasser
Nein - die Mineralien in normalem Wasser tragen zu gutem Kaffee bei – entzieht man dem Wasser diese, können Sie den Kaffee gleich in den Ausguss gießen. Tipp für Kaffeegourmets: Quellwasser aus der Flasche benutzen. Oder an den Wasserhahn spezielle Aktivkohle-Filter anbringen – diese verbessern die Leitungswasser-Qualität.
Kaffee wiegt immer gleich viel
Falsch. Wenn man einem Objekt Energie zuführt, vergrößern wir dessen Masse. Heißt: es wird schwerer. Eine Tasse heißer Kaffee wiegt daher mehr als eine Tasse kalter Kaffee.
Positiverer Blick auf die Welt?Dass Kaffeetrinker aber einen positiveren Blick auf die Welt hätten, sei "leider nicht direkt" der Fall, sagte Kuchinke am Mittwoch. Auch, "ob sich der Effekt aufs Lesen eines gesamten Textes auswirkt, können wir derzeit nicht sagen". Im Test mit einzelnen Wörtern jedenfalls zeigte sich der Effekt nach Einnahme einer Tablette mit 200 Milligramm Koffein. Das entspricht der Studie zufolge etwa zwei bis drei Tassen Kaffee.
Die Auswirkung sei vor allem in der linken Hirnhälfte zu beobachten. Dies könne zwar daran liegen, dass vor allem die linke Hirnhälfte für die Verarbeitung von Wörtern zuständig sei. Kuchinke vermutet dahinter jedoch noch einen anderen Grund, da das Koffein sich ansonsten auch auf negative Wörter auswirken müsse. Möglicherweise gebe "es prinzipiell einen Link zwischen der Verarbeitung positiver Information und der linken Hirnhälfte".