Bei leichten Infektionen empfiehlt sich ein Blick in den Kräutergarten. Rezepte aus der Natur!
Es ist ein Thema, das kontrovers diskutiert wird: Antibiotika ja oder nein? Sowohl Ärzte als auch Patienten sind geteilter Meinung. Fest steht: chemische Antibiotika haben bei schweren bakteriellen Infektionen durchaus ihre Daseinsberechtigung, dennoch sollte - nicht nur aufgrund ihrer Nebenwirkungen - sorgfältig abgewogen werden, ob eine Verschreibung sinnvoll ist.
Wie Antibiotika wirken
Je nachdem, um welche Art von Antibiotikum es sich handelt, zerstört der Wirkstoff entweder Bakterien, dann spricht man von bakterioziden Antibiotika, oder er hemmt deren Wachstum (bakteriostatische Antibiotika). Da ihre Wirksamkeit auf Bakterien beschränkt ist, aber auch Viren und Pilze Krankheiten verursachen können, ist eine genaue Abklärung der Krankheitsursache wichtig. Nur so kann vermieden werden, dass die Medikamente unnötig zum Einsatz kommen. Werden nämlich dieselben Antibiotika zu häufig eingenommen, entsteht eine sogenannte Antibiotikaresistenz.
Warum Vorsicht angebracht ist
Bakterien sind höchst intelligente Lebewesen. Sie können sich widrigsten Umständen anpassen. So gibt es beispielsweise hitze-, kälte-, strahlen-, feuchtigkeits- und austrocknungsresistente Arten - und eben auch Arten, die bereits gegen Antibiotika immun sind. Experten zufolge gibt es kein Antibiotikum, gegen das Bakterien nicht innerhalb eines Jahres bereits erste Resistenzen entwickelt haben. Die Anzahl immuner Erreger steigt mit der Häufigkeit und Dauer der Einnahme, aber auch durch die Aufnahme bereits resistenter Keime aus dem Trinkwasser. Vor allem durch den Einsatz von Medikamenten in der Viehzucht gelangen Medikamentenrückstände nämlich über das Grundwasser auch in den Trinkwasser-Kreislauf und damit in unseren Körper. Das Problem: Im schlimmsten Fall steht dadurch bei ernsten Infektionen keine wirksame Behandlungsmethode zur Verfügung.
Resistenzen verhindern
Um Bakterien nicht unnötigerweise ein „Trainingslager“ zur Entwicklung ihrer Immunität gegen Antibiotika zu bieten, sollten diese Medikamente auf keinen Fall zu häufig eingenommen werden. Drängen Sie daher nicht auf die Verschreibung eines Antibiotikums, weisen Sie darauf hin, dass Sie diese nur im Ernstfall verschrieben haben möchten. Es ist sinnvoll, den Arzt um eine bakteriologische Untersuchung zu bitten.
Das nimmt zwar einige Zeit in Anspruch, aber nur so kann die Erkrankungsursache zuverlässig festgestellt werden. Handelt es sich bei den Erregern nämlich um Pilze oder Viren, sind Antibiotika ohnehin wirkungslos. Bei einer berechtigten Antibiotika-Verschreibung sollten die Medikamente genau so lang und in der Dosis eingenommen werden, wie vom Arzt verschrieben. Übriggebliebene Antibiotika von einer früheren Verschreibung dürfen auf keinen Fall weiter eingenommen werden!
Grüne Alternative
Auch Pflanzen müssen sich seit Anbeginn der Zeit gegen Bakterien, Viren und Pilze wehren. Die Forschung hat gezeigt, dass einige Pflanzen gegen diese Eindringlinge Abwehrstoffe entwickelt haben, die auch gegen bakterielle Erreger im Menschen wirken.
Diese natürlichen antibiotischen Stoffe bekämpfen häufig nicht nur Bakterien, sondern auch Viren und Pilze. Nebenwirkungen, die man von chemischen Antibiotika kennt, beispielsweise Durchfall, bleiben bei pflanzlichen Antibiotika aus. Und das Beste daran: Bisher haben es Bakterien noch nicht geschafft, gegen diese natürlichen Substanzen Resistenzen zu entwickeln. Forscher vermuten, das liegt daran, dass diese sogenannten Phytopharmaka dank einer Kombination aus verschiedenen Substanzen wirken und nicht, wie chemisch hergestellte Antibiotika, über eine Einzelsubstanz.
Die Wunderwaffen
Jede Heilpflanze verfügt über ihre ganz individuelle Zusammensetzung aus Wirkstoffen, die sie für den Einsatz bei bestimmten Beschwerden so geeignet machen. Dennoch ist auch beim Einsatz von pflanzlichen Mitteln gewisse Vorsicht geboten: „Natürlich“ ist nicht gleichbedeutend mit „ungefährlich“. Eventuelle Unverträglichkeiten müssen daher beachtet werden, außerdem gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Bei falschem Einsatz oder einer Überdosierung von Beinwell, Arnika oder Pestwurz kann es zu Gesundheitsbeeinträchtigungen kommen. Weniger ist oft mehr!
Wir haben für Sie die wirkungsvollsten Rezepte aus der Natur gegen die häufigsten durch Bakterien verursachten Beschwerden zusammengestellt. Tees aus den verschiedensten Bestandteilen können Sie übrigens in der Apotheke Ihres Vertrauens individuell zusammenstellen lassen. Ihr Apotheker berät Sie gerne!
Arztbesuch: Wenn der Hustenschleim gelblich-grün ist, bei Blutspuren im Auswurf und massiven Verschlechterungen des Allgemeinzustandes sollten Sie unbedingt zum Arzt!
Pflanzliche Mittel: Trinken Sie dreimal täglich einen Tee aus bis zu fünf Pflanzen: Kapuzinerkresse, Thymian, Zimtrinde, Anis, Eibischwurzel, Eukalyptus, Fenchel, Salbei. Inhalationen aus Thymian und Kamille sowie dreimal täglich fünf Tropfen Propolistinktur!