Wissenschaftler untersuchte historische Daten zu Eunuchen in Korea.
Eine Studie über koreanische Eunuchen hat Wissenschaftern neue Hinweise auf die Frage beschert, warum Frauen im Durchschnitt länger leben als Männer. Der am Montag in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlichten Untersuchung zufolge könnte das frühere Ableben der Männer mit dem Sexualhormon Testosteron zusammenhängen.
"Testosteron ist dafür bekannt, das Risiko von Herzkrankheiten zu erhöhen und das Immunsystem der Männer zu schwächen", sagte der Autor der Studie, Kyung Jin Min, von der Universität Inha in Südkorea der Nachrichtenagentur AFP.
Die Untersuchung verglich historische Daten zur Lebensdauer von Adeligen der koreanischen Joseon-Dynastie (1392-1897) mit denen von Eunuchen am koreanischen Hof. Während die meisten Männer mit Ende 40 oder Anfang 50 starben, lebten die Eunuchen oftmals bis in das hohe Alter von 70 Jahren.
Durch die Kastration sei bei den Eunuchen der Testosteronspiegel deutlich gesenkt worden, hieß es in der Studie. Aus der Tierwelt sei bereits bekannt, dass die Entfernung der Hoden die Lebenserwartung von Männchen erhöhe.
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