Krebspatienten wünschen sich zur Schulmedizin eine "grüne" Therapie.
Fortschritt. Ein Wundermittel gegen Krebs wird es so schnell nicht geben, doch die Heilmethoden werden immer umfassender. Vor allem das Angebot an komplementärmedizinischen Therapien nimmt zu. Dabei steht die Misteltherapie hoch im Kurs. Die immergrüne Pflanze enthält Eiweißstoffe – Mistellektine –, die das Immunsystem anregen, Fress- und Killerzellen zu bilden. Zusätzlich hellt sie die Grundstimmung auf.
Misteltherapien werden mit Erfolg eingesetzt
„Es existiert eine große Anzahl von Studien zur Mistel. Unter anderem 25 kontrollierte Studien, die qualitativ hochwertig sind“, erklärt Leo Auerbach, Leiter der Komplementärmedizinischen Ambulanz in der Frauenklinik des AKH in Wien. „Mistelkuren sind für die Patienten eine unglaublich wertvolle Ergänzung, sie wirken appetitanregend, schmerzlindernd und antidepressiv“, so Jutta Hellan, Onkologin am AKH.
Der in der Krebstherapie verwendete Mistelextrakt wird unter die Haut injiziert. Weil das pflanzliche Eiweiß zu allergischen Reaktionen führen kann, wird die Therapie immer unter ärztlicher Aufsicht begonnen. In der Folge können Patienten die Injektionen auch selbst durchführen.
Heilende Mistel
Misteln sind Schmarotzerpflanzen und bekommen ihre Power vom Wirtsbaum.
Arten
Die schonendste Wirkung zeigen Tannenmisteln. Misteln vom Apfelbaum sind am stärksten, die Kiefer liegt in der Mitte.
Wirkung
Am effektivsten ist der Extrakt aus der ganzen Pflanze. Er stimuliert das Immunsystem, wirkt tumorhemmend und steigert die Leistungsfähigkeit.