Was stimmt?

Krebs-Mythen unter der Lupe

30.01.2013

Bösartige Erkrankungen werden in Österreich zu 60 Prozent geheilt.

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Unzutreffende, aber hartnäckige Mythen gibt es rund um Krebs: Diese Krankheiten wären ein "Todesurteil", ein "Schicksal" (nicht zu verhüten), kämen nur bei älteren Menschen vor und seien eine reine "Gesundheitsfrage". Alles falsch, lautet das Motto des diesjährigen Welt-Krebs-Tages (4. Februar). Darauf wiesen österreichische Fachleute bei einer Pressekonferenz in Wien hin. Österreich sei Spitze in der Patientenversorgung, wesentlich schlechter sei es um die Forschungsförderung bestellt.

Das sind die schädigendsten Krebs-Einflüsse:

Keine reine Gesundheitsfrage

"Die Weltgesundheitsorganisation geht derzeit von 7,1 Millionen Krebs-Neuerkrankungen pro Jahr aus. Bis 2030 soll diese Zahl auf jährlich 13 Millionen Patienten ansteigen. Krebs ist keine reine Gesundheitsfrage, sie betrifft auch die Arbeitsplatz- und Familiensituation. Krebs ist keineswegs eine Erkrankung älterer Menschen. 16 Prozent der Fälle bei Männern und 23 Prozent der Erkrankungen bei Frauen treten vor dem 55. Lebensjahr auf. Mehr als die Hälfte der Menschen mit einer solchen Diagnose werden gesund alt. Krebs ist kein Schicksal, ein Drittel der Erkrankungen ist vermeidbar", sagte Paul Sevelda, Chef der gynäkologischen Abteilung am Krankenhaus Hietzing in Wien und Präsident der Österreichischen Krebshilfe.

Österreich in einer sehr guten Position

Österreich ist durch die breite Verfügbarkeit von Diagnose- und Therapiemethoden inklusive der modernsten Medikamente international in einer sehr guten Position, was die Betreuung der Patienten angeht. Gabriela Kornek, stellvertretende Leiterin der Klinischen Abteilung für Onkologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien (Leitung: Christoph Zielinski) am AKH: "In Österreich leben mehr als 60 Prozent der Krebspatienten länger als fünf Jahre. Wir liegen im europäischen Vergleich hier immer unter den Top 3."



"Leben mit Krebs"
Die Onkologin, auch Präsidenten der Initiative "Leben mit Krebs", wies auf die enormen Fortschritte der Krebsmedizin hin: So hat sich innerhalb des vergangenen Jahrzehnts - vor allem durch neue Medikamente der "zielgerichteten Therapie" - die durchschnittliche Überlebenszeit von Patienten mit sogenannten gastrointestinalen Stromatumoren bei fortgeschrittener Erkrankung von 19 auf 57 Monate erhöht, bei Brustkrebs von 22 auf 58 Monate, beim Multiplen Myelom von 36 auf 72 und beim B-Zell-Lymphom von 37 auf 91 Monate.

Gabriela Kornek: "Beim Dickdarmkarzinom bekommen wir durch die Nachbehandlung nach der Operation 75 Prozent der Patienten tumorfrei." Die onkologische Behandlung könne sogar zunächst inoperable Lebermetastasen so schrumpfen lassen, das sie schließlich entfernt und etwa 25 Prozent der Betroffenen geheilt werden können.
 

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