Begriffe von A bis Z
Coronavirus: Sprechen Sie Covid-19?
30.03.2020Das SARS-CoV-2 Virus begleitet uns ständig und oft sind damit verbundene Fachbegriffe nicht verständlich genug erklärt. Hier kommt die Hilfe, um das Virus zu verstehen.
Das neuartige Coronavirus, genannt SARS-CoV-2, beschäftigt Politik, Gesellschaft und Medien auf der ganzen Welt. Oft werden in diesem Zusammenhang kaum geläufige Begriffe verwendet, die dem Laien die Aufnahme wichtiger Informationen erschweren können. gesund&fit erklärt wichtigste Fachbegriffe verständlich und kompakt.
Asymptomatisch
Wenn eine Infektion mit bestimmten Erregern (meistens Viren) ohne Symptome und Beschwerden einhergeht, dann spricht man von einem asymptomatischen Verlauf. Der Gegensatz ist symptomatisch, bei dem Symptome wie Fieber, Husten usw. deutlich zu erkennen sind.
Coronavirus
Als Coronavirus bezeichnet man eine gesamte Virusgruppe, bei der die Viren kugelförmig aussehen und sich durch Anhänge auf der Oberfläche winzigen Kronen (Anm.: corona bedeutet Kranz, Krone auf Lateinisch) ähneln. Beim Menschen verursachen die Erreger meist Erkältungskrankheiten, bei Tieren werden Infektionen ausgelöst.
Covid-19
Das Virus Sars-CoV-2 löst die Krankheit Covid-19 (Coronavirus Disease 19) aus.
Dyspnoe
Eines der Symptome, wenn man an dem Sars-CoV-2-Virus erkrankt ist, ist gestörte Atmung mit vermehrter Atemarbeit bzw. Atemnot und Kurzatmigkeit. Die Ursache der Dyspnoe kann in der Lunge beziehungsweise den Atemwegen liegen. Die Dyspnoe wird auch als respiratorische Ateminsuffizienz bezeichnet und wird durch eine Minderbelüftung der Lungenbläschen herbeigeführt. Unbehandelt und im schlimmsten Fall führt das zum Tode.
Epidemie
Eine Epidemie, auch Seuche genannt, ist das Auftreten von Krankheitsfällen der gleichen Ursache innerhalb einer menschlichen Population, solange es zeitlich und örtlich begrenzt ist. Im Falle des Coronavirus hat sich die Epidemie zu einer Pandemie (also länderübergreifend) entwickelt.
Inkubationszeit
Inkubationszeit nennt man die Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem sichtbaren Ausbruch einer Krankheit bzw. dem Auftreten der ersten Symptome. Sie hängt von der jeweiligen Krankheit ab und kann von wenigen Stunden bis über viele Jahre betragen. Bei Covid-19 beträgt die Inkubationszeit bis zu 14 Tage, durchschnittlich jedoch fünf bis sechs Tage.
Intensivmedizin
So wird ein medizinisches Fachgebiet beschrieben, das sich mit Diagnostik und Therapie akut lebensbedrohlicher Zustände und Krankheiten befasst.
Letal
Geht eine Krankheit letal aus bedeutet das, dass sie tödlich bzw. zum Tode führend ist.
Lymphopenie
So wird ein Mangel an Lymphozyten im Blut bezeichnet. Lymphozyten sind Zellen des erworbenen Immunsystems. Sie werden im Knochenmark und Thymus gebildet und wandern anschließend in die sogenannten sekundären Organe des lymphatischen Systems – in Lymphknoten, Milz, Mandeln und in die lymphatischen Organe unserer Schleimhäute. Es wurde beobachtet, dass schwer erkrankte Covid-19-Patienten zu 85 Prozent eine Lymphopenie entwickelten und es bei tödlichen Verläufen zu einer anhaltenden Lymphopenie kam. Um schwere Covid-19-Fälle schnell zu erkennen, könnte es daher hilfreich sein, die Anzahl der Lymphozyten im Blick zu behalten.
Mortalitätsrate
So wird die Sterblichkeit sowie die Anzahl der Todesfälle auf einen bestimmten Zeitraum genannt. Meist bezieht man sich auf eine bestimmte Menschengruppe, die mit einem Virus infiziert ist. Die Sterblichkeitsrate bei Ansteckungen mit dem neuartigen Virus liegt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei bis zu drei Prozent.
Patient 0
Der Ersterkrankte bzw. jene Person, die der Anfangspunkt bei der Ausbreitung einer Krankheit ist, wird als Patient 0 bezeichnet.
Quarantäne
Als Quarantäne wird eine Absonderung von Personen bezeichnet, die an bestimmten Infektionskrankheiten leiden oder bei denen Infektionsverdacht besteht. Die Quarantäne soll zur Verhinderung einer Ausbreitung von Krankheiten dienen.
Rachenabstrich
Liegt der Verdacht vor, an dem neuartigen Coronavirus erkrankt zu sein, dann sollten Proben parallel aus den oberen und den tiefen Atemwegen entnommen werden. Oftmals wird dieser Vorgang als „Rachenabstrich“ beschrieben. Alle Proben sollten das Labor schnellstmöglich nach Entnahme erreichen. Erfolgt dies voraussichtlich innerhalb von 72 Stunden, kann die Probe bei 4 °C gelagert und wenn möglich gekühlt versendet werden.
Rezeptoren
Als Rezeptor wird in der Biochemie ein Protein oder ein Proteinkomplex bezeichnet, wenn daran Signalmoleküle binden können. Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert die Wirtszellen über ACE2-Rezeptoren.
RNA-Virus
RNA-Viren sind Viren, deren Erbgut aus Ribonukleinsäure (engl. ribonucleic acid) besteht. Ribonukleinsäure ist ein Makromolekül, das bei der Umsetzung der Erbinformation in Proteine eine entscheidende Rolle spielt. Zu den RNA-Viren gehören neben den Coronaviren wichtige pathogene (Anm.: Krankheiten verursachende) Viren wie Masern- oder Ebola-Viren.
Sars-cov-2
Der neuartige Coronavirus wird Sars-CoV-2 genannt und löst die Krankheit Covid-19 aus. Da das Virus eine sehr enge Verwandtschaft mit dem SARS-Virus aufzeigt, der 2002 und 2003 vor allem den asiatischen Raum betroffen hat, wurde er nach diesem benannt.
Schmier-/Tröpfcheninfektion
Mit Schmier- bzw. Tröpfcheninfektion sind verschiedene Übertragungswege einer Infektion gemeint. Bei der Tröpfcheninfektion gelangen Krankheitserreger, die sich im Rachenraum oder im Atmungstrakt befinden, beim Niesen, Husten, Sprechen durch winzige Speichel-Tröpfchen an die Luft und werden anschließend von einem anderen Menschen eingeatmet bzw. direkt über die Schleimhäute der oberen Atemwege aufgenommen, als Beispiel dient hier ein Kuss.
Bei der Kontaktinfektion (auch als Schmierinfektion bezeichnet) werden Erreger über eine Kette von Berührungen weiter gegeben. Das kann von Mensch zu Mensch oder über Gegenstände passieren.
Serologie
Als Serologie wird einerseits ein Forschungsgebiet der Medizin bezeichnet, das sich besonders mit dem Serum (Anm.: Blutserum, ein Bestandteil des Blutes) in Diagnostik und Therapie befasst. Andererseits nennt man auch das Ergebnis einer serologischen Untersuchung so. Im Falle von Covid-19 kann man anhand der Ergebnisse von serologischen Tests erkennen, wie viele Menschen tatsächlich mit SARS-CoV-2 infiziert waren (z. B.: Bluttests, die die Immunantwort auf eine überstandene Infektion messen).
Triage
Wörtlich übersetzt bedeutet Triage eine Sichtung bzw. Einteilung. Im Rahmen von Covid-19 ist damit die Behandlungspriorität von Patienten gemeint: Das heißt, junge Menschen ohne Vorerkrankungen, deren Genesungschancen gut sind, werden vorrangig behandelt, während alte Menschen mit Vorerkrankungen, deren Genesungschancen schlecht sind, nachrangig behandelt werden.
Virusnukleinsäure-Nachweis
Ob eine Person tatsächlich mit dem Virus infiziert ist, kann man mit dem Virusnukleinsäure-Nachweis testen. Durch den Nachweis von Nukleinsäuren in der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) lassen sich so einige Viren, darunter auch das neuartige SARS-CoV-2-Virus, direkt nachweisen. Die Polymerase-Kettenreaktion ist eine Methode, um die Erbsubstanz Desoxyribonukleinsäure (DNA) im Labor zu vervielfältigen. Das Verfahren wird unter anderem auch für das Überprüfen von genetischen Fingerabdrücken sowie zum Klonen von Genen verwendet.
Wirt
Als Wirt bezeichnet man beispielsweise einen Menschen, der einem kleineren Organismus als vorübergehender bzw. langfristiger Lebensraum dient. Der Begriff wird vor allem im Zusammenhang mit Viren verwendet, da diese Wirtszellen brauchen, um zu überleben.
Zoonose
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird als Zoonose eine Erkrankung definiert, die von Wirbeltieren auf Menschen bzw. auch umgekehrt von Menschen auf Wirbeltiere übertragbar ist. Sie kann durch Viren, Bakterien, Pilze, Protozoen und andere Parasiten verursacht werden. Zu den in Mitteleuropa wichtigsten Zoonosen gehören Enteritis-Salmonellen (Übertragung über Lebensmittel wie ungenügend erhitzte Eier oder Geflügelfleisch) oder Tollwut (Übertragung durch Tierbisse). Die Krankheit Covid-19 ist ebenfalls eine solche Zoonose. Das Virus SARS-CoV-2 hat seinen Ursprung in Fledermäusen, als Zwischenwirt fungierten wahrscheinlich Schuppentiere.