AIDS 2010: Pandemie-Entwicklung wird flacher

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Eine Pandemie-Entwicklung flacht ab, doch für Millionen Betroffene weltweit müssen erst die Rahmenbedingungen für Prävention und - so notwendig - lebenslange Therapie geschaffen werden: HIV und Aids bleiben weltweit ein riesiges Problem.

Leicht positive Trends gab es laut dem UN-Aids-Bericht von Dezember 2009: Die Zahl neuer Aids-Infektionen ist in den vergangenen acht Jahren um 17 Prozent zurückgegangen. Die Todesrate hatte sich weltweit verringert. Dennoch leben mit derzeit 33,4 Millionen HIV-Positiven mehr Menschen als je zuvor mit dem Aids-Erreger im Blut.

"Die gute Nachricht ist, dass der Rückgang, den wir sehen, zumindest teilweise auf Vorbeugung zurückgeht", sagte Michel Sdibé, Exekutivdirektor des UN-Aids-Programms UNAIDS. Doch gingen Vorsorgeprogramme häufig auch am Ziel vorbei und müssten wirksamer ausgerichtet werden.

In den vorangegangenen fünf Jahren ist die Zahl der Aids-Toten um mehr als zehn Prozent zurückgegangen, während immer mehr Menschen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten bekommen haben. Damit sind seit 1996 schätzungsweise 2,9 Millionen Menschenleben gerettet worden. Gleichzeitig wird die Sicherstellung einer lebenslangen Therapie, mit der HIV in Schach gehalten werden kann, immer wichtiger.

Internationale und nationale Investitionen in HIV-Behandlungen hätten sich ausgezahlt, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan aus Anlass des Welt-Aids-Tages 2009 in Genf. Doch im Jahr 2008 sind immer noch rund zwei Millionen Menschen an Aids gestorben. Seit Beginn der Aids-Pandemie haben sich rund 60 Mio. Personen infiziert, 25 Millionen wurden Opfer der Immunschwäche.

Im Jahr 2008 haben sich weltweit 2,7 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. In Afrika südlich der Sahara waren es allerdings 15 Prozent weniger im Vergleich zu 2001. In Ostasien gingen im selben Zeitraum die neuen HIV-Infektionen um 25 Prozent und in Süd- und Südostasien um zehn Prozent zurück. UNAIDS-Exekutivdirektor Sibidé erklärte, auf zwei neue Aids-Behandlungen kämen aber immer noch fünf neue Infektionen. 97 Prozent der neuen Ansteckungen erfolgten in Entwicklungsländern, wo es auch 98 Prozent der Aids-Toten gebe. Der Grund sei vor allem der mangelnde Zugang zu Gesundheitsdiensten.

An vielen Orten verändert sich die Epidemie auch, was die Infektionswege betrifft. Vorsorgeprogramme müssen angepasst werden. Ein Beispiel ist China. Dort kam Aids früher vor allem unter Drogenabhängigen vor, heute erfolgt die Übertragung von HIV zu drei Viertel über Sexualkontakte. Es gibt dort auch einen überraschend starken Anstieg der Infektionen unter männlichen Homosexuellen, die heute 32 Prozent der neuen Fälle ausmachen. Infektionen durch heterosexuelle Kontakte sind in dem Land inzwischen für 40 Prozent der Ansteckungen verantwortlich. Nur eine von drei HIV-Infektionen wird in China diagnostiziert.

INFO: http://tinyurl.com/worldaidsreport2009

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