Bewegung
Sport und Bewegung lindern nachweislich chronische Schmerzen und Verspannungen und sollten Teil jeder Therapie sein. Je nach Art des Leidens kommen ein vollständiges Rundherum-Sportprogramm oder gezielte Bewegungs- und Muskelübungen zum Einsatz, um den Körper wieder voll alltagstauglich zu machen.
Schmerztabletten
Die klassischen Schmerzpillen (etwa Paracetamol, Ibuprofen doer Acetylsalicylsäure) sind rezeptfrei erhältlich und lindern rasch und zuverlässig schwache bis mittelstarke Schmerzen, indem sie die Produktion bestimmter Gewebshormone hemmen. Achtung jedoch: Schmerztabletten maximal vier Tage hintereinander bzw. nicht häufiger als zehn Mal pro Monat einnehmen. Ansonsten drohen Nebenwirkungen und Abhängigkeit.
Alternative Arzneien
Manchmal helfen auch Medikamente gegen Schmerzen, die eigentlich für ganz andere Leiden bestimmt waren: Antidepressiva etwa wirken auf Neurotransmitter und können die Weiterleitung von Schmerzreizen hemmen, ebenso wie Medikamente aus der Epilepsiebehandlung. Selbst Botox kann chronisches Kopfweh lindern. Wegen möglicher Nebenwirkungen muss der Einsatz zu jedem Zeitpunkt mit dem Arzt abgestimmt werden.
Akupunktur
Nach Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) fließt eine Art Lebensenergie durch unseren Körper. Nadeln können Energiestauungen auflösen und die Selbstheilungskräfte aktivieren. Vor allem bei chronischen Rückenschmerzen zeigt die Methode positive Wirkungen. Weitere Einsatzgebiete werden noch erforscht.
Elektrotherapie
Versagen die gängigen Behandlungsmethoden, versuchen manche Ärzte, die Großhirnrinde oder die peripheren Nerven mit elektrischen Impulsen zu stimulieren. So soll das Schmerzempfinden gelindert werden. Einen wissenschaftlichen Beleg für den Erfolg gibt es nicht, Patienten berichten aber teils von deutlicher Schmerzlinderung.
Biofeedback
Bei dieser Methode werden Muskelspannungen auf einem Monitor oder durch Geräusche abgebildet. Der Patient soll so lernen, die Muskulatur besser zu steuern und Schmerzen zu lindern. Wird gerne bei Nackenproblemen angewendet. Die Therapie erfordert allerdings Geduld: Erste Behandlungserfolge sind oft erst nach Wochen zu spüren.
Verhaltenstherapie
Psychologen gehen davon aus, dass beruflicher und privater Stress chronische Schmerzen, etwa im Rücken, auslösen kann. Die Kognitive Verhaltenstherapie versucht, die psychologischen Auslöser erst aufzuspüren und dann zu bekämpfen, sodass der Teufelskreis aus Stress und Schmerz durchbrochen wird. Zusätzlich werden Schmerzmedikamente und Sport empfohlen.
Chirotherapie
Diese Behandlungsform basiert auf der Annahme, dass eine gestörte Beweglichkeit der Wirbelsäule und der Gelenke zu Schmerzen führt. Durch gezielte Handgriffe versucht der Therapeut, Blockaden zu lösen und Muskelgruppen zu entspannen. Die Methode kann vor allem Rückenpatienten entlasten.
Schneckengift
In schweren Fällen spritzen Ärzte Schmerzpatienten Ziconotid in den Rückenmarkskanal, das synthetisch hergestellte Gift der Kegelschnecke. Es wirkt im Rückenmark wie eine Schranke und verhindert, dass Schmerzreize ans Gehirn weitergeleitet werden. Nachteil: Es drohen schwere Nebenwirkungen wie Verwirrtheit, Sehstörungen oder möglicherweise auch Depressionen.