2. Teil der Serie: Gesundheitsexperte Prof. Paul Sevelda gibt die besten Tipps.
Bei 20.000 Männern und 18.000 Frauen wird in Österreich jedes Jahr Krebs diagnostiziert. Rund 20.000 Menschen sterben jährlich an bösartigen Zellveränderungen, trotzdem liegen wir derzeit unter den Top-5-Ländern mit den längsten Überlebensraten bei Krebs.
Der Präsident der Österreichischen Krebshilfe, Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda, führt das im ÖSTERREICH-Gespräch auf die Verbesserung in der Früherkennung zurück: „Obwohl erst 30 % der Österreicher eine Darmspiegelung als Vorsorge in Anspruch nehmen, ist auch im Darmkrebs-Bereich eine Verbesserung eingetreten.“
Prostatakrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs sind die häufigsten Krebsarten.
Bei Krebs kommt es bei der Zellteilung durch äußere Einflüsse zu einer Veränderung des genetischen Codes. Es entwickelt sich eine Zelle, die der menschlichen sehr ähnlich ist, aber sie bekämpft.
„Einflüsse für diese Mutation können Nikotin sein oder Viren, wie zum Beispiel das HP- oder Hepatitis-B-Virus. Aber auch genetische Einflüsse. Leider wissen wir bei sehr vielen Krebsentstehungen nicht, warum sie sich ausgebildet haben“, erklärt Sevelda.
Die häufigste Behandlungsmethode ist immer noch die operative, in Verbindung mit Strahlentherapie und medikamentöser Therapie.
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Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda gibt auf Seite 2 Tipps, wie Sie Ihr Krebs-Risiko verringern, auf Seite 3 finden Sie den Krebs-Test.
Die besten Tipps von Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda, wie Sie Ihr Krebs-Risiko verringern:
1. Bewegen Sie sich.
„Täglich mindestens 30 Minuten oder 3 mal pro Woche eine Stunde lang. Wandern, golfen, radeln, walken oder bergauf spazieren.“
2 Schutzimpfungen.
„Durch HPV-Impfung lassen sich 80–90 Prozent der Gebärmutterkrebserkrankungen vermeiden.“
3 Vermeiden Sie Nikotin.
„Rauchen Sie weder aktiv noch passiv. 80.000 Menschen sterben jährlich in den EU-Ländern durch Passivrauch.“
4 Vermeiden Sie Übergewicht.
„Essen Sie zwei- bis dreimal am Tag ohne Zwischenmahlzeiten wie Chips und dergleichen. Mit vernünftiger Ernährung verringern Sie Ihr Krebsrisiko.“
5 Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen
„Früherkennungsuntersuchungen sollten zu empfohlenen Zeiten durchgeführt werden.“ Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich zum Urologen, Frauen ab dem 40. Lebensjahr in zweijährigen Abständen zur Mammografie.“
6 Keine direkte Sonne.
„Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung ohne Hautschutz. Auch im Winter.“
7 Die Pille.
„Wer die Pille für zumindest
1 Jahr genommen hat,
halbiert sein Eierstockkrebsrisiko.“
Blättern Sie für den Krebs-Test auf Seite 3.
Prostatakrebs-Test für Männer
1. Wie oft müssen Sie beim Harnlassen „pressen“ oder „drücken“?
Nie (0 Punkte)
Manchmal (1 Punkt)
Häufig (2 Punkte)
2. Wie oft müssen Sie in der Nacht zum Harnlassen aufstehen?
Nie (0)
1 bis 2 x (1)
ab 3 x (2)
3. Fällt Ihnen eine Unterbrechung des Harnstrahls während des Wasserlassens auf?
Nie (0)
Manchmal (1)
Häufig (2)
4. Ist Ihnen aufgefallen, dass der Harnstrahl schwächer geworden ist?
Nein (0)
Ein wenig (1)
Deutlich (2)
5. Verspüren Sie einen plötzlichen, sehr starken Harndrang?
Nie (0)
Manchmal (1)
Häufig (2)
Zählen Sie die Punkte in Klammer zusammen.
Blättern Sie für die Auswertung auf Seite 4.
Test-Auswertung
0 Punkte: Sie dürften keine Vergrößerung der Prostata haben. Wenn Sie jedoch über 45 Jahre alt sind, gehen Sie trotzdem regelmäßig einmal jährlich zur Prostatauntersuchung.
1–5 Punkte: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Grund Ihrer Beschwerden beim Harnlassen könnte eine Veränderung der Prostata sein.
6 und mehr Punkte: Sie sollten unbedingt mir Ihrem Arzt sprechen. Eine klärungswürdige Veränderung an Blase oder Prostata ist wahrscheinlich. (Quelle: Österreichische Krebshilfe)