Brustkrebsforschung

Brustgesundheit - eine Frage des Geldes

31.01.2017

Neue Kampagne der Privatstiftung für Brustgesundheit setzt auf Bewusstseinsbildung.

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Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Die Heilungschancen stehen gut, die Mittel für die diesbezügliche Forschung werden aber immer knapper, warnte der Onkologe Christian Singer bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien. "Brustkrebsforschung hilft, Leben zu retten" lautet die zentrale Botschaft der neuen multi-medialen Kampagne der Privatstiftung für Brustgesundheit.

Preise für Medikamente und neue Forschungsmethoden steigen

Die 2002 gegründete österreichische Non-Profit-Organisation hat die Vision, dass bis 2030 niemand mehr an Brustkrebs stirbt. Mittlerweile investiert sie nach eigenen Angaben als einzige im deutschsprachigen Raum alle Gelder zu 100 Prozent in die Forschung und will außerdem für mehr Aufklärung und Vernetzung sorgen. Auch wenn die Verantwortung für Forschungsprojekte oft bei der öffentlichen Hand gesehen werde, könne nicht in einem notwendigen Ausmaß investieren, erklärte Singer. Diese Mittel werden im Gegenteil immer weniger, während die Preise für Medikamente und neue Forschungsmethoden drastisch steigen.

In den vergangenen Jahren stiegen die Ausgaben für Gesundheit in Österreich zwar stark an - 1990 waren es 8,4 Prozent des BIP, heute schon elf bzw. 36 Milliarden Euro - trotzdem droht die Alpenrepublik im Vergleich den Anschluss zu verlieren. Die diesbezügliche Tendenz ist nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Lebenserwartung stark steigend (Experten gehen von rund fünf Prozent aus), aber selbst Forschung über Einsparungspotenzial bei Medikamenten wird kaum finanziert.

0,25 Prozent des BIP werden derzeit vom österreichischen Staat für Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen aufgewendet. Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungsarbeit an Universitätskliniken sanken allerdings von 2,8 Prozent 2007 auf 2,3 Prozent 2013 signifikant. Gleichzeitig steigen die Kosten überproportional.

Sterberate soll weiterhin gesenkt werden

5.500 Brustkrebs-Neuerkrankungen werden jährlich verzeichnet, 100.000 leben mit der Krankheit. Die Sterberate nahm in den vergangenen zehn Jahren um ein Fünftel ab. Um diese Zahlen weiter zu senken, müssten private Institutionen einspringen, vor allem um notwendige unabhängige Basisforschung aufrecht zu erhalten, appellierten Singer und die betroffene Künstlerin Barbara Wallner. Forschung, die ausschließlich von Pharmaunternehmen finanziert wird, sei zudem meistens auf ein Produkt zielgerichtet und keine unabhängige Basisforschung. Um Krebs in seiner Komplexität zu erfassen, sei diese aber dringend nötig.

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