Tasmanischer Teufel

Beuteltier-Muttermilch tötet multiresistente Keime

18.10.2016

Enthaltene Peptide könnten bei Entwicklung von Antibiotika helfen

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© Getty Images
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Im Kampf gegen multiresistente Keime könnten nach neuen Erkenntnissen australischer Forscher Beuteltiere helfen. Ein Team der University of Sydney fand heraus, dass die in der Muttermilch des Tasmanischen Teufels vorhandenen Peptide besonders widerstandsfähige Bakterien abtöten - darunter Staphylokokken und Enterokokken, die gegen starke Antibiotika resistent sind.

Beuteltiere könnten uns im Kampf gegen multiresistente Keime retten

Multiresistente Keime sind Bakterien, die nicht mit herkömmlichen Antibiotika oder anderen Medikamenten behandelt werden können. Einer kürzlich erschienenen britischen Studie zufolge könnten bis 2050 bis zu zehn Millionen Menschen weltweit an solchen nicht behandelbaren Erregern sterben. Dem Team in Sydney zufolge brachten Untersuchungen von Wallabies und Opossums ähnliche Ergebnisse, außerdem begannen Forschungen mit der Muttermilch von Koalas. Die Erkenntnisse der Wissenschafter wurden im Fachmagazin "Scientific Reports" veröffentlicht.

Tasmanische Teufel und andere Artverwandte tragen ihren Nachwuchs, der mit einem unterentwickelten Immunsystem zur Welt kommt, in ihrem Beutel, bis die Entwicklung abgeschlossen ist. Auch dort befinden sich Bakterien. "Wir glauben, dass dies zu einer Ausbreitung der Peptide bei den Beuteltieren geführt hat", sagte Emma Peel von der University of Sydney, die an der Untersuchung beteiligt war, am Dienstag. Beuteltiere besitzen demnach mehr antimikrobielle Peptide als andere Säugetiere.

Peptide aus dem Erbgut des Tasmanischen Teufels

Die Forscher stellten nun die Peptide künstlich her, nachdem sie die dafür nötige Sequenz aus dem Erbgut des Tasmanischen Teufels gewonnen hatten. Das Ergebnis: Die Peptide hätten "resistente Bakterien und andere Bakterien getötet". Die Wissenschafter hoffen nun, dass die Ergebnisse in die Entwicklung neuer Antibiotika einfließen, um multiresistente Keime weltweit besser zu bekämpfen.

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